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So entstand die Klagemauer

in Düsteres und Trübsinniges 29.11.2005 00:48
von Peter Graedel (gelöscht)
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Vergebens strebe ich nach Glück.
Verderben will mich das Geschick.
Denn bräche ich mir das Genick,
würd' ich ob dem Missgeschick,
bestraft ganz ohne Linderung,
wegen Sachbeschädigung.

Stellt’ ich Totenhemden her –
wär ich gar Leichenfledderer –
so stürbe sicher keiner mehr,
und all die Gräber blieben leer,
wenn ich Totengräber wär.

Und sollt ich Kerzenhändler sein,
gäb’s nur ewigen Sonnenschein.
Doch hätte ich kein Licht im Haus,
fiele der Tag verdunkelt aus.
Versuchte ich mich zu beschweren,
würde sich das Pech vermehren.

Gepriesen, ein Leidensweg gar kurz,
mit einem wohl-durchtriebenen Furz.
Gäb’s danach nichts mehr zu essen,
müsst’ ich den auch noch vergessen.

Sollt’ ich dann den Mittelfinger heben,
zum Zeichen dass ich noch am Leben,
und würd’ der Tod mir erlösend winken,
nu – ich verliesse mich auf’s Stinken.

Zwar geht es mir noch leidlich gut.
Doch ist das etwa Grund zum Mut?
Denn fies sind die Schicksalsschläge.
Der Dumme nur bleibt arglos träge.


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