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#1
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Barrabas
in Mythologisches und Religiöses 20.05.2005 16:11von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
- Barrabas
Geglückt, ihr Götter seid gepriesen,
das schwere Holz ein andrer trägt.
Ihr habt die Gnade mir erwiesen,
durch dieses Volk, das ihn nun schlägt.
Gefehlt, die Sünden wurden zahlreich.
Ich lebte gerne, laut und gut.
Manch einer fiel durch meinen Schwertstreich;
die Scholle ist getränkt mit Blut.
Geglaubt, dass meine Frist zu Ende -
der Richter hob schon seine Hand -
ihr Hass jedoch ergab die Wende
und ihm das harte Bussgewand.
Gehofft, er würde Blitze schicken,
sein Gott, von dem er immer sprach.
Doch keine Flammen zu erblicken,
kein Licht, das durch das Dunkel stach.
Ich hab geweint, als seine Augen brachen,
und plötzlich wussten wir es allesamt:
Er war es doch, von dem die Schriften sprachen,
Und wir sind seine Mörder und verdammt!
(c) Margot S. Baumann
Na, Margöttin, jetzt hängst du hier aber die Klerikerin raus.
Formales ist schnell abgehakt, ich finde nichts, was eckt und kantet. In der letzten Strophe wirst du etwas hebiger aber das passt ja auch. Nicht gefallen will mir das "harte" Bussgewand und die Syntax inS1Z2 nicht so ganz, aber das war es auch schon.
Gern und bewusst so noch nie gelesen. Der ewig stumme Nebendarsteller Barrabas spricht hier und zunächst kommt er daher, wie man es vermutet, der Böse. Doch zum Ende hin bekommt er die Kurve und das finde ich sehr passend, dass hier selbst Barrabas durch Jesu Tod bekehrt wird bzw. dass selbst aus Barrabas eine Gottessehnsucht spricht.
Schick, schick, nur wird in den heutigen Zeiten bestimmt irgendeiner quieken, dass das doch wohl nicht angehe, die Juden so explizit als Gottesmörder anzuprangern. Na, na, sage ich milde, so hats die Margöttin ja nicht gemeint. Aber a bisserl problematisch ists scho', gelle ?
Nachsatz: Weißt du Margot, es gibt ja genügend, um das man dich beneiden könnte und müsste aber da bin ich christlich eingestellt: Man muss auch gönnen können. Aber eines neide ich dir heftig: Deine Themen !
Respekt. Gern gelesen.
muh-q wahn
edit: Ach, vergessen zu erwähnen: Geglückt-gefehlt-geglaubt-gehofft. Auch so eine gute Idee. Ich mag das !
Formales ist schnell abgehakt, ich finde nichts, was eckt und kantet. In der letzten Strophe wirst du etwas hebiger aber das passt ja auch. Nicht gefallen will mir das "harte" Bussgewand und die Syntax inS1Z2 nicht so ganz, aber das war es auch schon.
Gern und bewusst so noch nie gelesen. Der ewig stumme Nebendarsteller Barrabas spricht hier und zunächst kommt er daher, wie man es vermutet, der Böse. Doch zum Ende hin bekommt er die Kurve und das finde ich sehr passend, dass hier selbst Barrabas durch Jesu Tod bekehrt wird bzw. dass selbst aus Barrabas eine Gottessehnsucht spricht.
Schick, schick, nur wird in den heutigen Zeiten bestimmt irgendeiner quieken, dass das doch wohl nicht angehe, die Juden so explizit als Gottesmörder anzuprangern. Na, na, sage ich milde, so hats die Margöttin ja nicht gemeint. Aber a bisserl problematisch ists scho', gelle ?
Nachsatz: Weißt du Margot, es gibt ja genügend, um das man dich beneiden könnte und müsste aber da bin ich christlich eingestellt: Man muss auch gönnen können. Aber eines neide ich dir heftig: Deine Themen !
Respekt. Gern gelesen.
muh-q wahn
edit: Ach, vergessen zu erwähnen: Geglückt-gefehlt-geglaubt-gehofft. Auch so eine gute Idee. Ich mag das !
#3
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Barrabas
in Mythologisches und Religiöses 20.05.2005 16:33von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Mensch muh, bist du schnell! Ich hoffe, das ist nicht überall so....
Ach weisst du, ich kümmere mich wenig um das, was in Mode ist und "man" gerne liest. Wenn etwas im Kopf ist, dann muss es halt geschrieben werden. Manchmal gefällt's und manchmal eben nicht, who cares? Und sollen sie nur ein wenig mit mir darüber diskutieren, das schadet niemandem. *g
Jou, du hast das richtig erfasst, dass ich mit dem etwas weitschweifigeren (gibt's das Wort?) Ende, die Wandlung verdeutlichen wollte. Schön, wenn das so deutlich zu sehen ist. Ob der Junge tatsächlich eine Wandlung machte, kann ich ja nicht sagen, aber ich denke, er hätte es tun können.
Danke fürs Lesen und Bewerten.
Liebe Grüsse
Margot
Ach weisst du, ich kümmere mich wenig um das, was in Mode ist und "man" gerne liest. Wenn etwas im Kopf ist, dann muss es halt geschrieben werden. Manchmal gefällt's und manchmal eben nicht, who cares? Und sollen sie nur ein wenig mit mir darüber diskutieren, das schadet niemandem. *g
Jou, du hast das richtig erfasst, dass ich mit dem etwas weitschweifigeren (gibt's das Wort?) Ende, die Wandlung verdeutlichen wollte. Schön, wenn das so deutlich zu sehen ist. Ob der Junge tatsächlich eine Wandlung machte, kann ich ja nicht sagen, aber ich denke, er hätte es tun können.
Danke fürs Lesen und Bewerten.
Liebe Grüsse
Margot
#4
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Barrabas
in Mythologisches und Religiöses 21.05.2005 10:37von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hi Margot,
da kann ich mich muh-q wahn nur anschließen, ist Dir gut gelungen. Formal gibts auch von meiner Seite nichts zu kritisieren. Die Strophen in dieser Form einzuläuten, sagt mir zu, auch der Wechsel vom 4- zum 5-hebigen Jambus passt gut. Dass diese Strophe anders ist, wird ja auch schon durch das fehlende Einleitungswort deutlich und ist vor allem inhaltlich gerechtfertigt. Sehr geschickt...
Inhaltlich ebenfalls eine gute Idee, einmal Barrabas Sicht der Dinge zu durchleuchten. Genaugenommen ist das hier ein geradezu missionarisches Werk, das Du hier darbietest:
Barrabas, Mörder und Polytheist (Jude kann er in dieser Version also nicht sein ), ist zunächst froh, dass es diesen Jesus erwischt hat, obwohl er eigentlich schon mit dem Schlimmsten gerechnet hat. Doch zum Ende gibts die Erkenntnis, dass dieser langhaarige Freak der Heiland war und er sieht sich gar selbst als seinen Mörder... somit wird die Liste derer, für deren Sünden Jesus starb, von Barrabas angeführt. Hier übrigens irrt der gute/ böse Mann, denn der Tod von Jesus bringt uns ja schließlich die Erlösung, nicht die Verdammnis. Sollte vielleicht irgendjemand Barrabas sagen, bevor er allzu schlecht drauf kommt ...
Gern gelesen,
P.S.:
Ihr Hass jedoch ergab die Wende oder
Ihr Hass jedoch, er gab die Wende.
Oder irre ich mich?
da kann ich mich muh-q wahn nur anschließen, ist Dir gut gelungen. Formal gibts auch von meiner Seite nichts zu kritisieren. Die Strophen in dieser Form einzuläuten, sagt mir zu, auch der Wechsel vom 4- zum 5-hebigen Jambus passt gut. Dass diese Strophe anders ist, wird ja auch schon durch das fehlende Einleitungswort deutlich und ist vor allem inhaltlich gerechtfertigt. Sehr geschickt...
Inhaltlich ebenfalls eine gute Idee, einmal Barrabas Sicht der Dinge zu durchleuchten. Genaugenommen ist das hier ein geradezu missionarisches Werk, das Du hier darbietest:
Barrabas, Mörder und Polytheist (Jude kann er in dieser Version also nicht sein ), ist zunächst froh, dass es diesen Jesus erwischt hat, obwohl er eigentlich schon mit dem Schlimmsten gerechnet hat. Doch zum Ende gibts die Erkenntnis, dass dieser langhaarige Freak der Heiland war und er sieht sich gar selbst als seinen Mörder... somit wird die Liste derer, für deren Sünden Jesus starb, von Barrabas angeführt. Hier übrigens irrt der gute/ böse Mann, denn der Tod von Jesus bringt uns ja schließlich die Erlösung, nicht die Verdammnis. Sollte vielleicht irgendjemand Barrabas sagen, bevor er allzu schlecht drauf kommt ...
Gern gelesen,
P.S.:
Ihr Hass jedoch ergab die Wende oder
Ihr Hass jedoch, er gab die Wende.
Oder irre ich mich?
#5
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Barrabas
in Mythologisches und Religiöses 21.05.2005 13:10von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi DC
Freut mich, wenn's dir gefällt. [11] Es ist so eine Marotte von mir, dass ich mich - vorallem bei Filmen - auf die Randfiguren konzentriere. Somit verpasse ich dann auch meist die Handlung, was ja nicht weiter schlimm ist, weil's oftmals gar keine hat.... *g. Und hier wollte ich mal von jenem sprechen, denn man eigentlich kennt, aber der nie zu Wort gekommen ist. Der leicht schnoddrige Ton zu Anfang schien mir passend, wobei die Wandlung natürlich meinem Wunschdenken entspricht und nicht belegbar ist.
Den Aspekt mit der Erlösung habe ich auch bedacht, jedoch schien mir einer, der erst kurz zuvor zum Glauben gefunden hat, wüsste eventuell das nicht einmal. Hm, na ja. Vielleicht machte er sich ja später noch schlau. [13]
Ergab oder er gab? Weiss nicht. Ich dachte dabei an 'ergeben'.... Vielleicht kann uns ein Studierter da weiterhelfen.
Besten Dank fürs feedback und liebe Grüsse.
Margot
Freut mich, wenn's dir gefällt. [11] Es ist so eine Marotte von mir, dass ich mich - vorallem bei Filmen - auf die Randfiguren konzentriere. Somit verpasse ich dann auch meist die Handlung, was ja nicht weiter schlimm ist, weil's oftmals gar keine hat.... *g. Und hier wollte ich mal von jenem sprechen, denn man eigentlich kennt, aber der nie zu Wort gekommen ist. Der leicht schnoddrige Ton zu Anfang schien mir passend, wobei die Wandlung natürlich meinem Wunschdenken entspricht und nicht belegbar ist.
Den Aspekt mit der Erlösung habe ich auch bedacht, jedoch schien mir einer, der erst kurz zuvor zum Glauben gefunden hat, wüsste eventuell das nicht einmal. Hm, na ja. Vielleicht machte er sich ja später noch schlau. [13]
Ergab oder er gab? Weiss nicht. Ich dachte dabei an 'ergeben'.... Vielleicht kann uns ein Studierter da weiterhelfen.
Besten Dank fürs feedback und liebe Grüsse.
Margot
Ich glaube, Göttin, dass es DC nur um das Komma ging. Wenn du das Komma behalten wolltest, dann müsstest du er gab schreiben. Mit dem Ergeben aber hat sich das Komma eigentlich erledigt. Uneigentlich kannst du aber natürlich machen, was willst du.
Und das kriegen wir Laien doch auch ohne Akamiker hin ...
Und das kriegen wir Laien doch auch ohne Akamiker hin ...
#8
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Barrabas
in Mythologisches und Religiöses 22.05.2005 11:25von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
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