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Du bist nur eine vage Geste - flüchtig leicht,
ein kurzer Augenblick, ein Lider senken - zart.
Ich habe einen Flügelschlag lang nur verharrt:
Du bist ein Schatten, ein Gedanke – unerreicht.
Doch dies Verharren war, als stünde alle Zeit,
als klängen Lieder mir und alle Welt wär taub.
Es war, als wäre der Moment die Ewigkeit
und neben mir zerfiele alles Sein zu Staub.
ein kurzer Augenblick, ein Lider senken - zart.
Ich habe einen Flügelschlag lang nur verharrt:
Du bist ein Schatten, ein Gedanke – unerreicht.
Doch dies Verharren war, als stünde alle Zeit,
als klängen Lieder mir und alle Welt wär taub.
Es war, als wäre der Moment die Ewigkeit
und neben mir zerfiele alles Sein zu Staub.
#2
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Mit Dir
in Liebe und Leidenschaft 18.08.2005 16:20von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Richard,
sehr romantisch, sehr zart, sehr schön. Und es fließt so warm und sanft dahin. Man möchte hineinspringen und darin nach der großen Liebe tauchen.
Nur eine Sache. Inhaltlich finde ich es nicht gelungen, wenn am Schluß "alles Sein zu Staub" zerfällt. Das ist sehr negativ. Ich fände die Vorstellung eher beängstigend, ewig zu spüren, wie neben mir alles Sein zu Staub zerfiele. Das ist kein schönes Gefühl, zumal das mich und das Gegenüber einschließen würde. Ich dachte ja, es wäre logischer, wenn alle Zeit zu Staub zerfiele. Aber die hast Du ja schon leider im ersten Vers der Strophe abgefrühstückt. Zwickmühle. Aber tue mir einen Gefallen. Lass irgendetwas doofes zu Staub zerfallen. Meinetwegen allen Gram, alle Furcht oder alle Wut. Aber bitte nicht alles Sein.
Grüße
GerateWohl
sehr romantisch, sehr zart, sehr schön. Und es fließt so warm und sanft dahin. Man möchte hineinspringen und darin nach der großen Liebe tauchen.

Nur eine Sache. Inhaltlich finde ich es nicht gelungen, wenn am Schluß "alles Sein zu Staub" zerfällt. Das ist sehr negativ. Ich fände die Vorstellung eher beängstigend, ewig zu spüren, wie neben mir alles Sein zu Staub zerfiele. Das ist kein schönes Gefühl, zumal das mich und das Gegenüber einschließen würde. Ich dachte ja, es wäre logischer, wenn alle Zeit zu Staub zerfiele. Aber die hast Du ja schon leider im ersten Vers der Strophe abgefrühstückt. Zwickmühle. Aber tue mir einen Gefallen. Lass irgendetwas doofes zu Staub zerfallen. Meinetwegen allen Gram, alle Furcht oder alle Wut. Aber bitte nicht alles Sein.

Grüße
GerateWohl

Ich schließe mich insgesamt an, nur nicht, was die letzte Zeile angeht. Ich bin egomanisch genug, um es sehr zu genießen, wenn einem König angesichts einer Kuh alles Sein zu Staub zerfiele. Doch, das gefiele mir sogar sehr.

Wenige Dinge gefallen mir nicht: Für meine Begriffe setzt das Gedicht aus dem Nichts an und endet mit dem Zerfall auch dort. Das ist ganz sicher gewollt aber wegen der relativen Kürze kommt es mir wie aus dem Zusammenhang gerissen vor. Außerdem hätte ich gerne eine Strophe mehr gelesen.
Der Wechsel vom umarmenden zum Kreuzreim ist da eher lässliche Sünde. Nicht vergeben kann ich dir jedoch, dass das Gedicht keinen Titel hat. 
Gern gelesen, Richard, ein wirklich sehr schönes Liebesgedicht.


Wenige Dinge gefallen mir nicht: Für meine Begriffe setzt das Gedicht aus dem Nichts an und endet mit dem Zerfall auch dort. Das ist ganz sicher gewollt aber wegen der relativen Kürze kommt es mir wie aus dem Zusammenhang gerissen vor. Außerdem hätte ich gerne eine Strophe mehr gelesen.


Gern gelesen, Richard, ein wirklich sehr schönes Liebesgedicht.
Vielen Dank euch. 
@GerateWohl
Dein Lob freut mich sehr! Nein, aber die letzte Zeile verstehst du etwas falsch. Vielleicht hätte ich "neben uns" schreiben sollen, aber das hätte es nicht getroffen, da nur für das lyr. Ich alles Sein nebenher zerfällt. Es schließt eben nicht das lyr. Ich und sein Gegenüber ein, sondern die Zeit steht still und alles andere, außer dieser Moment, den das lyr. Ich fühlt, zerfällt - ist nicht mehr wichtig.
@Muh
Mir gefällt es sehr, daß dies dir gefiele!
Eigentlich hatte ich vor, eine weitere Strophe zu schreiben. Ich entschied mich aber dagegen, denn eine weitere Strophe würde ein Ende bedeuten...
Eigentlich hatt es auch keinen Titel...
Mehr als schön, daß es dir zusagt.
Liebe Grüße Richard

@GerateWohl
Dein Lob freut mich sehr! Nein, aber die letzte Zeile verstehst du etwas falsch. Vielleicht hätte ich "neben uns" schreiben sollen, aber das hätte es nicht getroffen, da nur für das lyr. Ich alles Sein nebenher zerfällt. Es schließt eben nicht das lyr. Ich und sein Gegenüber ein, sondern die Zeit steht still und alles andere, außer dieser Moment, den das lyr. Ich fühlt, zerfällt - ist nicht mehr wichtig.
@Muh
Mir gefällt es sehr, daß dies dir gefiele!

Eigentlich hatte ich vor, eine weitere Strophe zu schreiben. Ich entschied mich aber dagegen, denn eine weitere Strophe würde ein Ende bedeuten...
Eigentlich hatt es auch keinen Titel...

Mehr als schön, daß es dir zusagt.
Liebe Grüße Richard

Zitat: |
Richard III schrieb am 19.08.2005 12:40 Uhr: ... denn eine weitere Strophe würde ein Ende bedeuten... |
Sag ich doch, dann wäre es rund. So hängt es ein wenig in der Luft, was ja aber auch nicht schlecht ist.

#6
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Mit Dir
in Liebe und Leidenschaft 21.08.2005 22:30von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte

Lieber Richi
auch ich möchte in den Lobgesang einstimmen. ich wollte schon lange eines Deiner wunderbaren Liebesgedichte kommentieren, kritisieren -sofern ich etwas finde- und interpretieren, mache jedoch den Anfang leider nur so:
Ist nicht der Konjunktiv II von stehen "stünde" statt "stände"?
Ich habe keinen Duden, entschuldige
nur so ein Gefühl, prüfen müsstest also Du es, lass es mich bitte auch wissen.
Für weiteres habe ich leider keine Zeit, aber eines Tages te commentare delectabo
(gibt es das oder hab ich commentar commentaris gerade erfunden?
)
Gehabt Euch wohl, Eure Hoheit, vergebt mir den nur flüchtigen Blick - ihr hättet wahrlich besseres verdient.
Utinam bene beateque videas.
Missus.
auch ich möchte in den Lobgesang einstimmen. ich wollte schon lange eines Deiner wunderbaren Liebesgedichte kommentieren, kritisieren -sofern ich etwas finde- und interpretieren, mache jedoch den Anfang leider nur so:
Ist nicht der Konjunktiv II von stehen "stünde" statt "stände"?
Ich habe keinen Duden, entschuldige

Für weiteres habe ich leider keine Zeit, aber eines Tages te commentare delectabo
(gibt es das oder hab ich commentar commentaris gerade erfunden?

Gehabt Euch wohl, Eure Hoheit, vergebt mir den nur flüchtigen Blick - ihr hättet wahrlich besseres verdient.
Utinam bene beateque videas.
Missus.
#11
von Richard III •
| 868 Beiträge | 871 Punkte
Mit Dir
in Liebe und Leidenschaft 23.08.2005 11:03von Richard III •

#12
von Nonverbal • Mitglied | 407 Beiträge | 407 Punkte
Mit Dir
in Liebe und Leidenschaft 23.08.2005 11:47von Nonverbal • Mitglied | 407 Beiträge | 407 Punkte
Hallo Richard,
Normalerweise stehe ich ja nicht auf solche Gedichte, aber hier ist es anders, ich muss auch in den lobgesang einstimmen
wunderschön wiedergegeben, aber ich finde es muss nicht nur für die liebe stehen, auch für viele andere wunderschöne momente, in denen man die zeit anhalten möchte.
ich finde alles toll und auch die letzte Zeile...
kreative grüße, nonverbal
Normalerweise stehe ich ja nicht auf solche Gedichte, aber hier ist es anders, ich muss auch in den lobgesang einstimmen

ich finde alles toll und auch die letzte Zeile...

kreative grüße, nonverbal
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