#1

Im Tümpel

in Gesellschaft 08.06.2005 11:15
von sEweil (gelöscht)
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Im Tümpel

Bei einem meiner Selbstversuche
da draußen bei den Tümpelhausen
berüchtigt flüchtig schrieb der Wahn
Gedankenranken in mein Buche

Zirpen zirpten Zirpgesänge
und Frösche quakten quälend Metren
Moskitos wollten mich nicht stechen
und silbern klang’s im Fischgehänge

Ein Ausrutscher - ich fiel hinein
sie kauten schmatzend, schmutzig laut
zerkauten mich ganz unverschaut
im Tümpel frisst man nicht alleine

---

Lg sEweil, nicht anklagend.

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#2

Im Tümpel

in Gesellschaft 08.06.2005 15:23
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Deshalb muss man Piranhas auch gut füttern, tut man das nicht, sollte man nicht nackt in den Tümpel hineinwaten, so ganz ohne dicke Haut... (Achtung! Das Fischgehänge gilt als Leckerbissen, selbst satte Piranhas verschmähen es nicht!)

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#3

Im Tümpel

in Gesellschaft 08.06.2005 15:54
von muh-q wahn (gelöscht)
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Hallo sEweil!

Das muss ja nicht gleich eine Anklage sein, eine Mahnung ist es ganz sicher. Und macht natürlich neugierig, wo und inwieweit man sich schuldig gemacht hat.

Ich habe es gerne gelesen, zumal es - was selten bei dir vorkommt - ein metrisches Werk mit Melodie und Reim ist:

xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxX
xXxXxXxXx

XxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx

xXxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxXxXx

Auf die letzte weibliche Kadenz hätte ich verzichtet, auch zugunsten des Reimes. Allerdings hätte ich es besser gefunden, du wärest auch in der letzten Strophe bei dem Schema ABCA geblieben. Aber wesentlich ist das nicht.

Sprachlich interessant umgesetzte Geschichte eines gefallenen Dichters, der unter die Räuber gerät, sprich: ein freier Verseschmied in den Fängen der Regulatoren. Eine sehr gelungene Form der Auseinandersetzung, die u.a. der Gegenseite auch zeigt, dass es kein großes Ding ist, Formalismen einzuhalten. Die bloße Tatsache, dass hier die Mehrheit im Chor quakt, sagt ja nur etwas über die Lautstärke und nicht über die richtige Tonlage.

Die letzte Strophe ist ein wenig larmoyant, auch wenn ich das Gift der Kameraderie gut dargestellt finde. Die Distanz ist mir etwas zu groß, wenn das lyr. Ich seinen Tümpelbesuch als Ausrutscher, als Missgeschick darstellt. Tatsächlich hat es das aus freien Stücken getan und macht es ja auch immer wieder: S1Z1 Bei einem meiner Selbstversuche...

Gefällt mir gut. Bis auf die berüchtigte Flüchtigkeit des Wahns, natürlich. Nein, im Ernst: Die gefällt mir ganz besonders!

Digitally Yours

muh-q wahn

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#4

Im Tümpel

in Gesellschaft 13.06.2005 16:43
von sEweil (gelöscht)
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Grüß euch beide.

und gleich ein Dankeschön.
Ja Willi, ab und an muss man sie gut füttern, vor allem da hier stets so qualitative Werke eingestellt werden ist es notwendig auch was zum zerreissen hier einzuwerfen, damit die richtig guten Werke auch noch als solche erkannt werden.

ich rede quark, ja.

Heyho muh, es freut mich zu lesen, dass es dir gefällt.
Und bin ich denn sonst nicht ab und an ein wenig metrisch und melödidös?
Da stichts mir im Herzen!

Den Schluss hätte ich nicht als abgeschlossen empfunden, wenn ich auf die weibliche Kadenz verzichtet hätte, ich zögerte auch kurz, warf den Reim dann aber zugunsten des Abschlusses in den blutigen Tümpel.

Lg sEweil.

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#5

Im Tümpel

in Gesellschaft 13.06.2005 19:27
von muh-q wahn (gelöscht)
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Zitat:

muh-q wahn schrieb am 08.06.2005 15:54 Uhr:
... zumal es - was selten bei dir vorkommt - ein metrisches Werk mit Melodie und Reim ist:




Hi sEweil!

Unverzeihlich, was ich da für einen Bockmist schrieb. Bitte entschuldige! Da war ich geistig noch bei einem anderen User aber hatte es offenbar besonders eilig, dein Werk zu loben. Bitte entschuldige den Stich, den du zu Recht bitter empfandest, weil er zu Unrecht geführt wurde.

Ich hoffe, du siehst es mir nach.

Digitally Yours

muh-q wahn

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#6

Im Tümpel

in Gesellschaft 14.06.2005 12:04
von sEweil (gelöscht)
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Natürlich muh, selbst wenn ich verletzt, getroffen wäre würde ich es dir nicht übel nehmen. Bin kein nachtragender Mensch, aber ich empfand es nicht als beleidigend, angreifend, verletztend, errotisch.



Lg sEweil.

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