Also, mein Gefühl beim Lesen Deines Gedichtes war, dass da jemand in der Fremde ist, eine Reise, ein Auslandsaufenthalt. Und er/sie ist stumm vor Glück. Die Fährte glüht golden, also ist ihm/ihr jeder Schritt sehr wertvoll.
Die zweite Strophe befasst sich mit dem was das Ich hinter sich gelassen hat: die Weißen. Da saß das ich im Dunkeln und wünschte sich bunte Stunden herbei. "Sann und sinnte meinen Furchen" sagt mir, dass das Ich darüber nachdenkt, dass es ja auch nicht jünger wird?
Bei der dritten wirds knifflig. Ein Erlebnis mit vier von den Weißen, bei dem sie in der Hitze der Nacht mit ihrem lüsternen Lärm das stille von Farbe träumende Ich ziemlich genervt haben. Ich verstehe das so, dass das so eine Art Moment der Erkenntnis ist, dasss dem Ich seine "weiße" Umgebung fremd ist und, wie am Anfang des vierten Verses gesagt wird, "angeödet" ist. Und am Ende draußen ist in der "Welt". Das ganze Gedicht ist wie eine Art Rückblende geschrieben. Es wäre vielleicht etwas viel hinein interpretiert, wenn man davon ausgeht, dass das ich jetzt z.B. von Europa nach Afrika gereist ist, wo die Menschen nicht so "weiß", sondern schwarz sind und daher die Mitmenschen seiner Herkunft als "Weiße" bezeichnet. Aber sowas in der Richtung sehe ich darin.
Auf jeden Fall hat das ganze etwas von Aufbruch.
Was mir besonders an dem Gedicht gefällt, ist die Verbindung von Form und Inhalt. Die Sprache ist bunt wie die Wünsche des Ich, und das Ausbrechen aus der alten Welt wird auch durch das Brechen mit einigen Konventionen der Sprache sehr gut symbolisiert. Dadurch hat das ganze etwas sehr befreites.
Das ist Dein Gedicht zumindest für mich und mir gefällts sehr gut.
Schöne Grüße
GerateWohl