#1

Erdgang

in Philosophisches und Grübeleien 03.05.2005 21:52
von kein Name angegeben • ( Gast )
- auf Wunsch der autorin gelöscht -


BG,

AB.
Admin

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#2

Erdgang

in Philosophisches und Grübeleien 14.05.2005 14:25
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hallo Linespur,

der Zugang zu Deinen Zeilen fiel mir nicht leicht, ich versuchs jetzt aber einfach mal:


Zitat:

Ein Regenschauer kühlte meine Stirnesfalten,
die sich noch rafften in den Schatten,
als nur Dein Sinn mir spielte und verdampfte.


Das lyrische Ich läuft darußen im Regen herum und lässt sich die Stirn kühlen... vermutlich nach einem Streit, ist es eine Runde drehen noch mit Zornesfalten im Gesicht. Anscheinend grübelt es über den hinter den Aussagen des lyrischen Du stehenden Sinn nach, der an ihrem Zorn verdampfte.


Zitat:

Die Kühlestrauer traf mich tiefer
und riss sich fest in Herzhaut ein;
vernarbt rollt nun mein Stimmzelt weltengleich.


Das heißblütige Ich kühlt sich langsam ab und nun, wieder klar denken könnend, wird es von den Aussagen des lyrischen Du umso mehr getroffen. Bzw. eben nicht von dem, was vordergründig gesagt wurde, sondern von dem, was eigentlich gemeint war... und das erkennt das lyrische Ich so langsam, nachdem sich das Gemüt abkühlt. Z3 deute ich als Trauerausbruch, als welterschütternden Schmerzensschrei, wobei ich mir hier gar nicht sicher bin...


Zitat:

So trotze ich im Mut den Wellenzeiten,
verlassen treibt mein Blick zu Dir:
Es säumen sich die Felder sanft in Farne.


Doch das lyrishe Ich wird nun trotzig und nimmt sich vor, sich nicht unterkriegen zu lassen. Die letzte Zeile kann ich gar nicht deuten... sie vermitteln mir eine gewisse Ruhe und Endgültigkeit, kann sie aber nicht überzeugend in einen Kontext bringen. Soll diese Zeile einfach verdeutlichen, dass das lyrische Ich wieder zu Kraft und Ruhe finden wird? Oder das ihm das Lyrische Du diese Ruhe gegeben hatte und sie diese nun selber suchen muss? Ich weiß es nicht...

Insgesamt scheint mir hier eine Szene beschrieben nach einem Streitgespräch, das ein Beziehungsende zur Folge hatte, und dessen Inhalt und Bedeutung langsam in das Bewusstsein des lyrIchs sickert.
Interessant, allerdings wirkt es in der Umsetzung etwas distanziert und scheint daher nicht wirklich zum (von mir vermuteteten) Thema zu passen, weshalb ich Deinen Zeilen etwas zwiespältig gegenüberstehe.


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#3

Erdgang

in Philosophisches und Grübeleien 16.05.2005 16:23
von kein Name angegeben • ( Gast )
Nach ein paar Tagen bei meinen Eltern, finde ich nun Deine Antwort. Danke für Deine ausführliche Auseinandersetzung mit den Zeilen - vieles deckt sich mit schreibenden Gedanken, wenngleich hier auch die Trennung nach einem Streit nicht gemeint war. Da liegen mehr als Welten zwischen dem Erlebten und den Farnen, nicht nur ein paar Stunden. Und mehr als ein Streit ist sicherlich vorgefallen. Aber das mag im Temperament des jeweiligen Lesers bzw. des Schreibers liegen.

Da ich ein wenig verschlossen bin und letztendlich Deine Deutung auch zustimmend akzeptieren kann, enthalte ich mich weiterer Ausführungen. Mir genügtend letztendlich die obigen Zeilen, um mein Empfinden aus der Seele zu schreiben, zwinker lieb.

Thx und liebe Grüße
Nina

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#4

Erdgang

in Philosophisches und Grübeleien 17.05.2005 18:17
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Dann möchte ich auch gar nicht weiter bohren, Nina... nur bei den Farnen bin ich doch neugierig, denn da fühlte ich mich auf sehr wackligem Boden was die Interpreation anging. Lässt sich da noch etwas aus Dir herauskitzeln?


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