Dorn in der Seele

Ich sah sie stehn am Wegesrand,
tiefrot, taufrisch und schön.
Griff schnell nach ihr, mit starker Hand,
da wars um mich geschehn.

Ihr Dorn traf mich, tief bis ins Mark,
mit Wonne nahm ich ihn.
Verlor die Kraft, war nicht mehr stark,
sie zog mich zu sich hin.

Die Welt jetzt rosa , himmelblau,
es war mir einerlei.
Schon nicht mehr Kind, noch keine Frau,
da machte sie sich von mir frei.

Sie ging die Strasse von mir fort,
und schaute nicht zurück.
Der Dorn sitzt tief und blieb auch dort,
Erinnerung an Glück.

Hi Knut

Das finde ich jetzt wirklich süss. Echt, das hat so etwas Spielerisches, lolita-mässiges, bisschen kitschig, aber ich mag ja Kitsch. Erinnert mich an ‚ein Bett im Kornfeld’.

Str. 3 gefällt mir jedoch nicht wirklich. Der Reim auf blau/Frau zmB. Wie wäre es, damit:
Die Welt jetzt rosa, himmelblau ..... würde m.E. besser klingen. Auch das ‚frei machen’ ist nicht wirklich poetisch. Da assoziiere ich gleich Doktorspiele. *g

Aber sonst - siehe oben.
Gruss
Margot

ja das Lolita-Thema stimmt. Das ist in der Literatuer hoch und runter interpretiert worden. z.B. Thomas Mann "Tod in Venedig" mit einer männlichen Lolita, oder im Anhang zum Steppenwolf von Hesse das Gedicht "Mann von fünfzig Jahren"
"Von der Wiege bis zur Bahre sind es fünfzig Jahre
dann beginnt der Tod." (nachlesen es lohnt //grins,grins)


Aber Jürgen Drews? (brrrrrrr) Nein danke.
LG
Knud