Hallo Velazquez,
also ich muss sagen, ich finde das Gedicht ziemlich geil, um das mal sehr salop zu formulieren. Der Inhalt ist sehr klar. Bei der ersten Strophe war ich noch auf der falschen Fährte, da ich darin die Frage sah, ob Wahrheit an sich, die nunmal sowohl aus verschiedenen Blickrichtungen, als auch zu verschiednen Zeitpunkten betrachtet ihr Gesicht wandelt, also wenn man so will räumlich und zeitlich variabel ist (Wahrheit=f(x,y,z,t)
) überhaupt in Worte zu fassen ist, denn gesprochene oder gar geschriebene Worte besitzen diese Eigenschaft nicht.
Aber das ist hier gar nicht unbedingt der Punkt.
Es geht mehr um ein anderes nicht minder interessantes Thema, nämlich ungesundes Harmoniestreben, ungesund weil wahre Harmonie nur unter Einbeziehung aller Kräfte, auch der dunkeln erreicht werden kann.
Die "aufgesetzte Schminkfassade" gefällt mir als Bild und als Reim besonders gut. Ich finde das ganze inhaltlich und formal sehr souverän, und das Thema ist interessant.
Sehr gern gelesen!
GerateWohl