hallo loki.
in der ersten strophe mischen sich zwei gedanken bei mir:
1. die reinheit einer abendstille. das atmen der straßen, dass durch den nieselregen an traurige einsamkeit gewinnt.
2. "mädchen schön saufen"
(zeile 3+4)
es ist hier eine verbindung zwischen diesen beiden eingebracht --> silbern, golden | tropfen beim regen, als auch beim bier (->hopfen). der einsamen straßenidylle folgt der (wahrscheinliche) besuch in einer kneipe (-> wir). dem benetzt und benässt werden folgt das (wahrscheinliche) ertrinken, bis der wille des kollektiven "wirs" zufrieden gestellt ist.
zwei kleine dinge: apostroph bei silbern' und golden' (--> silberne tropfen, goldene hopfen)
strophe2:
die umkehr aus strophe 1, also die gegensätzlichkeit wird hier umgangen, indem man das wir, das gemeinsame, das vergnügte mit dem anfänglichen regen wirklich verbindet und nicht nur (wie in strophe 1 gegenüber stellt). es ist eine vereinnahmung des regens, vielleicht auch eine veränderung. nicht nur in dem sinne, dass jetzt gedanken mit diesem regen gemeint sind, sondern auch, dass die wichtigkeit der gedanken der des bieres untergeordnet wird. es erfüllt sozusagen eine beifunktion. dies alles, um vielleicht dem anfänglichen regen zu gedenken, um nicht das gefühl zu haben, etwas zu verpassen oder zu vergessen oder sprichwörtlich etwas im "regen stehen zu lassen".
meiner ansicht nach jedoch, verliert man dadurch mehr, als wenn man nach dem besuch der kneipe wieder hinausgeht und den nieselregen in reinkultur genießen kann. das vermischen von dingen, gefühlen hat den anspruch einer größeren allumfassenheit, aber nicht den der reinheit - jedenfalls für mich nicht.
darüber hinaus fehlt mir ein wenig - wie soll ich sagen? - bewegung, also geschehen, also.. hm... eine ebene, die metaphernreicher wankt. aber das ist meine höchsteigene schuld.
danke.
beste grüße.
arno.