Hallo Missus,
mir fast ein bisschen zu modern, Du weißt, ich bin ja ein konservativer Sack. Aber über den Sinn Deiner Worte muss ich dennoch nachdenken...
Es scheint mit um das zu gehen, was (falsche) Behauptungen anrichten können. Nicht die Person wird mehr betrachtet, sondern nur noch das Abbild dieser Person in den Augen, dem Denken der anderen. Das Behauptete wird somit zur angedichteten Wahrheit mit möglicherweise üblen Folgen.
In der zweiten Strophe scheint die Reaktion des lyrIchs beschrieben worden sein. Dieses scheint nicht in dies Offensive zugehen, sondern sich in sich selbst zurückzuziehen (Flucht ins Zentrum). Doch die Schale wird dadurch nicht hart, sie fault... weil vom lyrIch perisgegeben? Oder weil sie nur noch von den Behauptungen bestimmt wird und die Außendarstellung des lyrIch somit "faulig" wird? Beides ist wohl denkbar...
"
steht
materie
nicht nichts"
scheint quasi die Moralkeule zu sein ^^. Das Zentrum des lyrIchs ist nicht leer, es steckt eine Person mit Gefühlen hinter der Schale, die ja bereits den anderen überlassen wurde. Das
blutlicht kann ich bei dieser Interpretation jedoch nicht einordnen
(mein allererster Gedanke beim Lesen dieses Gedichtes war, dass hier ein Wildunfall umschrieben wird. Das Reh flieht ins Zentrum des Scheinwerferlichts, doch dort ist in Form des Autos Materie... das passt natürlich ansonsten nicht
).
Es hat was, überzeugt mich aber irgendwie nicht vollends. Aber es schafft eine beunruhigende Athmosphäre, das ist bemerkenswert.
Don