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„Geburtstag“ oder „Ein Tag wie jeder andere“
#1
von kein Name angegeben • ( Gast )
„Geburtstag“ oder „Ein Tag wie jeder andere“
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 04.09.2005 14:17von kein Name angegeben • ( Gast )
Geburtstag!
Letzte Nacht konnte ich nicht einschlafen. War es die Aufregung? Nicht abwarten zu können, dass man endlich feiern kann, als wäre ich ein kleines Kind? Oder eher, weil mich der Gedanke überfiel, dass ich morgen ein Jahr älter bin?
Was ist schon ein Jahr! Abgesehen davon, welch angenehme Last meine 5 hinter der 2 werden konnte. Bedenke man nur, was andere Leute bereits auf ihren Buckel trugen! Aber auch das Kleinvieh macht ja für gewöhnlich Mist und so fand ich den Tag ebenso beschissen, wie die meisten in diesem Wonnemonat „Juli“.
Auch an diesen Sommertag erhob ich mich schon ziemlich früh aus meinen Federn. Die Kissen regten mich schon immer auf. Jedes mal pieksten mir die Daunen in die Haut. Da half alles Schütteln nix. Doch als richtiges Gewöhnungstier nahm ich auch dieses Übel, innerhalb der heutigen feierlichen 24 Stunden, eher gelassen hin.
Mein Handy gab so ein sms typisches Geräusch von sich und ich tappte todmüde aber sehr erfreut in den Flur und legte mich samt Handy wieder in meine Matratze. Sofort dachte ich an meine Mutter, Nina, meine beste Freundin oder sonstige nette Leute.
Da stand:
Hallo Susi. Ich wünsche Dir
alles Liebe zu Deinem Geburtstag!
Liebe Grüße Michi
Mein Bruder heißt so, aber dann hätte mein Handy mir Bruder angezeigt. Aber diese Nummer war mir unbekannt. So schrieb ich gespannt zurück:
Hallo Büsterbrud (so nannte ich meinen Bruder manchmal).
Vielen Dank für die lieben Wünsche!
Hast Du eine neue Handynummer?
Gruß Susi
Lange keine Antwort, doch dann surrte das Handy wieder.
Es war nicht mein Bruder. So ein Typ, den ich schon lange vergessen hatte, dachte ausgerechnet als Erster an meinen Geburtstag.
Verwundert, mit gemischten Gefühlen und in Erinnerung schwelgend schlief ich wieder ein.
Der Schlaf dauerte nicht lange an, denn aus der Ferne hörte ich ein Rauschen und das blödeste Lied, dass ich je gehört hatte ...
„Klingling!“ Kam dann noch mein Handy dazu. Ein Anruf. Aha, mein Vater war an der anderen Leitung. Toll, hat gleich an mich gedacht und mir von der Arbeit aus seine Glückwünsche zukommen lassen. Das Handy legte ich wieder zur Seite und beschloss nun dem schreienden Radiowecker den Gar aus machte. Schließlich erhob ich mich aus meinem Bettgestell und zog mich gemütlich in mein Bad zurück um mir den Glanz der traumreichen Nacht aus meiner gequollenen Visage zu waschen.
Hm, wie sehr ich mich auch bemühte, meinem spiegelbildlichen Gegenüber zu zulächeln und welche Fratzen ich auch immer einschnitt, die Freude sprang nicht auf mich über – zumindest nicht in mein noch immer so unfrohes Gemüt.
„Na toll“, dacht ich mir und schlürfte in meinen Schlappen in den Wohnbereich zurück. Jetzt war Essen angesagt. Frühstücken, aber mal so richtig nach „Holzfällerart“. Weil ja die Holzfäller immer Kohldampf hatten, war auch mein Magenknurren, während ich mir Brote schmierte, nicht zu überhören. Gott sei Dank, erwartete ich zu dieser Stunde noch keinen Besuch. Schließlich mag keine Maus einer hungrigen Katze begegnen.
Nach dem Hunger kam die Fülle. Bis zum Anschlag vollgefressen setzte ich mich erst mal auf meinen Chefsessel und beschloss ins Internet zu gehen.
Ich erwartete ein paar nette Mails bezüglich meines heutigen Festes. Ganz bestimmt dachte jemand an mich und meinen heutigen sensationellen Tag!
Ja, da waren drei E-Mails.
Eine von Payback:
... heute haben sie Geburtstag, bla bla bla, sie können sofort einkaufen gehen und noch mehr Punkte machen, mit ihren extra Geburtstagspunkten, also drucken sie diese gleich aus, usw.
Mein Finger tippte sogleich wie selbstverständlich auf die Löschtaste.
Der nächste Brief:
Sie haben eine Nachricht bei ....de.
Ich ging gleich mal auf die besagte Seite und las Worte, die wohl alle Geburtstagskinder geschickt bekamen. Fein. Auch der letzte Brief war von einer eher unwichtigen Person, sodass ich frustriert wieder das Internet ausschaltete. Ebenso hatte ich keine Nerven dafür, abzuwarten, bis mein lahmarschiger PC sich wie so oft ausschalten würde. Energisch drückte ich auf den roten Knopf und nahm allen summenden Gerätschaften den Strom weg.
Stille!
Da saß ich nun. Abgefüllt wie eine Mastgans und das wechselhafte Wetter missbilligend.
Was sollte ich tun?
Da fielen mir die Behördenerledigungen ein. Der Tag gehörte mir, also wollte ich nicht untätig mit dem geweiteten Magen rumsitzen. Ich rief gleich mal bei der neuen Krankenkasse an. Die Dame am Hörer teilte mir mit, dass sie meinen Auftrag noch bearbeiten müssten. Okay, ich hatte ja noch etwas Zeit.
Gespräche mit Ämtern waren ja schon immer zum Lachen komisch, aber nicht heute!
... „Bitte was? Sie haben meinen Brief nicht erhalten? Sie wissen nicht einmal, dass ich Arbeitslosengeld beantragen möchte! Ich bin nur Arbeitssuchend gemeldet? Ich suche keine Arbeit. Ab September fange ich das Berufspraktikum an! Es geht nur um den Monat August und September, in denen ich kein Bafög bekomme!“ Hörte ich meine Stimme empört in den Hörer schnattern. Die Dame am anderen Ende kleinlaut darauf: „Frau W., kommen sie doch am Besten gleich persönlich vorbei, bis 12:30 haben wir noch geöffnet!“
„Das werde ich tun. Ich bin gleich da!“ Drohte ich ihr und warf den Hörer auf das Telephon.
„Solche Arschlöcher,“ schrie ich in meiner Wut. Irgendwo hatte ich meine Unterlagen. Ich holte den Ordner und suchte mir alles Brauchbare zusammen. Denen wollte ich es zeigen. Diesen Kaffeesäufern und Dauerpausebetreibern!
Schon fast den Tränen nahe, aufgrund der wachsenden Verzweiflung, schwang ich mich auf mein Rad und fuhr rasant zum Arbeitsamt.
Dort angekommen wartete ich eine Zeit bis ich endlich an der Reihe war.
Nicht einmal ein Lächeln brachte mir die Dame entgegen. Nur ein, eher der Form halber, freudloses „Grüß Gott“. Ich legte ihr meine Unterlagen auf den Tisch und setzte mich zu ihr. Irgendwann, nachdem sie ewig im PC rumgestöbert hatte, kam sie mir mit: „Sie haben keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Ich verweise sie daher zum Sozialamt!“
Ich lachte mich vor Ironie innerlich fast tote. Meine Augen waren vor Entsetzen geweitet und mir fehlten einfach die passenden Worte, um der unbeschreiblichen Empörung Ausdruck zu verleihen
„Gut,“ sprach ich mehr süßlich als sauer. „Dann werde ich mich eben dahin wenden ...“
Mit einer neuen Adresse auf einem lumpigen Zettel, stürmte ich dem Aufzug entgegen. Der kam ewig nicht. Ein alter Mann klotzte mich aufdringlich an und bevor sich die Tür des Aufzuges öffnete, faselte der Mann so was wie: „Hast Du vielleicht etwas Zeit für mich?“
Angewidert warf ich ihm einen vernichtenden Blick zu, was mir Angesichts meiner gestauten Aggression sehr gut tat, und gab ihm laut zu verstehen, dass ich ganz bestimmt keine Zeit für ihn hätte! Diese Reaktion kam an. Er hielt im Aufzug sein Maul und ließ mich einfach in Ruhe.
Wieder zu Hause. Frustriert packte ich meine Einkäufe aus und setzte mich an meinen Küchentisch. Irgendwann klingelte das Handy. Diesmal war es meine Mutter. Ich ging erfreuter heran, als mir zu mute war. Richtig herzlich sprach meine Frau Mama ihre Wünsche für mich aus. Das tat verdammt gut! Nachdem ich mich bedankt hatte, antwortete ich auf ihre Frage, wie es mir ging, mit einer langen Beamtengeschichte. Meine Mutter war empört. Sie schlug mir vor, mich finanziell zu unterstützen, falls die Behörden sich zu lange Zeit ließen. Mir fiel ein Stein vom Herzen und mein Tag war fürs Erste gerettet.
Am Abend kam meine Freundin, Nina.
Ihre Nähe tat mir sehr gut. Wir unterhielten uns etwas. Aßen zusammen mein, für sie gefertigtes, Gericht und machten uns später auf den Weg zu einer Kneipe. Ja, so einen Tag konnte man nur noch herunter spülen. Der ganze Mist stank einfach zu sehr und ich war es leid im Gestank verweilen zu müssen! Kaum schwangen wir uns auf die Räder, da fing es an in Strömen zu gießen. Hm, so hatte ich es mit dem Spülen auch nicht gemeint.
Ziemlich nass, fanden wir dann endlich einen Griechen. Wir wollten eigentlich in eine Kneipe, doch angesichts der Wetterlage, war uns das gemütliche Lokal angenehmer, als die weitere Suche nach einer Saufzeche!
Wir tranken nicht viel. Das wenige machte uns schon lustig und irgendwann, als die Nacht herum war, trennten sich unsere Wege. Endlich war dieser Tag vorbei!
Zurück in meiner Schlafstatt, war ich froh, dass dieser Geburtstag vorüber war, denn anderen Tagen legte man nicht so viel Bedeutung bei, wie einem solchen ...
... Geburtstag!
Oder doch nur ein Tag wie jeder andere?
Letzte Nacht konnte ich nicht einschlafen. War es die Aufregung? Nicht abwarten zu können, dass man endlich feiern kann, als wäre ich ein kleines Kind? Oder eher, weil mich der Gedanke überfiel, dass ich morgen ein Jahr älter bin?
Was ist schon ein Jahr! Abgesehen davon, welch angenehme Last meine 5 hinter der 2 werden konnte. Bedenke man nur, was andere Leute bereits auf ihren Buckel trugen! Aber auch das Kleinvieh macht ja für gewöhnlich Mist und so fand ich den Tag ebenso beschissen, wie die meisten in diesem Wonnemonat „Juli“.
Auch an diesen Sommertag erhob ich mich schon ziemlich früh aus meinen Federn. Die Kissen regten mich schon immer auf. Jedes mal pieksten mir die Daunen in die Haut. Da half alles Schütteln nix. Doch als richtiges Gewöhnungstier nahm ich auch dieses Übel, innerhalb der heutigen feierlichen 24 Stunden, eher gelassen hin.
Mein Handy gab so ein sms typisches Geräusch von sich und ich tappte todmüde aber sehr erfreut in den Flur und legte mich samt Handy wieder in meine Matratze. Sofort dachte ich an meine Mutter, Nina, meine beste Freundin oder sonstige nette Leute.
Da stand:
Hallo Susi. Ich wünsche Dir
alles Liebe zu Deinem Geburtstag!
Liebe Grüße Michi
Mein Bruder heißt so, aber dann hätte mein Handy mir Bruder angezeigt. Aber diese Nummer war mir unbekannt. So schrieb ich gespannt zurück:
Hallo Büsterbrud (so nannte ich meinen Bruder manchmal).
Vielen Dank für die lieben Wünsche!
Hast Du eine neue Handynummer?
Gruß Susi
Lange keine Antwort, doch dann surrte das Handy wieder.
Es war nicht mein Bruder. So ein Typ, den ich schon lange vergessen hatte, dachte ausgerechnet als Erster an meinen Geburtstag.
Verwundert, mit gemischten Gefühlen und in Erinnerung schwelgend schlief ich wieder ein.
Der Schlaf dauerte nicht lange an, denn aus der Ferne hörte ich ein Rauschen und das blödeste Lied, dass ich je gehört hatte ...
„Klingling!“ Kam dann noch mein Handy dazu. Ein Anruf. Aha, mein Vater war an der anderen Leitung. Toll, hat gleich an mich gedacht und mir von der Arbeit aus seine Glückwünsche zukommen lassen. Das Handy legte ich wieder zur Seite und beschloss nun dem schreienden Radiowecker den Gar aus machte. Schließlich erhob ich mich aus meinem Bettgestell und zog mich gemütlich in mein Bad zurück um mir den Glanz der traumreichen Nacht aus meiner gequollenen Visage zu waschen.
Hm, wie sehr ich mich auch bemühte, meinem spiegelbildlichen Gegenüber zu zulächeln und welche Fratzen ich auch immer einschnitt, die Freude sprang nicht auf mich über – zumindest nicht in mein noch immer so unfrohes Gemüt.
„Na toll“, dacht ich mir und schlürfte in meinen Schlappen in den Wohnbereich zurück. Jetzt war Essen angesagt. Frühstücken, aber mal so richtig nach „Holzfällerart“. Weil ja die Holzfäller immer Kohldampf hatten, war auch mein Magenknurren, während ich mir Brote schmierte, nicht zu überhören. Gott sei Dank, erwartete ich zu dieser Stunde noch keinen Besuch. Schließlich mag keine Maus einer hungrigen Katze begegnen.
Nach dem Hunger kam die Fülle. Bis zum Anschlag vollgefressen setzte ich mich erst mal auf meinen Chefsessel und beschloss ins Internet zu gehen.
Ich erwartete ein paar nette Mails bezüglich meines heutigen Festes. Ganz bestimmt dachte jemand an mich und meinen heutigen sensationellen Tag!
Ja, da waren drei E-Mails.
Eine von Payback:
... heute haben sie Geburtstag, bla bla bla, sie können sofort einkaufen gehen und noch mehr Punkte machen, mit ihren extra Geburtstagspunkten, also drucken sie diese gleich aus, usw.
Mein Finger tippte sogleich wie selbstverständlich auf die Löschtaste.
Der nächste Brief:
Sie haben eine Nachricht bei ....de.
Ich ging gleich mal auf die besagte Seite und las Worte, die wohl alle Geburtstagskinder geschickt bekamen. Fein. Auch der letzte Brief war von einer eher unwichtigen Person, sodass ich frustriert wieder das Internet ausschaltete. Ebenso hatte ich keine Nerven dafür, abzuwarten, bis mein lahmarschiger PC sich wie so oft ausschalten würde. Energisch drückte ich auf den roten Knopf und nahm allen summenden Gerätschaften den Strom weg.
Stille!
Da saß ich nun. Abgefüllt wie eine Mastgans und das wechselhafte Wetter missbilligend.
Was sollte ich tun?
Da fielen mir die Behördenerledigungen ein. Der Tag gehörte mir, also wollte ich nicht untätig mit dem geweiteten Magen rumsitzen. Ich rief gleich mal bei der neuen Krankenkasse an. Die Dame am Hörer teilte mir mit, dass sie meinen Auftrag noch bearbeiten müssten. Okay, ich hatte ja noch etwas Zeit.
Gespräche mit Ämtern waren ja schon immer zum Lachen komisch, aber nicht heute!
... „Bitte was? Sie haben meinen Brief nicht erhalten? Sie wissen nicht einmal, dass ich Arbeitslosengeld beantragen möchte! Ich bin nur Arbeitssuchend gemeldet? Ich suche keine Arbeit. Ab September fange ich das Berufspraktikum an! Es geht nur um den Monat August und September, in denen ich kein Bafög bekomme!“ Hörte ich meine Stimme empört in den Hörer schnattern. Die Dame am anderen Ende kleinlaut darauf: „Frau W., kommen sie doch am Besten gleich persönlich vorbei, bis 12:30 haben wir noch geöffnet!“
„Das werde ich tun. Ich bin gleich da!“ Drohte ich ihr und warf den Hörer auf das Telephon.
„Solche Arschlöcher,“ schrie ich in meiner Wut. Irgendwo hatte ich meine Unterlagen. Ich holte den Ordner und suchte mir alles Brauchbare zusammen. Denen wollte ich es zeigen. Diesen Kaffeesäufern und Dauerpausebetreibern!
Schon fast den Tränen nahe, aufgrund der wachsenden Verzweiflung, schwang ich mich auf mein Rad und fuhr rasant zum Arbeitsamt.
Dort angekommen wartete ich eine Zeit bis ich endlich an der Reihe war.
Nicht einmal ein Lächeln brachte mir die Dame entgegen. Nur ein, eher der Form halber, freudloses „Grüß Gott“. Ich legte ihr meine Unterlagen auf den Tisch und setzte mich zu ihr. Irgendwann, nachdem sie ewig im PC rumgestöbert hatte, kam sie mir mit: „Sie haben keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Ich verweise sie daher zum Sozialamt!“
Ich lachte mich vor Ironie innerlich fast tote. Meine Augen waren vor Entsetzen geweitet und mir fehlten einfach die passenden Worte, um der unbeschreiblichen Empörung Ausdruck zu verleihen
„Gut,“ sprach ich mehr süßlich als sauer. „Dann werde ich mich eben dahin wenden ...“
Mit einer neuen Adresse auf einem lumpigen Zettel, stürmte ich dem Aufzug entgegen. Der kam ewig nicht. Ein alter Mann klotzte mich aufdringlich an und bevor sich die Tür des Aufzuges öffnete, faselte der Mann so was wie: „Hast Du vielleicht etwas Zeit für mich?“
Angewidert warf ich ihm einen vernichtenden Blick zu, was mir Angesichts meiner gestauten Aggression sehr gut tat, und gab ihm laut zu verstehen, dass ich ganz bestimmt keine Zeit für ihn hätte! Diese Reaktion kam an. Er hielt im Aufzug sein Maul und ließ mich einfach in Ruhe.
Wieder zu Hause. Frustriert packte ich meine Einkäufe aus und setzte mich an meinen Küchentisch. Irgendwann klingelte das Handy. Diesmal war es meine Mutter. Ich ging erfreuter heran, als mir zu mute war. Richtig herzlich sprach meine Frau Mama ihre Wünsche für mich aus. Das tat verdammt gut! Nachdem ich mich bedankt hatte, antwortete ich auf ihre Frage, wie es mir ging, mit einer langen Beamtengeschichte. Meine Mutter war empört. Sie schlug mir vor, mich finanziell zu unterstützen, falls die Behörden sich zu lange Zeit ließen. Mir fiel ein Stein vom Herzen und mein Tag war fürs Erste gerettet.
Am Abend kam meine Freundin, Nina.
Ihre Nähe tat mir sehr gut. Wir unterhielten uns etwas. Aßen zusammen mein, für sie gefertigtes, Gericht und machten uns später auf den Weg zu einer Kneipe. Ja, so einen Tag konnte man nur noch herunter spülen. Der ganze Mist stank einfach zu sehr und ich war es leid im Gestank verweilen zu müssen! Kaum schwangen wir uns auf die Räder, da fing es an in Strömen zu gießen. Hm, so hatte ich es mit dem Spülen auch nicht gemeint.
Ziemlich nass, fanden wir dann endlich einen Griechen. Wir wollten eigentlich in eine Kneipe, doch angesichts der Wetterlage, war uns das gemütliche Lokal angenehmer, als die weitere Suche nach einer Saufzeche!
Wir tranken nicht viel. Das wenige machte uns schon lustig und irgendwann, als die Nacht herum war, trennten sich unsere Wege. Endlich war dieser Tag vorbei!
Zurück in meiner Schlafstatt, war ich froh, dass dieser Geburtstag vorüber war, denn anderen Tagen legte man nicht so viel Bedeutung bei, wie einem solchen ...
... Geburtstag!
Oder doch nur ein Tag wie jeder andere?
#2
von Roderich (gelöscht)
„Geburtstag“ oder „Ein Tag wie jeder andere“
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 18.09.2005 23:10von Roderich (gelöscht)
Hallo süßchen,
deine Geschichte steht nun schon eine Weile unkommentiert da, was ich nun mal schleunigst ändern möchte.
Du hast einen Schöpflöffel genommen und den in den Kelch des Lebens getaucht. Was du herausgeholt hast, war ein Teller klare Suppe. Das Gemüse, was in der Suppe schwimmt, ist mit einem Schöpflöffel aber schwer zu fassen. Um mich nicht komplizierter auszudrücken als notwendig: Mir gefällt deine Idee sehr gut, aber ein wenig mehr "Gemüse" würde gut tun. Du beschreibst den Tag eher als eine stakkatomäßige Aufzählung von Begebenheiten. Was hier gut tun würde: Ein wenig mehr Ausschmückungen, Selbstreflexion vielleicht. Lass uns etwas mehr teilhaben an den Gedanken, den Ängsten und Hoffnungen deiner Protagonistin!
Aber wie gesagt: Vom Ansatz her ganz gut und habe ich gern gelesen.
Grüße
Thomas
deine Geschichte steht nun schon eine Weile unkommentiert da, was ich nun mal schleunigst ändern möchte.
Du hast einen Schöpflöffel genommen und den in den Kelch des Lebens getaucht. Was du herausgeholt hast, war ein Teller klare Suppe. Das Gemüse, was in der Suppe schwimmt, ist mit einem Schöpflöffel aber schwer zu fassen. Um mich nicht komplizierter auszudrücken als notwendig: Mir gefällt deine Idee sehr gut, aber ein wenig mehr "Gemüse" würde gut tun. Du beschreibst den Tag eher als eine stakkatomäßige Aufzählung von Begebenheiten. Was hier gut tun würde: Ein wenig mehr Ausschmückungen, Selbstreflexion vielleicht. Lass uns etwas mehr teilhaben an den Gedanken, den Ängsten und Hoffnungen deiner Protagonistin!
Aber wie gesagt: Vom Ansatz her ganz gut und habe ich gern gelesen.
Grüße
Thomas
#3
von kein Name angegeben • ( Gast )
„Geburtstag“ oder „Ein Tag wie jeder andere“
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 19.09.2005 08:50von kein Name angegeben • ( Gast )
Hallo Roderich,
danke fürs Lesen und den guten Kommentar! Ich denke auch, dass es hier an vielen Ecken und Ende noch Mangelerscheinungen geben kann, aber die Aufzählung war ein wenig beabsichtigt, denn ich wollte es genau so abgehackt formulieren, wie ich mich fühlte.
Meine Gefühle, meine Lage waren an dem Tag irgendwie den meisten Leuten so ziemlich "schnurz", sodass diese bloße Aufzählung auch ruhig anecken sollte!
Ansonsten werde ich mir dies und das wiedermal durch den Kopf gehen lassen!
Ganz liebe Grüße
Süßchen
danke fürs Lesen und den guten Kommentar! Ich denke auch, dass es hier an vielen Ecken und Ende noch Mangelerscheinungen geben kann, aber die Aufzählung war ein wenig beabsichtigt, denn ich wollte es genau so abgehackt formulieren, wie ich mich fühlte.
Meine Gefühle, meine Lage waren an dem Tag irgendwie den meisten Leuten so ziemlich "schnurz", sodass diese bloße Aufzählung auch ruhig anecken sollte!
Ansonsten werde ich mir dies und das wiedermal durch den Kopf gehen lassen!
Ganz liebe Grüße
Süßchen
#4
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
„Geburtstag“ oder „Ein Tag wie jeder andere“
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 19.09.2005 09:21von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Süßchen,
die Aufzählung stört mich gar nicht. Ich finde die Geschichte auch gut geschrieben. Was ich allerdings vermisse, ist irgendeine Art von Wendepunkt oder einen Augenblick der Erkenntnis oder einen Ausblick. Außerdem führst Du Dinge ein, die Du nicht weiter verfolgst. Am Anfang kündigst Du indirekt Besucher an ("Gott sei Dank, erwartete ich zu dieser Stunde noch keinen Besuch."), die aber gar nicht kommen, weil sie auch später nicht erwartet werden. Dieser Ansatz bleibt dann irgendwie liegen und wirkt etwas unkoordiniert.
Das Treffen mit der Freundin am Abend hätte zum Beispiel ein guter Moment für ein klärendes oder erleuchtendes Gespräch sein können, das eine Wendung herbei führt.
Du kannst jetzt zwar sagen, diese dröge Aufzählung konsequent bis zum Schluss sei beabsichtigt. Das mag ja sein. Nur dann ist es eben auch dröge.
Da ich Deine Schreibe hier sehr gut finde, denke ich, hättest Du auch mehr daraus machen können. Ansätze gibt es genug in der Geschichte.
Liebe Grüße
GerateWohl
die Aufzählung stört mich gar nicht. Ich finde die Geschichte auch gut geschrieben. Was ich allerdings vermisse, ist irgendeine Art von Wendepunkt oder einen Augenblick der Erkenntnis oder einen Ausblick. Außerdem führst Du Dinge ein, die Du nicht weiter verfolgst. Am Anfang kündigst Du indirekt Besucher an ("Gott sei Dank, erwartete ich zu dieser Stunde noch keinen Besuch."), die aber gar nicht kommen, weil sie auch später nicht erwartet werden. Dieser Ansatz bleibt dann irgendwie liegen und wirkt etwas unkoordiniert.
Das Treffen mit der Freundin am Abend hätte zum Beispiel ein guter Moment für ein klärendes oder erleuchtendes Gespräch sein können, das eine Wendung herbei führt.
Du kannst jetzt zwar sagen, diese dröge Aufzählung konsequent bis zum Schluss sei beabsichtigt. Das mag ja sein. Nur dann ist es eben auch dröge.
Da ich Deine Schreibe hier sehr gut finde, denke ich, hättest Du auch mehr daraus machen können. Ansätze gibt es genug in der Geschichte.
Liebe Grüße
GerateWohl
#5
von kein Name angegeben • ( Gast )
„Geburtstag“ oder „Ein Tag wie jeder andere“
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 19.09.2005 21:10von kein Name angegeben • ( Gast )
Hallo GerateWohl ,
freut mich sehr, wenn Dich meine Geschichte ein wenig anspricht. Mit dem Besuch hast Du tatsächlich recht. Weißt Du ich hab oft das Problem die Fehler bei anderen eher zu erkennen als die Eigenen - so ging es mir wohl auch hier.
Es war nicht beabsichtigt meine Geschichte, wie Du schriebst "dröge" bis zum Schluss aufzuzählen. Ich denke nur, jetzt im Nachhinein, irgendwie war dann wohl die Luft raus und der Ideenreichtum einer schönen "Wende" dahin. Ist eine sehr realitätsgetreue Erzählung meines Geburtstages und ich konnte da nix positives mehr heraus ziehen. An dem Abend, am 20.07.05, ging ich irgendwann eben wiedermal einsam in mein Bett und das wars ...
Naja, jetzt spring ich ja schon wieder in der Welt umher und lache immernoch so laut (was nicht ich behaupte!) ;)!
Danke Dir fürs Lesen, so ein langer Text hält ja immer ziemlich auf!
Lieben Gruß
Süßchen
freut mich sehr, wenn Dich meine Geschichte ein wenig anspricht. Mit dem Besuch hast Du tatsächlich recht. Weißt Du ich hab oft das Problem die Fehler bei anderen eher zu erkennen als die Eigenen - so ging es mir wohl auch hier.
Es war nicht beabsichtigt meine Geschichte, wie Du schriebst "dröge" bis zum Schluss aufzuzählen. Ich denke nur, jetzt im Nachhinein, irgendwie war dann wohl die Luft raus und der Ideenreichtum einer schönen "Wende" dahin. Ist eine sehr realitätsgetreue Erzählung meines Geburtstages und ich konnte da nix positives mehr heraus ziehen. An dem Abend, am 20.07.05, ging ich irgendwann eben wiedermal einsam in mein Bett und das wars ...
Naja, jetzt spring ich ja schon wieder in der Welt umher und lache immernoch so laut (was nicht ich behaupte!) ;)!
Danke Dir fürs Lesen, so ein langer Text hält ja immer ziemlich auf!
Lieben Gruß
Süßchen
#6
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
„Geburtstag“ oder „Ein Tag wie jeder andere“
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 20.09.2005 09:38von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Süßchen,
ich nochmal. Die Wende muss ja nicht unbedingt positiv sein.
Ich dachte mir, dass die Geschichte sehr realitätsnah ist. In der Realität gest Du abends ins Bett und das wars, aber in dem Wissen, dass Deine echte Geschichte am nächsten Tag weitergeht. Aber diese Geschichte endet an dem Abend. Deshalb sollte sie da auch ein richtiges Ende haben.
Es könnte abends eine Überraschungsparty auf sie warten. Oder sie malt sich abends im Bett detailliert aus, wie sie sich nächstes Jahr einen Supergeburtstag gestalten will. Oder Du beschreibst, wie der darauffolgende Tag klasse wird.
Was negatives? Schwierig. Wegen des fehlenden Arbeitslosengeldes bricht sie abends betrunken in einen Laden ein, wird geschnappt und lernt daraus, dass der Tag vorher doch nicht so übel war.
Liebe Grüße
GerateWohl
ich nochmal. Die Wende muss ja nicht unbedingt positiv sein.
Ich dachte mir, dass die Geschichte sehr realitätsnah ist. In der Realität gest Du abends ins Bett und das wars, aber in dem Wissen, dass Deine echte Geschichte am nächsten Tag weitergeht. Aber diese Geschichte endet an dem Abend. Deshalb sollte sie da auch ein richtiges Ende haben.
Es könnte abends eine Überraschungsparty auf sie warten. Oder sie malt sich abends im Bett detailliert aus, wie sie sich nächstes Jahr einen Supergeburtstag gestalten will. Oder Du beschreibst, wie der darauffolgende Tag klasse wird.
Was negatives? Schwierig. Wegen des fehlenden Arbeitslosengeldes bricht sie abends betrunken in einen Laden ein, wird geschnappt und lernt daraus, dass der Tag vorher doch nicht so übel war.
Liebe Grüße
GerateWohl
#7
von kein Name angegeben • ( Gast )
„Geburtstag“ oder „Ein Tag wie jeder andere“
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 21.09.2005 09:28von kein Name angegeben • ( Gast )
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