#1

Dein Bildnis

in Liebe und Leidenschaft 24.08.2005 11:17
von Loki (gelöscht)
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Dein Bildnis

Im Blauen ist dein Angesicht zerronnen,
im steten Enden, welches längst begonnen.
Wie aberhunderte schwarzweiße Nonnen,
so geht dein Bildnis matt und doch vollkommen.

Nur noch verdrängte Lichter wie von Kerzen
zerrütten dieses Bild mit fahlen Schmerzen,
dass ich begann mit Kohlen anzuschwärzen,
damit die Farben keine Macht bekommen.

Und in des Regens ewigem Zerfließen
verschließen zwar die Wasser alle Lichter,
doch frisches Dunkel weinender Gesichter

Verlosch vor ihm sodann und als er diesen
geteilten Schauer auf den blinden Farben-
pupillen sah, zerrissen alte Narben.



© A. Funk

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#2

Dein Bildnis

in Liebe und Leidenschaft 18.10.2005 20:01
von Velazquez | 315 Beiträge | 315 Punkte
Hi Loki,

formal und sprachlich finde ich dein Werk wirklich ansprechend.
Also, ich könnte mir das lyr. Ich beim Betrachten eines Fotos vorstellen, Bilder einer verflossenen Liebe, vielleicht auch einer Skulptur, doch da kann ich nur während der zweiten Strophe wirklich folgen und die ist dir auch meines Erachtens am besten gelungen.

Ansonsten kann ich fast keiner deiner Metaphern etwas zuordnen, nichts ist wirklich greifbar.
Deine Vergleiche mögen zwar klingen, aber ich bekomme sie einfach nicht auf den Schirm.
Da spuckt mir meine innere Grafikkarte nämlich nur Fehlermeldungen aus.
Ein Bildnis, das wie hunderte, schwarzweisse Nonnen geht, geht dann leider auch vollkommen und matt an mir vorüber, in dessen Angesicht verlieren sich meine Bezüge im Blauen .

Wie kann ein frisches(?) Dunkel von weinenden Gesichtern z.B. verlöschen und gleichzeitig ein geteilter Schauer sein und dann noch auf den blinden(welchen denn?) Farbenpupillen erscheinen?
Und wo kommt das lyr. Er denn so plötzlich her?

Nein, das ist zuviel und da hängt sich meine Karte dann endgültig auf.

Insgesamt klingt es und weiss sprachlich und formal zu gefallen und du lenkst durch viele Bilder hindurch und an vielem vorbei, aber m.E. leider in nichts wirklich hinein und den Text letzendlich an mir vorüber.

Versteh’ mich nicht falsch, aber wenn man Bilder derartig einsetzt, dann ist das für mich so, wie wenn ein Maler mit den schönsten Farben auf der Palette, dieselben auf der Leinwand alle wieder zusammenmischt - es entsteht letztendlich nur Grau.

Aber vielleicht liegt es ja auch nur an meiner Grafikkarte ,

LG, Vel


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#3

Dein Bildnis

in Liebe und Leidenschaft 20.10.2005 09:01
von Loki (gelöscht)
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danke Velazquez, dass du dich dieses "dinges" angenommen hast!


Zitat:

Versteh’ mich nicht falsch, aber wenn man Bilder derartig einsetzt, dann ist das für mich so, wie wenn ein Maler mit den schönsten Farben auf der Palette, dieselben auf der Leinwand alle wieder zusammenmischt - es entsteht letztendlich nur Grau.


du hast die letzten zwei strophen mit dieser aussage genau erfasst!


Zitat:

nichts ist wirklich greifbar


diese auch.

um diese zwei aussagen zu verdeutlichen, folgende wörter: "Regen, zerfließen, Wasser, Lichter, frisches Dunkel, weinender, verlosch"
hier war mir eben dieses nicht greifbare und zwischen schwarz und weiß = graue Gefühl wichtig, was ich da einzupflanzen versuchte.

das lyr. Er kommt ins spiel, da sich die perspektive in den letzten zwei strophen ändert. das lyr. Ich wird zum objekt seiner gefühle. das verb blind(4,3) soll hier, die blindheit vor den eigenen gefühlen ausdrücken.

der vergleich der nonnen, ist meiner meinung nach, einleuchtend. "hunderte schwarzweiße nonnen" sehen zwar "matt" aus, doch sind, in ihrer weltordnung betrachtet, "vollkommen".

grüße, Loki

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#4

Dein Bildnis

in Liebe und Leidenschaft 21.10.2005 15:02
von Velazquez | 315 Beiträge | 315 Punkte
Du bist ja echt lustig. Wenn du deine Texte schon als 'Ding' bezeichnest,
dann macht das mir keinen Spass. Ich meine, wir unterhalten uns ja über Lyrik und nicht über irgendwelche fremdartigen Insekten.


Grüsse, Vel

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#5

Dein Bildnis

in Liebe und Leidenschaft 21.10.2005 16:19
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Loki,

ich muss sagen, dass mir Dein Text sehr gut gefällt. Ich emfinde ihn einfach als sehr, ja "poetisch" ist das Wort, das mir da einfällt. (Sollte ein Gedicht ja auch sein, du Idiot. Ja, ich weiß. ). Für mich ist es eine Art, das Schöne im Traurigen zu sehen, was man zwar nicht unbedingt optimistisch, aber dennoch ästhetisch nennen will.

Das einzige worüber ich stolpere, ist das das "Doch" am Beginn der dritten Strophe. Für mich steht hier ein "Und" da das Folgende für mich keinen rechten Gegensatz zu dem Vorhergehenden darstellt, sondern eine Fortsetzung und eine andere Betrachtung ist. Mit dem "Doch" kriege ich es jedenfalls nicht zusammen.

Grüße
GerateWohl



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#6

Dein Bildnis

in Liebe und Leidenschaft 21.10.2005 19:23
von Loki (gelöscht)
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@Velazquez: Tut mir Leid, wenn ich dir die Lust genommen habe. Ich wollte mein Gedicht nicht dadurch schlechter machen. Es ist für mich ein schwieriges Werk und ich war einfach verwundert, dass du dich Tage später noch dafür interessiert hast. Übrigens kann man das Wort "Ding" für alle möglichen Dinge benutzen.

@GerateWohl: Danke dir sehr für deinen Vorschlag. Du hast absolut recht. Ein "und" passt da viel besser rein. IOch weiß nicht, wie ich da das "doch" stehen lassen konnte.

liebe Grüße, Loki

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#7

Dein Bildnis

in Liebe und Leidenschaft 21.10.2005 19:50
von Velazquez | 315 Beiträge | 315 Punkte
Hi Loki,

nö, braucht dir nicht Leid zu tun, dat Dingens da.
Is ja deins.


@GW: Klar, das lässt natürlich keine Frage mehr offen.


Gruß, Vel


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