Ach Shine, da bemängelst du bei mir, dass ich Inversionen verwende und benützt sie doch selbst.
S2V1 ist zumindest syntaktisch recht eigenartig gestrickt. Ich würde den Satz so zumindest kaum verwenden. Auch V4 in derselben Strophe ist eigenartig, setzt du doch das Objekt an die erste Stelle, obwohl es doch an die dritte gehörte. Auch metrisch bäckst du hartes Brot. So sind deine Strophen 2-5 in einem auftaktigen Daktylus gehalten, welche aber in der ersten Strophe in der natürlichen Betonung nicht gehalten werden kann. Absicht? Wolltest du so inhaltlich etwas ausdrücken? Mir fällt nichts auf.
Der erste Vers folgt gar keinem Schema, während der zweite doch immerhin dem Jambus folgt (Jambus bei diesem Thema?). Aber auch bei den restlichen Strophen zwingst du den Lesen an mehreren Stellen, obligatorische Betonungen zu unbetonten Silben zu machen. Um bei S3V2 im Rhythmus zu bleiben, muss "meine" xx betont werden. S4V3 das gleiche Spiel. Auch hier wird "meine" zu xx gedrückt. Aber auch einige fakultative Betonungen, die ich so im natürlichen Sprachgebrauch so setzen würde, hebst du auf. So muss ich in S2V4 habt unbetont lassen, obwohl ich es aufgrund der zwei Konsonanten am Ende betonen müsste. Außerdem muss ich das "-tief" in S2V2 ebenfalls unbetont lassen, obwohl es doch zumindest einen schwachen Akzent bei "porentief" hat.
Auch in S5V3 stimmt irgendetwas nicht. Ich betone hier xXxXxXxXxxXx, das ist sehr unrund. Auf keinen Fall ein Daktylus, selbst wenn man ewiglich Xxx und nicht XxX betonen würde.
Der Inhalt ist nichts Neues, nur mit einem neuen Motiv verpackt. Der Rezipient kann sich leicht damit identifizieren. Das lyrische Ich will sich von einem lyrischen Ihr abwenden, mit welchem es sich nicht mehr auseinander setzen kann. Bei all dem Dreck, den das Gedicht so versprüht, scheint es mir logisch, einmal wieder von einer Medienkritik zu sprechen. Das lyrische Ich ängstigt sich dabei, "verdummt" zu werden und möchte sich sehnsuchtsvoll davon abwenden. Dabei trägt das lyrische Ich eine Spur Überheblichkeit in sich, da es meint, dass es früher oder später den Thron erklimme.
Es meint also, dass es geistig dem lyrischen Ihr (Volk?) weit überlegen ist und an dieser Volksverdummung nicht teilnimmt.