Hi Rod,
ich finde auch, dass kann durchaus als Haiku durchgehen:
Das Jahreszeitenthema ist der Sommer, das diese Jahreszeit signalisierende Wort ist hier
heißes. Nach der ersten Zeile hast Du eine rhythmische Pause gesetzt, der vorgeschriebenen Silbenanzahl von 5-7-5 bist Du auch gefolgt. Letztlich ist es auch ein Naturthema, auch wenn diese Brände nicht selten von Menschen entfacht wurde... dennoch, es sind schließlich die Wälder, die abfackeln. Vor allem hast Du mit diesem Haiku etwas gesetzt, was leider allzu oft fehlt: ein Pointe! Beim ersten Lesen dachte ich noch, dass die
brennenden Büsche ja nicht ganz so passen, schließlich hat man ja vor allem die Wälder Portugals vor Augen. Dieses Bild des brennenden Busches jedoch mit der Frage zu verknüpfen, wo denn nun hier bitte der Gott ist, wo er doch so gerne durch brennende Büsche spricht, ist klasse.
Ich habe keine Ahnung, ob Gott (oder Götter) in Haikus eine so direkte Rolle spielen dürfen...andererseits sahen die Japaner ihre Kamigottheiten ja auch in Naturereignissen oder bestimmten Naturplätzen...
Ich finde, Du hast da eine gute Idee gehabt, gefällt mir,
P.S.: Als ich das letzte Mal dort war, regnete es Asche und der Himmel war lilarot. Das war schon unheimlich, obwohl die Brände glücklicherweise noch weit weg waren und blieben. Als meine Schwiegereltern dieses Jahr runterfuhren, sind sie über einige Straßen gefahren, bei denen rechts und links die Feuer loderten... aber man muss auch sagen: die Portugiesen lernen es leider nie - ich denke da an Dorffeste mit jeder Menge Feuerwerk bei knisternder Trockenheit
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