#1

Melancholie gegen Verfall

in Philosophisches und Grübeleien 23.08.2005 16:16
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Melancholie gegen Verfall

Du darfst dich ruhig freuen.
Wähl nur einen Grund!

Doch du wählst den Abgrund
und weinst ihn wieder voll

aus lauter dummer Angst,
in Euphorie zu verfallen.

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#2

Melancholie gegen Verfall

in Philosophisches und Grübeleien 23.08.2005 16:29
von Arno Boldt | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
hallo gw.

erster gedanke: die angst des pessimisten, für optimistisch gehalten zu werden.

- ansage an das lyr. du.
- beschreibung der entscheidung des dus
- das lyr. ich tritt wertend hinzu. ("dummer Angst")

es ist eigentlich eine beobachtung und wertung des lyr. ichs. aber warum greift es nicht ein? aus einer melancholie herauszukommen, ist meist schwierig. im grunde ist der text für mich eine anklage an das lyr. ich.

- keine interpunktion -> warum? .. ist es die fassungslosigkeit des lyr. ichs?
- hätte noch ein wenig verdichtet werden können für meinen geschmack.. ist aber nur mein geschmack

beste grüße.
AB.

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#3

Melancholie gegen Verfall

in Philosophisches und Grübeleien 24.08.2005 15:02
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Arno,

danke für Deine Kritik. Ich habe es jetzt noch mal überarbeitet und einen neuen Titel gegeben der meine Intention besser widerspiegelt, denke ich. Aber Du hast das schon ganz richtig gedeutet. Mehr verdichtet habe ich es nicht, aber ich habe jetzt wenigstens ein Interpunktion eingefügt. Hoffe, das erhöht die Lesbarkeit.

Grüße
GerateWohl

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#4

Melancholie gegen Verfall

in Philosophisches und Grübeleien 24.08.2005 17:04
von kein Name angegeben • ( Gast )
Hallo GerateWohl,

da ich feststellen musste, dass Du immer so schön fleißig meine Verse und ungereimten Gedichte im Prosaeinband liest, habe ich mich auch mal auf die Suche nach ein paar Zeilen von Dir gemacht. Bis ich hier gelandet bin!

Stehst Du eher auf Prosa? Ich mag diesen Text, den kann ich gut nachvollziehen.

Euphorie ist was tolles, wenn man wieder heraus findet! Stimmt, manche Leute haben Angst, sich für eine Sache völlig zu begeistern und bevor sie überhaupt etwas tun, verharren sie. So lange, bis sie es wieder bereuen. Leider erst dann, wenn es zu spät ist.
Dabei müssten sie doch wissen, dass sie nichts verlieren können! Oder?!

So wie ich meine ungelungenen Werke in dieses Forum setze, weil ich nichts verlieren kann. Im Gegenteil, ich gewinne an Einsicht und Erfahrung - vielleicht auch an netten Bekanntschaften!

Soviel dazu.

Ganz schönen Abend Dir!

Susi

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#5

Melancholie gegen Verfall

in Philosophisches und Grübeleien 24.08.2005 17:23
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Süßchen,

freut mich jetzt schon, Deine Bekanntschaft gemacht zu haben.
Dir auch einen schönen Abend.

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#6

Melancholie gegen Verfall

in Philosophisches und Grübeleien 16.09.2005 11:10
von MelenColia (gelöscht)
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Hallo GW,

das lyr Ich scheint hier nahezu böse, enttäuscht vom lyr Du zu sein, das es nicht euphorisch ist oder vielleicht auch: sein kann?

Es glaubt Angst hinter der Melancholie (wer Abgründe "vollweint" scheint mir eher depressiv als melancholisch...), zu sehen, wertet diese, fragt nicht nach Gründen für die Trauer, verlangt aber vom lyr Du Gründe für Euphorie zu suchen UND dieser zu verfallen...

Jmd/Etwas zu verfallen ist immer grenzwertig, merkwürdige Forderung von diesem ach so positivem, lebensbejahendem, fröhlichen lyr Ich.
Das scheint ja so viel besser zu sein als die kritisierte Melancholie. Pff...

Ich für meinen Teil, kann dieses lyr Ich nicht besonders gut leiden. Wie arrogant zu glauben jemandem anders sagen zu dürfen wie er leben, fühlen, denken soll. Wie gesagt: Pfff!

Aber: Gutes Gedicht!!
Hat beim ersten Lesen viel geweckt, Bilder, Gefühle, trotz oder gerade wegen der Kürze eingängig, bezieht eindeutige Position, hat, für mich, Inhalt.

Ich mag das lyr Ich zwar nicht, anhand dieses Ausschnittes, aber das Gedicht hab ich gern gelesen.

LG, Diana

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#7

Melancholie gegen Verfall

in Philosophisches und Grübeleien 16.09.2005 12:55
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Mel,

danke für Deine Kritik.
Aber nicht, dass ich jetzt sagen wollte, das lyr. Ich sei hier ein total netter Typ dem Du unrecht tust. Nur ich kann nicht nachvollziehen inwieweit das Ich von dem Du fordert in Euphorie zu verfallen. Es unterstellt dem Du nur , dass es seine negative Einstellung willentlich behält, weil es nichts dagegen tut. Es verlangt von dem Du keine Euphorie, sondern aus seinem dunklen Loch aufzustehen. Doch das pessimistische Du hat Angst vor positiven Gefühlen. Das soll die Angst, in Euphorie dem Verfall anheim zu fallen, ausdrücken.
Aber sicher ist Deine Interpretation ebenso stimmig.
Jedenfalls hat das Ich, nicht sehr viel Verständnis für die Sorgen des Du. Zumindest nicht mehr.

Grüße und danke nochmal,
GW

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