Hallo Don,
also: ich wollte hier wirklich mit einem Ein- und Ausklang arbeiten. Ich finde damit lässt sich die Aussage besser transportieren. Zudem wollte ich dadurch den Leser mitnehmen von diesem Bild in der Galerie zu dem eigentlichen Eindruck dem das lyr. Ich sich ausgesetzt fühlt, dem überpräsenten Redeschwall der Kritiker, der sich vor dem Kunstwerk breit zu machen versucht. Du fragst, warum ich über zwei Strophen am Ende wieder dreihebig werde? Ganz einfach: weil es der conclusio zu Gute kommt.
Es ist der Spannungsbogen zur Pointe. Ein Wechsel nur in der letzten Strophe wäre mir zu langweilig gewesen und vielleicht ein zu grosser Bruch, das sollte der Leser schon vorher spüren und darauf hingeführt werden.
P.S.:
Der Wechsel zwischen Jamben und Trochäen ist mir bewusst und gleichermassen gleichgültig…
. Das Gedicht wäre, wenn ich mir dies zur Vorgabe gemacht hätte, schon während des Schreibprozesses mit Korsett und Gehhilfe geboren und das wollte ich unbedingt, zugunsten der Leichtigkeit, vermeiden. Ich persönlich wollte es deswegen jedenfalls nicht geändert wissen.
Es ist vielleicht wie beim Zeichnen. Man muss manchmal die Linien in ihrer eigenen Wertigkeit stehen lassen. Zu viel dran rumschummern, radieren und verbessern nimmt oft die Lebendigkeit und die Frische und da setze ich persönlich Prioritäten.
Ach ja, ’unruhig’ ist doch in Ordnung, liest sich völlig stolperfrei, oder?
So, jetzt geh' ich aber, die Sonne scheint und es ist herrliches Wetter da draussen...