Ich finde nicht, dass aus diesem Gedicht etwa der Gedanke spräche, früher wäre alles besser gewesen, im Gegenteil. Es ist doch ein Loblied auf die, die die (upps) friedliche Revolution zustandebrachten und nun nicht an so etwas vergleichsweise Einfachem wie der Einheit scheitern sollten.
Obgleich gedichtetechnisch sprachlich und formal ansprechend, ist es mir etwas zu dick aufgetragen. Als beste Stellen empfinde ich die Darstellung der Unfähigkeit des lyr. Ichs, u.a. mit dem zu recht von Margot gelobtem Wort.
Die abschließende Phrase hingegen gefällt mir gar nicht, auch wenn sie inhaltlich nicht verkehrt ist. Insgesamt habe ich ein etwas durchwachsenes Empfinden, was aber ungrecht ist, da ich selbst zu solcher Art Dichtung neige. Von anderen möchte ich aber immer lesen, was ich selbst (thematisch, nur thematisch gemeint, lieber Hojaro) nicht zustande brächte.
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