Hi Vel
Ok, ich versuche dir zu erklären, wie ich das meinte. Wie gesagt, wollte ich mich da in eine – ich glaube eben schon, dass sie eine liebende Mutter war – hineinversetzen.
Die immer schützende Nacht hat hier mehrere Bedeutungen: Nacht, so wie wir sie im Eigentlichen verstehen, Tod, Umnachtung (Verwirrtheit), Nichtwissen...... das alles bewahrt die Kinder vor dem rauen Tag, vor dem Licht, in dem das ganze Grauen zu sehen ist und man es ja auch hätte erklären müssen. Die Dunkelheit/Nacht, die sie ja im Bunker erlebten, war ihnen ein Schutz gegen das Kriegsgeschehen, das Draussen, die Realität und zuletzt auch dem Verstehen.
Mit der Rückkehr meinte ich die Rückkehr zur Mutter(liebe), die – nachdem sie die Wahrheit (also auch die Gründe für die Tat) im Königreich erfahren hätten/hatten – sie letztendlich wieder vereint hätte. Vielleicht auch der Wunsch nach Vergebung.
Wie gesagt, kann ich es nicht 100 Pro „erklären“, tut mir leid, wenn das jetzt wie eine Ausrede klingt. Aber das Einfühlen in einem Menschen, der zu so etwas fähig ist, ist nicht leicht und kann wohl auch nicht mit Logik verstanden werden. Ich denke aber, sie war sich sicher – aus welchen Gründen auch immer – das tun zu müssen und sah es mehr als Schutz für ihre Kinder, denn als ein Verbrechen an. Nicht, dass ich mich mit ihr solidarisieren möchte oder so eine Tat gar gut heisse, ich versuchte lediglich – ganz wertungsfrei – etwas widerzugeben, was eigentlich unfassbar ist. Gut möglich, dass ich dabei versagt habe.
Man kann halt nur darüber rätseln, was in solchen Extremsituationen in den Köpfen und den Herzen der Menschen passiert. Ich wollte die Frau auch nicht als Monster darstellen, sondern eine Gefühlsregung einfangen.
Nun, ich hoffe, es wurde etwas klarer. Vielleicht auch nicht ..... dann gehts dir wie mir, es verwirrt mich.... immer noch. Ich bin aber irgendwie froh, dass man die Zeilen nicht
nur mit einem solchen Thema in Verbindung bringen kann. Gerade eine Mehrdeutung ist doch das Spannende an der Lyrik.
Gruss
Margot
P.S. Ach ja, der identische Reim ... mal sehen, ob ich noch daran arbeiten kann (und will
). Danke Vel.
@ Knud
Ich habe mein Bestes getan, wer kann auch ahnen, dass du so streng bist?!