Zeitreise
Musik treibt durch die klare Luft,
und bunte Fahnen wehen.
Der Wind schiebt einen schweren Duft,
herüber vom Geschehen.
Im Hafen liegen Seit an Seit,
die alten Seegesellen,
sind aufgetakelt und bereit,
dem Meer sich heut zu stellen.
An Land da stehen Bank und Tisch,
es riecht nach frischem Brot,
daneben räuchert einer Fisch,
auch mancher sitzt im Boot.
Ein Chorgesang zur Klampfe schallt,
die Lieder von der See.
Familien kommen dicht geballt,
zu Keks und süssem Tee.
Auf einem Schiff das schon sehr alt,
da hockt ein greiser Maat,
wohl hundert Jahr ist er wohl bald,
der machte manche Fahrt.
Die Lederkappe auf dem Kopf,
die Pfeife im Gesicht,
trinkt Rum aus einem Henkeltopf,
nie plagte ihn die Gicht.
Die Konzertine auf den Knien,
summt er ein altes Lied.
Ich bin gebannt kann nicht mehr fliehn,
es geht durch Mark und Glied.
Die unbekannte starke Kraft,
zieht mich zu ihm heran.
Die Zeit läuft rückwärts wie gerafft,
ich lausche wie im Wahn.
Ich sehe Schoner fernwärts ziehn,
hör Fuhrwerke am Kai,
seh Seevolk laut in Kneipen fliehn,
und ich bin live dabei.
Doch plötzlich schallt mit Donnerhall,
die Ansage ins Ohr,
ich schrecke auf vorm Redeschwall,
und komm mir seltsam vor.