#1

Wundbrand

in Düsteres und Trübsinniges 29.09.2005 13:12
von muh-q wahn (gelöscht)
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Wundbrand


Unser aller Nichtbeziehung
trägt das ausweglose Scheitern
von Beginn an immanent.

Wer empfindet nicht die Schmerzen,
welche doppelt grausam brennen:
Endet denn, was nie begonnen?

Keinen Trost trägt man im Herzen,
kann Vergangenheit nicht kennen,
was in Zukunft nicht gewonnen.

Jede noch so kleine Fügung
lässt das Trauma weiter eitern,
bis die Wunde zehrend brennt.

edited on behalf of good advice.

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#2

Wundbrand

in Düsteres und Trübsinniges 29.09.2005 13:47
von Sankt Marot (gelöscht)
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Hm prinzipiel gefällt mir die Thematik zumindest in der Interpretation die mir plausibel erscheint: " Auseglose unerfüllte und Geheime Liebe" z.B.

Störend ist für mich der übertrieben kühle und berechnete Ton der vor allem durch das Fremdnwort " immanent" entsteht welches viel zu hochgestochen und der Thematik und dem Gefühlsgrad unangemessen erscheint.
Zweiter Störfaktor ist das Ausreitzen der Brandmetapher. In Strophe zwei vor allem wäre sie vermeidbar, da sie doch reichlich klischehaft anmutet. In Strophe vier wiederum solltest du dich entscheiden. der brennende Wundbrand ist doch einfach eine schippe zu viel " brand" um asthetisch zu klingen.
Ansonsten war es interessant zu lesen.

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#3

Wundbrand

in Düsteres und Trübsinniges 29.09.2005 13:55
von muh-q wahn (gelöscht)
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Danke für das Feedback. In der letzten Zeile brennt es tatsächlich zu sehr, dabei liegt die Lösung so nahe. Allerdings ist das Zurückkommen auf den Brand gedichtimmanent, also einmal muss er bleiben. Thx. loads.

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#4

Wundbrand

in Düsteres und Trübsinniges 29.09.2005 14:06
von Sankt Marot (gelöscht)
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ja er ist gedicht imanent alelrdings lässt es sich weit elleganter und vor allem vielfälltiger Lösen. du musst nicht paralelistisch ständisch den Brandwiederholen, es reicht wenn du das Motiv weiter trägst.

schauen wir mal was uns da einfällt:

Wundbrand:
wund brand
krankheit feuer
Verletzung Flammen
entzündung lodern
schwellen glühen
anschwellen hitze
zermürben garen
zernagen sieden
reisen
zerreisen

Du siehst es gibt eine ganze Arme von möglichen synonymen. So könntest du zum beispiel folgendes schreiben.

welche doppelt grausam glüht

und:
bis die Wunde zehrend schwellt
nur eine von vielen möglichkeiten um das Motiv am leben zu erhalten der sprache abe rmehr raum zu geben.

















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#5

Wundbrand

in Düsteres und Trübsinniges 29.09.2005 14:10
von muh-q wahn (gelöscht)
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Schau doch mal, ob du dann vielleicht dein eigenes kleines Gedicht schreiben willst. Denn an meiner Intention gehst du ja nun komplett vorbei, wenn z.B. die Wunde am Ende nicht brennt, sondern nur glüht. Nein, nein, sie muss brennen. Das mag dir nicht gefallen, o.k., aber das muss so sein. Geht einfach nicht anders. Wäre sonst ein anderes Gedicht. Ich will immer vorrangig etwas aussagen und das engt den Raum der Sprache naturgemäß ein. Und Reime manchmal auch. Aber ich stehe trotzdem drauf.

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#6

Wundbrand

in Düsteres und Trübsinniges 29.09.2005 14:14
von Sankt Marot (gelöscht)
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Nun gut wie du meinst. ich sehr die metaphorische Dynamik hie rnicht so eng wie du. das motiv ist klar, die steigerung verständlich. Alleine durch den wundbrand hast du die richtung längst geebnet. nach meienr auffassung muss lyrik das zusammenspiel von sprache und Inhalt und Form sein. keins darf zu lasten der anderen dominieren. Ich hätte den preis der minuimalen semantsichen vershciebung gezahlt, abe rich erkenne danürlich an das du als schöpfer sicherlich deine ganz spezialle intension hast die du natürlich verteigigen musst. Nur egbe ich zu bedenken: Des schöpers Interpretation ist nur eine von tausenden und damit ebenso unwichtig oder wichtig wie alle anderen.
Aber dennoch es ist dein gedicht und dein vorrankommen.

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#7

Wundbrand

in Düsteres und Trübsinniges 29.09.2005 14:23
von muh-q wahn (gelöscht)
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Auch wenn man dein Gesumse kaum lesen kann und ich es als extrem unhöflich empfinde, einen Text derart hinzurotzen, nehme ich noch einmal Stellung:

Der Schluss deiner kurzen Ausführung ist Meinung, nicht etwa unumstößliche Tatsache. Ich habe eine komplett andere Meinung. Beim Entstehen eines Gedichtes ist die Intention des Autors entscheidend. Die bis dato noch gar nicht möglichen Interpretationen potentieller Leser sind vollkommen irrelevant. Insofern kann ich sie als Autor auch weder für noch gegen mich gelten lassen. Als Autor interpretiere ich mein Werk nicht, sondern weiß ganz genau, was ich schreiben wollte. Die Interpretationen der Leser können mir aufzeigen, ob ich mich verständlich machen konnte. Du hast noch gar keine Interpretation geliefert, sondern nur am Kling-Klang-Klong formal gebimmelt. Das kann auch helfen - siehe letzte Zeile - kann aber auch heiße Luft sein.

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#8

Wundbrand

in Düsteres und Trübsinniges 29.09.2005 14:27
von Sankt Marot (gelöscht)
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ich breche die Diskussion ab weil es offensichtlich ist das hie rnicht Diskutiert wird. Natürlich ist alles Meinung. Unumstößliche Wahrheiten gibt e snicht.

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#9

Wundbrand

in Düsteres und Trübsinniges 29.09.2005 14:34
von muh-q wahn (gelöscht)
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Aha. Wenn ich der Meinung bin, dass das von dir in paternalistischer Manier benutzte Argument einfach nicht zieht, dann brichst du die Diskussion ab, weil hier nicht diskutiert wird. Prima. Hat mich jetzt überzeugt.

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#10

Wundbrand

in Düsteres und Trübsinniges 29.09.2005 14:39
von Sankt Marot (gelöscht)
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Ich breche ab weil du nicht diskutierst sondern attakierst. es ist nicht in deinem Interesse etwas aus dem gespräch zu ziehen. Du trachtest lediglich danach unseren Zwist weiter zu führen. Die gedichterubrik ist mir aber dazu zu heilig.
desweiteren gibt es ja auch nichts zu diskutieren. Du beharrst auf dem Standpunkt des Schopfergenies, ich auf der literaturwisschaftlichen Ansicht dass der Text für sich und nicht für den Autor spricht, weil der Text letztlich nicht Spiegelbild des schreibenden sondern des lesenden ist.
Was sollen wir da noch streiten? Zwei Ansichten von der Kunst ,grundverschieden und von weitaus klügeren Köpfen tausendfach diskutiert. Ich habe meine Kritikpunkte angebracht. Nimm sie an oder lass es.

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#11

Wundbrand

in Düsteres und Trübsinniges 29.09.2005 14:40
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Muh,

ich kann nicht umhin, dieses Gedicht vor dem Hintergrund dieser in den letzten Tagen doch teilweise recht schmerzhaft geführten Forendiskussion zu sehen. Dementsprechend interpretiere ich es auch zum Teil. Obwohl die Aussage natürlich wesentlich allgemeingültiger fassbar ist.

Für mich steht hinter den Versen der Kern, dass sich ein Mensch, der andere Menschen kennenlernt, sich unweigerlich sofort ein Bild von diesem macht. Je vertrauter einem dieses Bild ist, desto mehr glaubt man denjenigen zu kennen, interpretiert entsprechend sein Verhalten und sein Äußerungen. Doch es entstehen Missverständnisse und Böses Blut. Obendrein neben dem damit einhergehenden Ärger erlangt man dadurch auch noch die Erkenntnis, dass ein Mensch, den man vielleicht als Vertrauten glaubte, einem gar nicht so vertraut ist. So interpretiere ich das "doppelt grausam brennen". Das lyrische Ich scheint in diesem Zusammenhang eine große Enttäuschung (Trauma) erlebt zu haben, da es diese Natur der Dinge nur als ein in der Zeit wachsende Wunde sieht, also sehr pessimistisch ist.

Die dreiversigen Strophen lesen sich sehr gut. "immanent" stört mich gar nicht, eher im Gegenteil. Mir sind die brennenden Wunden und Schmerzen in dem Zusammenhang allerdings ein wenig zu pathetisch, weil sie für mein Gefühl nicht so recht zum nüchternen Stil des Restes passen mögen.

Gefällt mir aber im Ansatz und von der Form her gut.

Grüße
GerateWohl

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#12

Wundbrand

in Düsteres und Trübsinniges 29.09.2005 14:45
von muh-q wahn (gelöscht)
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@Marot:
Und so wird es geschehen.

@GerateWohl:
Danke für dein Feedback. Über die Dissonanz muss ich mal eine Weile nachdenken. Es scheint offensichtlich, dass das Gedicht in sich nicht stimmig klingt, wenn auch geschmäcklerisch unterschiedlich betrachtet. Zunächst Dank für die Anregung.

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