Hallo Muh,
Dinge in denen man keinen Trost findet sind gerade Thema bei Dir.
Zu interpretieren sehe ich da gerade nicht so viel, da die Zeilen für mich ziemlich explizit ihre Aussagen sprechen.
Das Ich ist, durch Erfahrungen wohl, an die Grenzen seines Weltbildes gestoßen und hat eine Sinnkriese. Alte Werte, wie Intellekt und Geist, haben ihre Lebenskraft verloren.
Der Gedankengang spricht mich auf jeden Fall an und regt zum Nachdenken an, auch wenn die Zeilen ein wenig zynisch daher kommen.
Was für die vor allem die Qualität dieser Zeilen ausmacht, ist, das die Beschreibung solcher Gedankengänge ("Ich sag jetzt mal wie's is") recht altklug wirken können. Auf mich wirken sie hier aber hingegen klug. Klug und zynisch. Das Abnehmen der Verszeilen pro Strophe zeigt für mich auch, wie dem zynischen Ich durch sein eigenes Niederbügeln der Gedanken die Worte ausgehen.
Größer wäre es gewiß gewesen, wenn Du noch aus der Sicht des Ich am Schluss eine Art Schlußfolgerung beschrieben hättest, einen Ausweg zum Trost.
Eine weitere Stärke ist das teilweise subtile Reimschema.
Ich merke, Deine trockeneren Verse, wie diese hier, gefallen mir im Moment besser.
Grüße
GerateWohl