Schicksal

Welpe, welke hin
vom ersten Zug zieh zügig
bis zum ersten Tod
gefügig unter Welten Sinn
ohne Kompass, ohne Lot.
So kommt das, was auch immer droht
Not oder schlimmer noch
arg unseelges Seelenloch.

Docht, wie lang zieht sich dein Strang von Anfang an dem Licht entlang?
Mir ist bang.
Wüßte nicht wie ich es lenkte,
schenkte man mir, dass ich's könnte.
Gönnte ich mir viele Tage?
Wenig Tage?
Frage Frage.

Doch die Lage läßt noch hoffen.
Offen doch der nächste Zug.
Dieser Trug, er holt mich oft.
Er erholt mich von der Kälte.
Unklug hofft der junge Welpe bis zum Greis
dann noch auf das, was er nicht weiß.


(c) 2005 G. Scholtz

Wen's interessiert. Ich hab's nochmal überarbeitet. Jetzt ist die Struktur und der Inhalt etwas klarer, denke ich.

GerateWohl

Arno, tu mir das nicht an! Das ist meine Lieblingsstelle.

Kleiner Tipp: Wüßte nicht, was ich täte, wenn man die Zügel meines Schicksals, dessen Sklave ich nunmal bin, in meine Hände legte.

Zweiter Tipp: lenkte ist hier nicht Imperfekt Indikativ, sondern Konjunktiv 2, also im Sinne von "lenken würde".

Schöne Grüße
GerateWohl