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#1
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Gute Nacht (inkl. Ton)
in Diverse 13.11.2005 12:10von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Gute Nacht
Schlaf gut, mein Kind, lass deine Träume fliegen,
dein Bett ist weich und hält dich warm.
Lass dich von Sternenpferden zärtlich wiegen
und ziehe mit dem Vogelschwarm.
Vergiss, mein Kind, des Tages raue Seiten,
die Nacht ist sanft und faltenlos.
Sie wird dich immer schützen und begleiten,
reich ihr die Hand - bedenkenlos.
Vertrau, mein Kind, den Geistern deiner Väter
sie bringen dich ins ferne Königreich.
Steig in das weisse Schiff, das mit geblähter,
geballter Kraft fährt über Wall und Deich.
Dann komm zurück und ruhe in dem Wissen,
dass über dir die eine Liebe wacht -
dies sei dir stets dein tröstend Rettungskissen.
Schlaf gut, mein Kind, in dieser dunklen Nacht.
Audioversion
(c) Margot S. Baumann
#3
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Gute Nacht (inkl. Ton)
in Diverse 15.11.2005 16:19von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Margot,
als Gedicht finde ich es jetzt auch nicht so ansprechend. Die "faltenlose Nacht" gefällt mir ganz gut, aber dass die Nacht das Kind immer begleitet, finde ich trotz aller Schöneheit keine so verlockende Vorstellung. Da sind einige Stellen dieser Art die mir leider nicht so ganz zusagen, z.B. die Geister der Väter. Aber ist halt Geschmackssache. Formal hab ich nichts auszusetzen.
Hat etwas von einem Gutenachtgebet (Gott kommt zwar nicht vor, aber vielleicht für spitituelle Atheisten oder so ).
Oder als Schlaflied fänd ich es ganz schön. Wenn Du noch eine schöne Melodie dazu dichtest, würde ich mich damit gerne in den Schlaf singen lassen.
Warum ich es als Lied ok finde, aber als Gedicht kann ich gar nicht sagen.
Lieben Gruß
GW
als Gedicht finde ich es jetzt auch nicht so ansprechend. Die "faltenlose Nacht" gefällt mir ganz gut, aber dass die Nacht das Kind immer begleitet, finde ich trotz aller Schöneheit keine so verlockende Vorstellung. Da sind einige Stellen dieser Art die mir leider nicht so ganz zusagen, z.B. die Geister der Väter. Aber ist halt Geschmackssache. Formal hab ich nichts auszusetzen.
Hat etwas von einem Gutenachtgebet (Gott kommt zwar nicht vor, aber vielleicht für spitituelle Atheisten oder so ).
Oder als Schlaflied fänd ich es ganz schön. Wenn Du noch eine schöne Melodie dazu dichtest, würde ich mich damit gerne in den Schlaf singen lassen.
Warum ich es als Lied ok finde, aber als Gedicht kann ich gar nicht sagen.
Lieben Gruß
GW
Hallo Margot!
Ich habe mich noch nicht oft zu einem Gedicht geäußert (liegt auch viel an meiner Zeit, bin froh, wenn ich einigermaßen zum lesen komme). Zu diesem möchte ich aber gerne etwas sagen, da es zum einem wunderschön „bildlich“ auf mich wirkt, aber leider sehr „beängstigend“.
Eine Märchenhaft Welt die du beschreibst, doch möchte ich keines meiner Kinder der dunklen Nacht anvertrauen und mich mit dem Gedanken schlafen legen, das Geister der Väter sie fortbringen, auch wenn es in einem weißem Schiff in ein Königreich fährt. Mir ist es lieber sie sonnig lachen zu sehen! Vielleicht ein zu mütterliches Statement...
Allerdings, aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet. Wenn man sich jemand „verstorbenen“ vorstellt, dann wünscht man ihm wohl nichts lieberes, als es deine Zeilen beschreiben.
Ansonsten „beruhige“ ich mich damit, das es mich sehr an „König der Löwen“ erinnert.
Herzliche Grüße
A.C.
Ich habe mich noch nicht oft zu einem Gedicht geäußert (liegt auch viel an meiner Zeit, bin froh, wenn ich einigermaßen zum lesen komme). Zu diesem möchte ich aber gerne etwas sagen, da es zum einem wunderschön „bildlich“ auf mich wirkt, aber leider sehr „beängstigend“.
Eine Märchenhaft Welt die du beschreibst, doch möchte ich keines meiner Kinder der dunklen Nacht anvertrauen und mich mit dem Gedanken schlafen legen, das Geister der Väter sie fortbringen, auch wenn es in einem weißem Schiff in ein Königreich fährt. Mir ist es lieber sie sonnig lachen zu sehen! Vielleicht ein zu mütterliches Statement...
Allerdings, aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet. Wenn man sich jemand „verstorbenen“ vorstellt, dann wünscht man ihm wohl nichts lieberes, als es deine Zeilen beschreiben.
Ansonsten „beruhige“ ich mich damit, das es mich sehr an „König der Löwen“ erinnert.
Herzliche Grüße
A.C.
#5
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Gute Nacht (inkl. Ton)
in Diverse 15.11.2005 18:27von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi GW, hi Ane
Danke fürs Kommentieren. Ich verstehe, dass euch unwohl dabei ist. Zu wenig Lieblichkeit und Schmusedingens, nicht? Ja, da habt ihr Recht, es ist kein Sandmännchen-Text.
Ich habe hier persönliche Vorlieben eingeflochten, die vielleicht nicht gross mit dem Üblichen konform gehen. Das ist dann halt das "Risiko", dass es nicht gefällt.
Gruss
Margot
Danke fürs Kommentieren. Ich verstehe, dass euch unwohl dabei ist. Zu wenig Lieblichkeit und Schmusedingens, nicht? Ja, da habt ihr Recht, es ist kein Sandmännchen-Text.
Ich habe hier persönliche Vorlieben eingeflochten, die vielleicht nicht gross mit dem Üblichen konform gehen. Das ist dann halt das "Risiko", dass es nicht gefällt.
Gruss
Margot
Liebe Margot:
ich würde mit diesem Lied mein Kind bedenkenlos in den Schlaf singen. Mein Sohn hat selbst von den Geistern erzählt, die ihm in der Nacht begegnen, und ich wüsste keinen mütterlichen Grund, ihm diese auszureden. Die Nacht ist nun mal dunkel(so endest du ja auch). Es passieren in ihr viel abenteuerlichere und gefährlichere Dinge, als wir meistens erinnern. Dagegen zeichnest du die Nacht geradezu "sanft". Man könnte dir mit mehr Recht esoterische Verharmlosung vorwerfen. Aber es ist nun mal ein "Gute"- Nacht-Lied. Und wer das Vertrauen hat, dass ihn ein starkes weisses Schiff durch das Dunkel trägt, der ist wirklich getröstet.
An dem eleganten (faltenlosen) Strophengewand habe ich nur zwei Kleinigkeiten anzumerken, die mich etwas gestört haben. Das Reimpaar "faltenlos" und "bedenkenlos". Und mehr noch (du ahnst es schön) das "tröstend Rettungskissen".
Guten Tag!
Ulli Nois.
ich würde mit diesem Lied mein Kind bedenkenlos in den Schlaf singen. Mein Sohn hat selbst von den Geistern erzählt, die ihm in der Nacht begegnen, und ich wüsste keinen mütterlichen Grund, ihm diese auszureden. Die Nacht ist nun mal dunkel(so endest du ja auch). Es passieren in ihr viel abenteuerlichere und gefährlichere Dinge, als wir meistens erinnern. Dagegen zeichnest du die Nacht geradezu "sanft". Man könnte dir mit mehr Recht esoterische Verharmlosung vorwerfen. Aber es ist nun mal ein "Gute"- Nacht-Lied. Und wer das Vertrauen hat, dass ihn ein starkes weisses Schiff durch das Dunkel trägt, der ist wirklich getröstet.
An dem eleganten (faltenlosen) Strophengewand habe ich nur zwei Kleinigkeiten anzumerken, die mich etwas gestört haben. Das Reimpaar "faltenlos" und "bedenkenlos". Und mehr noch (du ahnst es schön) das "tröstend Rettungskissen".
Guten Tag!
Ulli Nois.
Hi Marge,
ich möchte bei deinem Text zuerst auch an ein Kind denken, dem hier ein Schlaflied gesungen wird.
Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass das Kind durchaus auch erwachsen sein könnte.
Die Geister der Väter deute ich als Gedankengut - Traditionen vielleicht oder Geschriebenes.
Literatur vielleicht oder gar die Bibel?
So interpretiert könnte ich mir sogar vorstellen, dass das lyr. Ich sich selbst vorsingt und die wachende Liebe als Rettungskissen Gottvertrauen darstellte.
Wenn das nicht zutreffen sollte, dann wäre es jedenfalls ein Lied, dass ich m.E. jedenfalls nicht unbedingt einem Kleinkind singe, dass in gesundem Umfeld aufwuchs. Da schwingt etwas Bedrohliches mit, vielleicht sogar eine schwere Krankheit oder ein anderes Schicksal, das vielleicht Ängste und Albträume auslöst, und gerade die letzte Zeile lässt einem darüber grübeln.
Ja, ich zweifle sogar, ob es sich dann um das eigene, leibliche Kind handelt oder ob es sogar der empathische Versuch ist, einem fremden Schicksal Trost zu spenden. Als Mutter, die direkten Einfluss hätte, würde man die Dunkelheit vielleicht nicht so als unausweichlich zulassen wollen und als Beruhigungsliedlein gegen nächtliche Gespenster, wiegte mir der Inhalt zu schwer.
Also, da scheint mir mehr dahinter zu stecken, denn die Tiefe des Textes und die letzte Zeile klingt sorgenvoller und ernster als ich das einem Kind gegenüber m.E. bereit wäre zu gestehen, und als innerer Monolog gesehen, klingt es für mich wie eine indirekte Bankrotterklärung, als sagte das lyr. Ich: ‚’Ich kann es dir nicht nehmen, doch diese Worte mögen dich begleiten.’ Wohin auch immer.
Das habe ich jedenfalls sehr gerne gelesen,
doch wahrscheinlich sagst du jetzt wieder ganz lapidar, dass es überhaupt nicht so gemeint ist .
LG, Vel
ich möchte bei deinem Text zuerst auch an ein Kind denken, dem hier ein Schlaflied gesungen wird.
Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass das Kind durchaus auch erwachsen sein könnte.
Die Geister der Väter deute ich als Gedankengut - Traditionen vielleicht oder Geschriebenes.
Literatur vielleicht oder gar die Bibel?
So interpretiert könnte ich mir sogar vorstellen, dass das lyr. Ich sich selbst vorsingt und die wachende Liebe als Rettungskissen Gottvertrauen darstellte.
Wenn das nicht zutreffen sollte, dann wäre es jedenfalls ein Lied, dass ich m.E. jedenfalls nicht unbedingt einem Kleinkind singe, dass in gesundem Umfeld aufwuchs. Da schwingt etwas Bedrohliches mit, vielleicht sogar eine schwere Krankheit oder ein anderes Schicksal, das vielleicht Ängste und Albträume auslöst, und gerade die letzte Zeile lässt einem darüber grübeln.
Ja, ich zweifle sogar, ob es sich dann um das eigene, leibliche Kind handelt oder ob es sogar der empathische Versuch ist, einem fremden Schicksal Trost zu spenden. Als Mutter, die direkten Einfluss hätte, würde man die Dunkelheit vielleicht nicht so als unausweichlich zulassen wollen und als Beruhigungsliedlein gegen nächtliche Gespenster, wiegte mir der Inhalt zu schwer.
Also, da scheint mir mehr dahinter zu stecken, denn die Tiefe des Textes und die letzte Zeile klingt sorgenvoller und ernster als ich das einem Kind gegenüber m.E. bereit wäre zu gestehen, und als innerer Monolog gesehen, klingt es für mich wie eine indirekte Bankrotterklärung, als sagte das lyr. Ich: ‚’Ich kann es dir nicht nehmen, doch diese Worte mögen dich begleiten.’ Wohin auch immer.
Das habe ich jedenfalls sehr gerne gelesen,
doch wahrscheinlich sagst du jetzt wieder ganz lapidar, dass es überhaupt nicht so gemeint ist .
LG, Vel
#8
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Gute Nacht (inkl. Ton)
in Diverse 16.11.2005 12:52von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Marge,
nach nochmaligem Lesen, bin ich überzeugt, dass das Kind im Sterben liegt, in den ewigen Schlaf gesungen wird und das lyrische Ich ihm die Todesfurcht nehmen will. Weil es der Tod ist, wird die Nacht das Kind ewig begleiten und deshalb wird es auch von den Vorvätern begleitet.
In der letzten Strophe gibt es die Aussicht auf Wiedergeburt.
Und vor diesem Hintergrund will ich trotz der Aussicht auf Wiedergeburt erstmal doch nicht mit diesem Lied in den Schlaf gesungen werden, wenn Du erlaubst.
Grüße
GW
nach nochmaligem Lesen, bin ich überzeugt, dass das Kind im Sterben liegt, in den ewigen Schlaf gesungen wird und das lyrische Ich ihm die Todesfurcht nehmen will. Weil es der Tod ist, wird die Nacht das Kind ewig begleiten und deshalb wird es auch von den Vorvätern begleitet.
In der letzten Strophe gibt es die Aussicht auf Wiedergeburt.
Und vor diesem Hintergrund will ich trotz der Aussicht auf Wiedergeburt erstmal doch nicht mit diesem Lied in den Schlaf gesungen werden, wenn Du erlaubst.
Grüße
GW
Hmmm, ich lese da ständig etwas Neues. Lässt mich jedenfalls kaum mehr los, dein Text, Marge. Ich stelle mir nämlich gerade vor, dass das Kind im Krankenbett liegt im Angesicht einer (schweren) Operation.
Die Geister der Väter sind vielleicht eine Metapher für medizinisches Wissen, die Väter also die Ärzte und man entlässt das Kind im Vertrauen auf deren Fähigkeit. Davor kommt die Anästhesie ('sie bringen dich ins ferne Königreich'). Die gefürchtete Dunkelheit könnte also für die Narkose stehen, aus der es nach dem Eingriff wieder erwachen soll...
Die Geister der Väter sind vielleicht eine Metapher für medizinisches Wissen, die Väter also die Ärzte und man entlässt das Kind im Vertrauen auf deren Fähigkeit. Davor kommt die Anästhesie ('sie bringen dich ins ferne Königreich'). Die gefürchtete Dunkelheit könnte also für die Narkose stehen, aus der es nach dem Eingriff wieder erwachen soll...
Liebste Margot,
ich bekomme meinen ersten Eindruck einfach nicht los das dies ein Schlaflied für die „Ewigkeit“ ist. Erst recht wo man z.Z. so viel über den grausamen Mord an „Caroline“ liest... (und leider die vielen anderen vergangenen und noch „bevorstehenden“).
Vielleicht habe ich mich da auch zu sehr in meinem erstes Gefühl verrannt...aber so lange du das „Rätsel“ nicht löst, bekommt mich keiner von meiner Meinung ab, das dieses Gedicht etwas sehr dramatisches „verbirgt“ und oder aussagen will.
LG
A.C.
ich bekomme meinen ersten Eindruck einfach nicht los das dies ein Schlaflied für die „Ewigkeit“ ist. Erst recht wo man z.Z. so viel über den grausamen Mord an „Caroline“ liest... (und leider die vielen anderen vergangenen und noch „bevorstehenden“).
Vielleicht habe ich mich da auch zu sehr in meinem erstes Gefühl verrannt...aber so lange du das „Rätsel“ nicht löst, bekommt mich keiner von meiner Meinung ab, das dieses Gedicht etwas sehr dramatisches „verbirgt“ und oder aussagen will.
LG
A.C.
#11
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Gute Nacht (inkl. Ton)
in Diverse 16.11.2005 16:18von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Hi Marge
Ich hab angefangen zu lesen und bin in nullkommanix eingeschlafen...
Nein, Spass...
Ich finde den Text auch etwas bedrohlich, bin aber durch die vorherigen Kommentare beeinflusst.
Die raue See, die Geister der Väter übern Deich.
Es ist ein Nachtlied für Knud Knudsen oder?
Aber für ein Kind harter Tobak, ausser für das von Knud Knudsen.
Ach nein, es heisst ja des Tages raue Seiten.
Was hat ein Kind schon für einen rauen Tag?
Lg Gem
Ich hab angefangen zu lesen und bin in nullkommanix eingeschlafen...
Nein, Spass...
Ich finde den Text auch etwas bedrohlich, bin aber durch die vorherigen Kommentare beeinflusst.
Die raue See, die Geister der Väter übern Deich.
Es ist ein Nachtlied für Knud Knudsen oder?
Aber für ein Kind harter Tobak, ausser für das von Knud Knudsen.
Ach nein, es heisst ja des Tages raue Seiten.
Was hat ein Kind schon für einen rauen Tag?
Lg Gem
#12
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Gute Nacht (inkl. Ton)
in Diverse 16.11.2005 16:58von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
#13
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Gute Nacht (inkl. Ton)
in Diverse 16.11.2005 17:53von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hi Margot,
hm, die Metrik ist eigentlich in Ordnung, allerdings hat mich beim ersten Lesen der Beginn auch aus der Bahn geworfen, weil ich instinktiv "Schlaf gut lesen wollte, man jedoch dem Jambus zuliebe das "gut" betonen muss. In der letzten Zeile, die ja gleich beginnt, hakt es bei mir, da ich diesen Rhythmus schon verinnerlicht hatte, aber nicht mehr. Und beim nochmaligen Lesen war auch der Anfang kein Problem mehr .
Mir ist aufgefallen, dass die letzten beiden Strophen in den Zeilen 2 und 4 jeweils einen jambischen Versfuß mehr aufweisen, inhaltlich kann ich jedoch keinen Grund dafür erkennen. Es ist weder eine Trennung in Aufbruch und Wiederkehr, noch wird Positives und Negatives unterschieden. Vielleicht entdecke ich ja noch etwas, vielleicht gibt es da auch nichts... (vielleicht verrät es mir auch jemand^^).
Etwas Bedrohliches vermag ich zwar auch aus den Zeilen zu lesen, schließlich hat ja auch die Nacht für Kinder nicht selten etwas Unheimliches mit Monstern umter dem Bett und gruseligen Schatten an der Wand. Auch echte Sorgen und Ängste treten doch nicht selten vorm und beim Einschlafen zu Tage und so manche Frage muss beruhigend beantwortet werden.
So dramatisch und endgültig wie einige hier interpretiere ich diese Zeilen jedoch nicht, dafür finde ich zu viele hoffnungsvolle Momente, insbesondere die Rückkehr in der letzten Strophe (die ich nicht bereit bin, unter Wiedergeburtsaspekten zu verstehen ). Allenfalls die Idee mit der Erkrankung finde ich noch nachvollziehbar, letztlich genügt mir persönlich die Annahme einer allabendlichen Gute-Nacht-Situation.
Ein schönes Gedicht.
hm, die Metrik ist eigentlich in Ordnung, allerdings hat mich beim ersten Lesen der Beginn auch aus der Bahn geworfen, weil ich instinktiv "Schlaf gut lesen wollte, man jedoch dem Jambus zuliebe das "gut" betonen muss. In der letzten Zeile, die ja gleich beginnt, hakt es bei mir, da ich diesen Rhythmus schon verinnerlicht hatte, aber nicht mehr. Und beim nochmaligen Lesen war auch der Anfang kein Problem mehr .
Mir ist aufgefallen, dass die letzten beiden Strophen in den Zeilen 2 und 4 jeweils einen jambischen Versfuß mehr aufweisen, inhaltlich kann ich jedoch keinen Grund dafür erkennen. Es ist weder eine Trennung in Aufbruch und Wiederkehr, noch wird Positives und Negatives unterschieden. Vielleicht entdecke ich ja noch etwas, vielleicht gibt es da auch nichts... (vielleicht verrät es mir auch jemand^^).
Etwas Bedrohliches vermag ich zwar auch aus den Zeilen zu lesen, schließlich hat ja auch die Nacht für Kinder nicht selten etwas Unheimliches mit Monstern umter dem Bett und gruseligen Schatten an der Wand. Auch echte Sorgen und Ängste treten doch nicht selten vorm und beim Einschlafen zu Tage und so manche Frage muss beruhigend beantwortet werden.
So dramatisch und endgültig wie einige hier interpretiere ich diese Zeilen jedoch nicht, dafür finde ich zu viele hoffnungsvolle Momente, insbesondere die Rückkehr in der letzten Strophe (die ich nicht bereit bin, unter Wiedergeburtsaspekten zu verstehen ). Allenfalls die Idee mit der Erkrankung finde ich noch nachvollziehbar, letztlich genügt mir persönlich die Annahme einer allabendlichen Gute-Nacht-Situation.
Ein schönes Gedicht.
#14
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Gute Nacht (inkl. Ton)
in Diverse 16.11.2005 19:19von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Leute, wow, so viele Rückmeldungen, danke.
@ Ulli
Da bin ich aber beruhigt, dass es noch andere gibt, die so was ihren Kindern vorsingen würden. Ich fühlte mich ja schon fast als Rabenmutter. Ja, der Reim los/los ist wirklich nicht originell, da fiel mir halt nichts anderes ein. Ich wollte aber ‚faltenlos’ unbedingt drin haben, da bin ich halt diesen „Kompromiss“ eingegangen. Die Elision, nun ja, mich stört sie nicht, aber bei seinen eigenen Werken ist man eben immer etwas milder. *g
@ Vel
Deine Interpretation überzeugt. Wenn ich es jetzt mit diesem „Wissen“ lese, muss ich zugestehen, dass du Recht haben könntest. Gut möglich, dass dies jemand singt, der nicht wirklich eine Beschützerfunktion ausübt, sondern sich das in seinem (kranken) Hirn lediglich vorstellt. Huch, ich sehe in Abgründe!
@ GW
Jepp, du hast da etwas erkannt (die anderen natürlich auch, mit ihrem „Unwohlsein“ *g). Das Kind liegt nicht im Sterben, es ist nämlich schon tot. Tataaaaa, grosser Aha-Effekt? Nein!? Mist! ..... ich erklärs dann am Schluss.
@ Vel zum Zweiten
DAS ist jetzt ein Kompliment für mich, Vel. Das wünscht sich wohl jeder Autor, dass seine Zeilen nicht loslassen ...... ich freue mich darüber.
@ Ane
Jupp, dein Gefühl täuscht dich nicht, es ist – wie gesagt – keine „reines“ Schlafliedchen.
@ Gem
Ruhe sanft! Bedrohlich? Hm .... vielleicht, ja, aber nicht für den Knud - lach.
@ Knud
Also mit dem ‚petit mord’, wie die Franzosen dem Orgasmus sagen, hats nun ja gar nichts zu tun. Die Metrik sollte eigentlich stimmig sein, das überprüfe ich – mit den mir gegebenen Möglichkeiten – eigentlich immer bei Reimgedichten.
@ Don
Ja, stimmt, ich habe da etwas „geschummelt“. Die Silbenzahl ist nicht durchgängig die gleiche. Ich habe zwar versucht, das anzupassen, dabei ging aber viel von dem verloren, was ich transportieren wollte, deshalb habe ich es dann einfach so gelassen. Tja, meine Fertigkeiten waren da am Limit.
Und nun zu meiner Intention und was mich inspirierte. Vorne weg, ich habe den Text an meiner Kurzen „getestet“, ihr Urteil lautet: Etwas traurig, etwas kitschig (*g) aber schön. Am besten gefallen mir die Sternenpferde und das es nachts spielt. (Das zur „bedrohlichen“ Nacht. Eben ganz meine Tochter! )
Kürzlich sah ich den Film ‚Der Untergang’ - und die Szene, wo Magda Goebbels ihre Kinder tötet, hat mich sehr aufgewühlt. Wer selber Mutter ist oder Kinder hat, kann das vielleicht nachvollziehen. Ich fragte mich dann, wieso sie das getan hat und was sie dabei gefühlt haben muss. Aus diesen Gedanken ist dieser Text entstanden. Ich kann nicht genau jedes einzelne Wort erklären – tut mir leid – es ist die Summe meiner Eindrücke und der Versuch, mich in sie reinzufühlen. Ob mir das gelungen ist? Vielleicht, vielleicht auch nicht, ich musste mir das einfach von der Seele schreiben.
Vielen Dank an alle, ihr seid wirklich Klasse!
Margot
@ Ulli
Da bin ich aber beruhigt, dass es noch andere gibt, die so was ihren Kindern vorsingen würden. Ich fühlte mich ja schon fast als Rabenmutter. Ja, der Reim los/los ist wirklich nicht originell, da fiel mir halt nichts anderes ein. Ich wollte aber ‚faltenlos’ unbedingt drin haben, da bin ich halt diesen „Kompromiss“ eingegangen. Die Elision, nun ja, mich stört sie nicht, aber bei seinen eigenen Werken ist man eben immer etwas milder. *g
@ Vel
Deine Interpretation überzeugt. Wenn ich es jetzt mit diesem „Wissen“ lese, muss ich zugestehen, dass du Recht haben könntest. Gut möglich, dass dies jemand singt, der nicht wirklich eine Beschützerfunktion ausübt, sondern sich das in seinem (kranken) Hirn lediglich vorstellt. Huch, ich sehe in Abgründe!
@ GW
Jepp, du hast da etwas erkannt (die anderen natürlich auch, mit ihrem „Unwohlsein“ *g). Das Kind liegt nicht im Sterben, es ist nämlich schon tot. Tataaaaa, grosser Aha-Effekt? Nein!? Mist! ..... ich erklärs dann am Schluss.
@ Vel zum Zweiten
DAS ist jetzt ein Kompliment für mich, Vel. Das wünscht sich wohl jeder Autor, dass seine Zeilen nicht loslassen ...... ich freue mich darüber.
@ Ane
Jupp, dein Gefühl täuscht dich nicht, es ist – wie gesagt – keine „reines“ Schlafliedchen.
@ Gem
Ruhe sanft! Bedrohlich? Hm .... vielleicht, ja, aber nicht für den Knud - lach.
@ Knud
Also mit dem ‚petit mord’, wie die Franzosen dem Orgasmus sagen, hats nun ja gar nichts zu tun. Die Metrik sollte eigentlich stimmig sein, das überprüfe ich – mit den mir gegebenen Möglichkeiten – eigentlich immer bei Reimgedichten.
@ Don
Ja, stimmt, ich habe da etwas „geschummelt“. Die Silbenzahl ist nicht durchgängig die gleiche. Ich habe zwar versucht, das anzupassen, dabei ging aber viel von dem verloren, was ich transportieren wollte, deshalb habe ich es dann einfach so gelassen. Tja, meine Fertigkeiten waren da am Limit.
Und nun zu meiner Intention und was mich inspirierte. Vorne weg, ich habe den Text an meiner Kurzen „getestet“, ihr Urteil lautet: Etwas traurig, etwas kitschig (*g) aber schön. Am besten gefallen mir die Sternenpferde und das es nachts spielt. (Das zur „bedrohlichen“ Nacht. Eben ganz meine Tochter! )
Kürzlich sah ich den Film ‚Der Untergang’ - und die Szene, wo Magda Goebbels ihre Kinder tötet, hat mich sehr aufgewühlt. Wer selber Mutter ist oder Kinder hat, kann das vielleicht nachvollziehen. Ich fragte mich dann, wieso sie das getan hat und was sie dabei gefühlt haben muss. Aus diesen Gedanken ist dieser Text entstanden. Ich kann nicht genau jedes einzelne Wort erklären – tut mir leid – es ist die Summe meiner Eindrücke und der Versuch, mich in sie reinzufühlen. Ob mir das gelungen ist? Vielleicht, vielleicht auch nicht, ich musste mir das einfach von der Seele schreiben.
Vielen Dank an alle, ihr seid wirklich Klasse!
Margot
Zitat: |
So dramatisch und endgültig wie einige hier interpretiere ich diese Zeilen jedoch nicht, dafür finde ich zu viele hoffnungsvolle Momente, insbesondere die Rückkehr in der letzten Strophe (die ich nicht bereit bin, unter Wiedergeburtsaspekten zu verstehen ). Allenfalls die Idee mit der Erkrankung finde ich noch nachvollziehbar, letztlich genügt mir persönlich die Annahme einer allabendlichen Gute-Nacht-Situation. |
Ätsch Bätsch*...das war doch ein glatter "Strike", Don! Das mußt du zugeben.
LG
A.C.
P.S. Irren ist menschlich und der Mensch ist einfach
#17
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Gute Nacht (inkl. Ton)
in Diverse 16.11.2005 23:16von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Ok, Marge.
Dann ist dies also quasi der Monolog der Mutter, nachdem sie ihr Kind ’schlafen’ legte, nicht? Und Abgründe wären es ja nur dann, wenn diese Mutter eine Wahl hätte, bei Magda Goebbels schien ihre Situation ja keine Alternative zuzulassen. Dieses Schlaflied gefällt mir nach wie vor, da es eigentlich nichts verrät und nur subtil erahnen lässt, dass dieser Abschied für die Ewigkeit gedacht ist. Lediglich die zweite Strophe passt mir nicht so ganz. Zum einen der Reim und zum andern die ’immer’ schützende Nacht. Das ist mir an der Stelle zu allgemein und will sich mir auch logisch nicht ganz erschliessen, denn wovor soll denn die Nacht schützen, wenn doch gleichzeitig ein Königreich in Aussicht gestellt wird? Will mir nicht gefallen, ist mir zu gegensätzlich. Wenn die Dunkelheit herbeigeführt ist, etwa durch Schlaftabletten, wie sie Magda Goebbels ihren Kindern verabreichte und sie dann vergiftete, dann sollte sie doch eher begleiten bis zum fernen Königreich (Tod/Paradies) und nicht noch mit dort hinein? Und dann diese Rückkehr in der letzten Strophe – wie ist das gemeint? Wohin zurückkehren?
Jedenfalls gut gelungen, wie du mit ein paar Adjektiven und Umschreibungen, diesen endgültigen Abschied erahnen lässt, ohne ihn wirklich zu benennen. Mich konnte das fesseln, lediglich die o.g. Punkte stören mich da ein wenig.
LG, Vel
Dann ist dies also quasi der Monolog der Mutter, nachdem sie ihr Kind ’schlafen’ legte, nicht? Und Abgründe wären es ja nur dann, wenn diese Mutter eine Wahl hätte, bei Magda Goebbels schien ihre Situation ja keine Alternative zuzulassen. Dieses Schlaflied gefällt mir nach wie vor, da es eigentlich nichts verrät und nur subtil erahnen lässt, dass dieser Abschied für die Ewigkeit gedacht ist. Lediglich die zweite Strophe passt mir nicht so ganz. Zum einen der Reim und zum andern die ’immer’ schützende Nacht. Das ist mir an der Stelle zu allgemein und will sich mir auch logisch nicht ganz erschliessen, denn wovor soll denn die Nacht schützen, wenn doch gleichzeitig ein Königreich in Aussicht gestellt wird? Will mir nicht gefallen, ist mir zu gegensätzlich. Wenn die Dunkelheit herbeigeführt ist, etwa durch Schlaftabletten, wie sie Magda Goebbels ihren Kindern verabreichte und sie dann vergiftete, dann sollte sie doch eher begleiten bis zum fernen Königreich (Tod/Paradies) und nicht noch mit dort hinein? Und dann diese Rückkehr in der letzten Strophe – wie ist das gemeint? Wohin zurückkehren?
Jedenfalls gut gelungen, wie du mit ein paar Adjektiven und Umschreibungen, diesen endgültigen Abschied erahnen lässt, ohne ihn wirklich zu benennen. Mich konnte das fesseln, lediglich die o.g. Punkte stören mich da ein wenig.
LG, Vel
#20
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Gute Nacht (inkl. Ton)
in Diverse 17.11.2005 11:50von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
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