#1

Beben

in Düsteres und Trübsinniges 29.09.2005 13:30
von Richard III | 868 Beiträge | 871 Punkte
Beben

Meine Sinne werden blind und weinen Blut,
die Klinge wühlt erbarmungslos in meinem Leib.

Ja - Ich weiß, auch du gehst unter, wenn ich treib,
auf dieser sturmgepeitschten See, die mit uns tut,
was keiner je gewollt und je ersonnen hat.

Ich würde gerne sterben nur an deiner Statt,
doch hält mich diese Folter wohl am Leben
und nichts mehr heilt mich noch von diesem Beben.

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#2

Beben

in Düsteres und Trübsinniges 02.10.2005 08:52
von Arno Boldt | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
hallo richard.

die erste zeile ist ein wenig "komisch": sinne, die blind werden... weißt du, was ich meine? sinne, die keine sinne mehr sind - wäre besser.. aber nur blind..?

allerdings hatte ich bei dem blut in der ersten zeile auch den gedanken, wie das lyr. ich aus den augen, aus der nase, aus dem mund, aus den ohren und aus der haut blutet.. und das ist ein großes bild.. müsste nur ein wenig umformuliert werden wegen dem "blind".

beste grüße.
AB.

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#3

Beben

in Düsteres und Trübsinniges 08.10.2005 14:51
von Richard III | 868 Beiträge | 871 Punkte
Hi Boldt!

Das "blind werden" meinte ich in dem Sinne, wie auch Glas blind werden kann: Die Sinne sind eben nicht mehr gebrauchstauglich. Aber ich werde drüber nachdenken - vielleicht kann ich es noch anders formulieren!
Thanks a lot!

Kuss
Ric

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#4

Beben

in Düsteres und Trübsinniges 08.10.2005 16:47
von Arno Boldt | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
ja, ich weiß schon, weshalb das "blind". *g aber du hättest ja auch z.b. schreiben können: "meine sinne werden taub/stumm/gefühllos/fahl (im geschmack) und weinen blut"

es ist - für mich - eben doch ein unterschied, ob ein glas (gegenstand) blind wird.. oder die sinne selbst. es fehlt da einfach etwas.. man ist geneigt zu sagen: "Was denn, nur blind?"

lg.

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#5

Beben

in Düsteres und Trübsinniges 08.10.2005 19:45
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Ric,

wieder eines Deiner Slasher-Gedichte. Diese Passivität des lyr. Ichs gepaart mit dieser extremen Gewalt, bei der nicht so recht klar ist, wer die Klinge denn nun führt, das Du, die Aussenwelt oder gar das Ich selbst, das Schicksal, was auch immer, finde ich ja schwer erträglich. Da fehlen mir in den doch sehr unterschiedlichen Bilder einpaar Verknüpfungen, Hintergründe. Daher fühle ich mich beim Lesen nur ein bisschen so wie in einem billigen Horrorfilm, dafür aber einem ganz gut gemachten.

Schöne Grüße
GW

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#6

Beben

in Düsteres und Trübsinniges 08.10.2005 19:52
von Richard III | 868 Beiträge | 871 Punkte
Hi GW,

Slasher-Gedichte? Sowas schreibe ich? Das hat mir noch keiner gesagt..
Das lyr. Ich ist passiv - das stimmt, aber das Leiden wird auch meist passiv empfunden, oder nicht? Die Tat kommt ja meist erst hinterher, eben als Folge.
Billiger Horrorfilm? Das war natürlich nicht intendiert, aber wenn er gut gemacht ist, lässt er sich ja meißt ertragen, nicht?
Mit den fehlenden Verknüpfungen hast du natürlich Recht, aber eigentlich sollte das nur die Beschreibung eines Zustandes sein.

Danke für die Kritik!

Liebe Grüße
Ric

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#7

Beben

in Düsteres und Trübsinniges 10.10.2005 09:28
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Ric,

ich muss dazu sagen, ich bin ein bisschen Fan von gut gemachten billigen Horrorfilmen a là Cronenberg, daher ist das nicht halb so negativ gemeint, wie es klingt. Aber Du hast das schon richtig verstanden.

Schönen Gruß
GW

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