Ich hauche Phantasien, gülden wirkend, purpurfarben aus dem Wind
und zärtlich rühren meine Lippen an versteinerter Figur,
verwandele ich Fels zu Samt und engelhaftes Ding zur Hur.
Ich bin kein Wegbereiter, ziehe Fäden im Geheimen, leite blind.
Möglicherweise ist ein Folgen sinnlos: Wer nicht mitzieht bleibt zurück.
Ich spinne farbenfrohe Lichterlinien um jede Kreatur
und schaffe ihrer Hoffnung, ihren Träumen, Netze, zarte Fallen nur.
Erbaue einen Wall aus Furcht und Liebe, schenke Hass und bringe Glück.
Ich fühle nicht Verachtung und empfinde keinen Schmerz, ergötze mich
an ihrer Einfachheit, an ihrem hehren Streben, nach der Dinge Sinn
und kosmisches Gefunkel schütte ich aus meinem Haar für den Gewinn.
Erhalte ihnen falschen Glauben, an ein Schicksal, das veränderlich.
Ihr Gott ist nicht mein Feind, denn ihm gehört der helle Tag und mir die Nacht:
Auch er begehrt und ehrt den schönen Leib, aus dem ich ihn gebar
und mein Erschaffen ist nicht seiner Herrschaft Sturz, mein Wort ist wahr
wie Seines auch und mäßigt nur mit Düsternis, die all zu grelle Pracht.