Ja, wir sind uns schön mal begegnet, Madame
Und zwar auf Gedichte-web (Friede seinen Byte)
Der Text hat eine sehr verworrene Logik, es geht mehr um Bilder als um ein vollständig schlüssiges Bild.
Ein Autor hat ja keine Deutungshoheit über seine Texte - also, vielleicht täusche ich mich ja auch. Aber: Es geht um die Beantwortung einer Frage - und in wiefern die einzelnen Strophen eine Antwort darauf geben, ist nicht ganz geklärt. Die erste Strophe sicher: Wenns Sommer ist, gibts Kirschen bei uns, sonst nicht. Und die letzte Strophe auch: weil sie mir schmecken.
In den restlichen Strophen geht was schief, es fängt damit an, das der Tag verliert (was, wird nicht gesagt) und "Ich" zu lange nachdenke. Und dann das Testament - das wird nicht erfüllt. Weils namenlos ist. Das heißt,m es steht kein Vermächtnis an, weil im Testament was fehlt. Und dann die Kerben an der Gefängniswand, ein verrußter Raum, mit diesem Spiel aus gezählten tagen, wie langsam die Zeit verstreicht. Feuer? eben nicht, nur noch der Ruß, die Flecken.
Tja, und dann halt noch die geliebte Nacht.
Todessehnsucht? Ne. Ich mag die Nacht, sie macht die Welt klein und nah. Die Nacht ist meine Freundin. und das jenseits? nun, auf der anderen seite eben. Vielleicht vom Gefängnis, aber vielleicht auch jenseits der Situation und jenseits des Sommers.
Es ist nur eine Ahnung davon. ich finde, man kanns nicht ganz erklären, ohne zu langweilen. Ich mag das Gedicht, es ist so sanft unscharf, man kanns nicht ganz greifen. Und dabei hab ich das einfach so runtergeschrieben, nachdem ich in nem Gedichtband gelesen hatte.
Danke an alle.
Grüße, Tom