Hallo melusine
herzlich willkommen im Tümpel.
Hab für mich Dein Gedicht erstmal von den Zeilenumbrüchen her umgestellt, weil ich es vom Fluss her so besser lesen kann. Aber das ist nur mein persönliches Gefühl.
lasst uns die sprache der bäume erlernen,
ihr rascheln, ihr raunen
und die stille in ihrer krone,
wenn sie schweigend niederstürzen.
was haben sie nicht alles bezeugt
im stummen blätterfall?
jeder baum
ein wort an die unendlichkeit,
nicht entziffert, nur gestammelt.
jeder hain,
ein satz an stumme hörer,
verwoben mit den wurzeln der erde.
wie sie tanzen werden,
wenn die zeit entgleitet, die worte fehlen,
wenn die bäume die welt
ins ende singen im grossen choral.
Das Gedicht sagt sowas wie, lasst uns von den Bäumen lernen, denn sie sehen dem Ende der Welt (vielleicht im Gegesatz zu uns Menschen) mit Gelassenheit entgegen.
Ich weiß zwar nicht, ob ich mich dieser Meinung anschließen würde, aber was mir gefällt ist die Betrachtung in der letzten Strophe, so interpretiere ich sie zumindest, wenn man die Bäume mal nicht mit unserem Zeitgefühl betrachtet, dann seht wie die Tanzen. Ich stelle mir da so einen Zeitraffer über Jahrtausende vor.
Was mich irritiert ist, dass Du in der zweiten Strophe die Bäume als Wort bezeichnest und in der letzten Strophe dann schreibst "wenn die worte fehlen", was dann soviel bedeuten würde wie "wenn die Bäume fehlen", was hier aber sicher nicht gemeint ist. Da geht dann nach meinem Gefühl was durcheinander.
Das Gedicht hat so eine sanfte Naturromantik, die mir ganz gut gefällt.
Grüße
GerateWohl