Hochmut
Was tu ich nur? Zerstöre mich und andere im Lauf.
Ach, könnte ich nur meinen schweren Geist vernichten,
ich könnte alles wieder heilen, alles richten.
Ist dieses mir gegeben? Nehm ich wirklich das in Kauf,
das alle Welt in Scherben geht und nicht nur ich?
Ich kann und will nicht fliehen, muß doch nur bestehn,
muß weiter, immer weiter nur gerade gehn,
obwohl ich nur noch schwanke – ja, betrüg ich mich!
Wo liegt der Sinn, wenn nicht nur im Ertragen dieser Macht?
Ich will ja untergehn und doch will ich nur leben!
Ach, Götter, warum dieser Zweifel, warum Streben?
Verfluchen will ich diesen Tag, da ich als Mensch geborn!
Ja, Gott, ich weiß daß deine Stimme lauthals lacht,
weil ich verwünsche, was so klar und einfach scheint
und weil ich glaubte, mich mit Göttlichem vereint,
erhalte ich zu gutem Recht nur deinen Zorn.