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#1
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Enrosadira
in Mythologisches und Religiöses 17.07.2005 11:12von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Enrosadira
Ein feines Band hielt dich in meinen Armen
Gewoben aus dem hellen Mondlicht, silbern, rein.
Und nächtens klang dein Lied durch dunkle Klüfte,
Berühre Tiere, Bäume, selbst den harten Stein.
Verfallen waren wir, ohne Erbarmen!
In meiner Gier nach kosend, zarten Händen,
Sah ich das Düster nicht, das durch die Berge kam.
Betört durch zauberhafte Blumendüfte -
Bereits im Kleid des stolzgetränkten Bräutigam -
War blind ich für die Schatten an den Wänden.
Sie brachen wütend meine zarten Rosen,
Zerstörten grausam mein Gespinst aus Illusion.
Doch manchmal klagt ein Lied durch Frühlingslüfte,
Erzählt von einer bleichen Liebesbastion,
Die dich einst wusste, Schöne, zu umkosen.
(c) Margot S. Baumann
#2
von Richard III • | 868 Beiträge | 871 Punkte
Enrosadira
in Mythologisches und Religiöses 17.07.2005 12:01von Richard III • | 868 Beiträge | 871 Punkte
#4
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Enrosadira
in Mythologisches und Religiöses 19.07.2005 19:51von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hallo Margot,
Deine Worte haben mich sofort eingefangen, allerdings sagte mir weder Enrosadira noch der König Laurin etwas. Nun habe ich herausgefunden, dass enrosadira auf ladinisch flammendes Rot heißt (bzw. die entsprechende Färbung eines Berges in der Abendsonne bezeichnet?) und ladinisch eine romanische Sprache in Norditalien ist. König Laurin habe ich jetzt nicht nachgespürt, da seine Geschichte nach Deinen Aussagen offenbar nicht zum Verständnis dieses Gedichtes erforderlich ist...
An zwei Punkten empfinde ich das metrische Gerüst ein wenig unglücklich:
Str.1/ Z. 5:
Verfallen waren wir, ohne Erbarmen!
xXxXxXxXxXx
Um Deinen metrischen Spuren zu folgen müsste man ohne endbetonen. Da ich durch das viele Lyriklesen so langsam gänzlich verkorkst bin, kann ich das auch. So richtig schön empfinde ich es aber nicht...
Str. 3/ Z. 4
Erzählt von einer bleichen Liebesbastion
xXxXxXxXxXxX
Es mag mir auch nicht so recht gefallen, Bastion so deutlich in drei Silben zu sprechen. Ist da unsere womöglich regional unterschiedliche Aussprache schuld? Ich ziehe es auf jeden Fall zu zwei Silben zusammen: Bas - tjon, die Dreisilbigkeit ist auf meiner Zunge störend und erscheint mir unnatürlich.
Ansonsten gibt es von meiner Seite nichts zu meckern, Deine zarte Wortgewalt tröpfelt aus jeder Zeile und benetzt meine sich daran labenden Lider. Die doch von dem bei Dir Üblichen abweichende Form sagt mir ebenfalls sehr zu.
Ich vermute, das Bild ist der "Sasso S. Croce" bei Pedraces? Beeindruckend!
Gefällt mir sehr gut, gern gelesen,
P.S.: Schön, dass Du wieder da bist.
edit: ich sehe gerade die Rubrik, in die Du gepostet hast, das irritiert mich etwas... darüber muss ich nochmal nachdenken!
Deine Worte haben mich sofort eingefangen, allerdings sagte mir weder Enrosadira noch der König Laurin etwas. Nun habe ich herausgefunden, dass enrosadira auf ladinisch flammendes Rot heißt (bzw. die entsprechende Färbung eines Berges in der Abendsonne bezeichnet?) und ladinisch eine romanische Sprache in Norditalien ist. König Laurin habe ich jetzt nicht nachgespürt, da seine Geschichte nach Deinen Aussagen offenbar nicht zum Verständnis dieses Gedichtes erforderlich ist...
An zwei Punkten empfinde ich das metrische Gerüst ein wenig unglücklich:
Str.1/ Z. 5:
Verfallen waren wir, ohne Erbarmen!
xXxXxXxXxXx
Um Deinen metrischen Spuren zu folgen müsste man ohne endbetonen. Da ich durch das viele Lyriklesen so langsam gänzlich verkorkst bin, kann ich das auch. So richtig schön empfinde ich es aber nicht...
Str. 3/ Z. 4
Erzählt von einer bleichen Liebesbastion
xXxXxXxXxXxX
Es mag mir auch nicht so recht gefallen, Bastion so deutlich in drei Silben zu sprechen. Ist da unsere womöglich regional unterschiedliche Aussprache schuld? Ich ziehe es auf jeden Fall zu zwei Silben zusammen: Bas - tjon, die Dreisilbigkeit ist auf meiner Zunge störend und erscheint mir unnatürlich.
Ansonsten gibt es von meiner Seite nichts zu meckern, Deine zarte Wortgewalt tröpfelt aus jeder Zeile und benetzt meine sich daran labenden Lider. Die doch von dem bei Dir Üblichen abweichende Form sagt mir ebenfalls sehr zu.
Ich vermute, das Bild ist der "Sasso S. Croce" bei Pedraces? Beeindruckend!
Gefällt mir sehr gut, gern gelesen,
P.S.: Schön, dass Du wieder da bist.
edit: ich sehe gerade die Rubrik, in die Du gepostet hast, das irritiert mich etwas... darüber muss ich nochmal nachdenken!
#5
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Enrosadira
in Mythologisches und Religiöses 19.07.2005 21:29von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi DC
Ja, ja - ertappt - Mist aber auch! Ich weiss, das 'ohne' ist falsch, kann ich mich mit einer Zäsur raus reden? Ich könnt's natürlich ändern ... hm ... ach nein, wer will schon perfekt sein!
Illusion und Bastion werde ich aber so lassen, da vertraue ich ganz stark auf den jeweiligen Rezipienten... wow... schweres Wort. Freut mich, dass es (trotz Mängel) zu gefallen vermag. Natürlich ist der Text sehr stark der Geschichte von Laurin und seiner gestohlenen Prinzessin nachempfunden. Die glühenden Berge sind, der Sage nach, der versteinerte Rosengarten, den er ihr errichtet hat. Eine wirklich schöne Geschichte, die mir muh erzählt hat, weil ich ja in Bozen/Meran im Urlaub war. Wenn man jedoch den Hintergrund nicht kennt, wird's wohl einfach ein melancholisches Liebesgedicht für den Leser sein. Ist ja auch ganz nett, gelle. *g
Beste Grüsse
Margot
P.S. Schön, wieder da zu sein. Ihr habt mir ja so gefehlt!
Ja, ja - ertappt - Mist aber auch! Ich weiss, das 'ohne' ist falsch, kann ich mich mit einer Zäsur raus reden? Ich könnt's natürlich ändern ... hm ... ach nein, wer will schon perfekt sein!
Illusion und Bastion werde ich aber so lassen, da vertraue ich ganz stark auf den jeweiligen Rezipienten... wow... schweres Wort. Freut mich, dass es (trotz Mängel) zu gefallen vermag. Natürlich ist der Text sehr stark der Geschichte von Laurin und seiner gestohlenen Prinzessin nachempfunden. Die glühenden Berge sind, der Sage nach, der versteinerte Rosengarten, den er ihr errichtet hat. Eine wirklich schöne Geschichte, die mir muh erzählt hat, weil ich ja in Bozen/Meran im Urlaub war. Wenn man jedoch den Hintergrund nicht kennt, wird's wohl einfach ein melancholisches Liebesgedicht für den Leser sein. Ist ja auch ganz nett, gelle. *g
Beste Grüsse
Margot
P.S. Schön, wieder da zu sein. Ihr habt mir ja so gefehlt!
#6
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Enrosadira
in Mythologisches und Religiöses 19.07.2005 21:34von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Oh, da habe ich Deine Antwort auf Richard wohl falsch verstanden. Ich dachte, Du hättest die Geschichte von Laurin vor dem Schreiben des Gedichtes nicht gekannt.... natürlich ergibt die Nachdichterei jetzt auch mehr Sinn.
Ich werde mir dieses Hintergrundwissen nochmal aneignen, vielleicht ergänze ich nochmal etwas. Aber diese Zeilen üben auch ohne die Kenntnis des Sagenstoffes ihren Reiz aus, das dürfte für einen Autor ja auch nicht ganz uninteressant zu erfahren sein...
Und Du musst natürlich nicht perfekt sein. Den Finger musste ich dennoch drauflegen, sorry.
Ich werde mir dieses Hintergrundwissen nochmal aneignen, vielleicht ergänze ich nochmal etwas. Aber diese Zeilen üben auch ohne die Kenntnis des Sagenstoffes ihren Reiz aus, das dürfte für einen Autor ja auch nicht ganz uninteressant zu erfahren sein...
Und Du musst natürlich nicht perfekt sein. Den Finger musste ich dennoch drauflegen, sorry.
#8
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Enrosadira
in Mythologisches und Religiöses 19.07.2005 21:53von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
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