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Bunte Linien ziehen sich,
quer über's Format,
und mit Farbe, sicherlich,
wurde nicht gespart.
Wilde Streifen suggerieren,
weiche Form als Intention,
und die Kritiker flanieren,
auf und ab im Kunstsalon.
So betrachtet, muss man sagen,
hör' ich mehr, als dass ich seh',
'Beachten Sie doch nur die Farben!',
ob ich was von Kunst versteh'?
'Doch sehen Sie, wie meisterlich,
es hier dem Künstler tat gelingen,
des feinen Duktus' Pinselstrich,
in nie gekannte Form zu bringen!'
Man fährt fort und überschlägt sich,
'Folgen Sie mir linkerhand...',
wo erst unruhig, dann fast kläglich,
die Linie jäh ihr Ende fand.
So wurd' noch lange ungeniert,
weitab des Schöpfer's Streben,
das Kunstwerk übertapeziert,
mit dickgeschwollnen Reden.
Drum wollt' den Meister selbst ich fragen,
'Herr Künstler, mit Verlaub....-',
da hör ich's von der Seite sagen:
'Zwecklos, er ist taub!'
quer über's Format,
und mit Farbe, sicherlich,
wurde nicht gespart.
Wilde Streifen suggerieren,
weiche Form als Intention,
und die Kritiker flanieren,
auf und ab im Kunstsalon.
So betrachtet, muss man sagen,
hör' ich mehr, als dass ich seh',
'Beachten Sie doch nur die Farben!',
ob ich was von Kunst versteh'?
'Doch sehen Sie, wie meisterlich,
es hier dem Künstler tat gelingen,
des feinen Duktus' Pinselstrich,
in nie gekannte Form zu bringen!'
Man fährt fort und überschlägt sich,
'Folgen Sie mir linkerhand...',
wo erst unruhig, dann fast kläglich,
die Linie jäh ihr Ende fand.
So wurd' noch lange ungeniert,
weitab des Schöpfer's Streben,
das Kunstwerk übertapeziert,
mit dickgeschwollnen Reden.
Drum wollt' den Meister selbst ich fragen,
'Herr Künstler, mit Verlaub....-',
da hör ich's von der Seite sagen:
'Zwecklos, er ist taub!'
#2
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Das Bild
in Humor und Fröhliches 24.05.2005 12:33von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
#4
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Das Bild
in Humor und Fröhliches 27.05.2005 09:42von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hallo Velazquez,
ja das gefällt mir auch gut, ein Lächeln kann man sich da nur schwerlich verkneifen, conclusio ist Dir da wirklich gut gelungen.
Zwar wechseln Jamben und Trochäen etwas unstruktuiert, aber da Du innerhalb der Strophen einem Versmaß treu bleibst, ist das letztlich unproblematisch. Mehr irrtiert mich dagegen, dass Du teilwiese dreihebig wirst. Fast das ganze Gedicht über finden sich entweder 4-hebige Jamben oder 4-hebige Trochäen, in der 1. Str. und den beiden letzten wist Du jedoch auch 3-hebig, ohne dass ich das formal oder inhaltlich begründen kann. Wären nur 1. und letzte Strophe davon betroffen, könnte man das quasi als in der Form variierten Einstieg und Ausklang, so jedoch wirkt es eher wie ein Versehen...
Das sind aber alles nur Kleinigkeiten, gefällt mir trotzdem gut.

P.S.: Noch ein Nachschlag: Etwas Schwierigkeiten habe ich noch mit der Zeile wo erst unruhig, dann fast kläglich, einfach weil man sie (der Metrik zuliebe) wo erst un-ruig, ... lesen müsste. Ich weiß, dass man im natürlichen Sprachgebrauch das ruhig oft zusammenzieht, ich störe mich dennoch ein wenig daran. Warum nicht stattdessen: zitternd, fahrig, schwankend? Und da gibts sicherlich noch massig mehr Möglichkeiten, dann muss man mich nicht mit unruig quälen
!
ja das gefällt mir auch gut, ein Lächeln kann man sich da nur schwerlich verkneifen, conclusio ist Dir da wirklich gut gelungen.
Zwar wechseln Jamben und Trochäen etwas unstruktuiert, aber da Du innerhalb der Strophen einem Versmaß treu bleibst, ist das letztlich unproblematisch. Mehr irrtiert mich dagegen, dass Du teilwiese dreihebig wirst. Fast das ganze Gedicht über finden sich entweder 4-hebige Jamben oder 4-hebige Trochäen, in der 1. Str. und den beiden letzten wist Du jedoch auch 3-hebig, ohne dass ich das formal oder inhaltlich begründen kann. Wären nur 1. und letzte Strophe davon betroffen, könnte man das quasi als in der Form variierten Einstieg und Ausklang, so jedoch wirkt es eher wie ein Versehen...
Das sind aber alles nur Kleinigkeiten, gefällt mir trotzdem gut.

P.S.: Noch ein Nachschlag: Etwas Schwierigkeiten habe ich noch mit der Zeile wo erst unruhig, dann fast kläglich, einfach weil man sie (der Metrik zuliebe) wo erst un-ruig, ... lesen müsste. Ich weiß, dass man im natürlichen Sprachgebrauch das ruhig oft zusammenzieht, ich störe mich dennoch ein wenig daran. Warum nicht stattdessen: zitternd, fahrig, schwankend? Und da gibts sicherlich noch massig mehr Möglichkeiten, dann muss man mich nicht mit unruig quälen

Hallo Don,
also: ich wollte hier wirklich mit einem Ein- und Ausklang arbeiten. Ich finde damit lässt sich die Aussage besser transportieren. Zudem wollte ich dadurch den Leser mitnehmen von diesem Bild in der Galerie zu dem eigentlichen Eindruck dem das lyr. Ich sich ausgesetzt fühlt, dem überpräsenten Redeschwall der Kritiker, der sich vor dem Kunstwerk breit zu machen versucht. Du fragst, warum ich über zwei Strophen am Ende wieder dreihebig werde? Ganz einfach: weil es der conclusio zu Gute kommt.
Es ist der Spannungsbogen zur Pointe. Ein Wechsel nur in der letzten Strophe wäre mir zu langweilig gewesen und vielleicht ein zu grosser Bruch, das sollte der Leser schon vorher spüren und darauf hingeführt werden.
P.S.:
Der Wechsel zwischen Jamben und Trochäen ist mir bewusst und gleichermassen gleichgültig…
. Das Gedicht wäre, wenn ich mir dies zur Vorgabe gemacht hätte, schon während des Schreibprozesses mit Korsett und Gehhilfe geboren und das wollte ich unbedingt, zugunsten der Leichtigkeit, vermeiden. Ich persönlich wollte es deswegen jedenfalls nicht geändert wissen.
Es ist vielleicht wie beim Zeichnen. Man muss manchmal die Linien in ihrer eigenen Wertigkeit stehen lassen. Zu viel dran rumschummern, radieren und verbessern nimmt oft die Lebendigkeit und die Frische und da setze ich persönlich Prioritäten.
Ach ja, ’unruhig’ ist doch in Ordnung, liest sich völlig stolperfrei, oder?
So, jetzt geh' ich aber, die Sonne scheint und es ist herrliches Wetter da draussen...
also: ich wollte hier wirklich mit einem Ein- und Ausklang arbeiten. Ich finde damit lässt sich die Aussage besser transportieren. Zudem wollte ich dadurch den Leser mitnehmen von diesem Bild in der Galerie zu dem eigentlichen Eindruck dem das lyr. Ich sich ausgesetzt fühlt, dem überpräsenten Redeschwall der Kritiker, der sich vor dem Kunstwerk breit zu machen versucht. Du fragst, warum ich über zwei Strophen am Ende wieder dreihebig werde? Ganz einfach: weil es der conclusio zu Gute kommt.
Es ist der Spannungsbogen zur Pointe. Ein Wechsel nur in der letzten Strophe wäre mir zu langweilig gewesen und vielleicht ein zu grosser Bruch, das sollte der Leser schon vorher spüren und darauf hingeführt werden.
P.S.:
Der Wechsel zwischen Jamben und Trochäen ist mir bewusst und gleichermassen gleichgültig…

Es ist vielleicht wie beim Zeichnen. Man muss manchmal die Linien in ihrer eigenen Wertigkeit stehen lassen. Zu viel dran rumschummern, radieren und verbessern nimmt oft die Lebendigkeit und die Frische und da setze ich persönlich Prioritäten.
Ach ja, ’unruhig’ ist doch in Ordnung, liest sich völlig stolperfrei, oder?
So, jetzt geh' ich aber, die Sonne scheint und es ist herrliches Wetter da draussen...

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