Blatt im Wind
Du bist verankert fest am Stamm,
recht saftig grün und stark,
auch niemals ängstlich oder klamm
und fühlst dich sehr autark.
Des Lebens Jahreszeiten gehn,
an dir auch nicht vorbei.
Wenn dann die starken Winde wehn,
lässt du los und bist frei.
Sie treiben dich dann vor sich her,
das Grün wird langsam fahl.
Die Reise ohne Wiederkehr,
die Freiheit wird zur Qual.
Dein Weg führt manchmal hoch hinauf,
der Fall ist dann sehr tief,
du machst dich steif und gibst nicht auf,
läuft manches auch sehr schief.
Wenn dann der letzte Sturm dich trägt,
fern in ein dunkles Tal,
und als Kompost dich nieder legt,
ist sie vorbei die Qual.