Nein, ich finde nicht, dass das so geht, mir gefällt es jedenfalls nicht. Mag sein, dass der Unklang mit ungleichen, aber gereimten Zeilen gewollt ist. Für mich liest sich das dann sehr schwer und ist kein ästhetischer Genuss mehr. Hinzu kommen inhaltliche Ungereimtheiten: Das lyrIch versucht das lyrDu zu halten
wie im Stundenglas verrinnenden Sand,
wie ein Staubkorn im Wind? Und am Ende wird dann sogar der Wind gehalten. Das ist mir zu hoch. Die Bilder der mittleren Strophe gefallen mir und transportieren die lebensmüde Stimmung des lyrIch sehr treffend. Aber das ist dennoch arg kurz. Jemand mit deiner dichterischen Potenz hätte mehr Fleisch auf den Rippen zu bieten. Das ist mir zu wenig. Ich hoffe daher auf das Mittelding zwischen den brennenden Laken und diesem leergelaufenen Stundenglas.