Es gab mal eine Gnade.
Die der späten Geburt.
Sie lebte kurz und fade,
erwürgt vom Sicherheitsgurt.
Ei-o-wei, wie schade!
Das Erbe trat die Klage an.
Die Gnade war man satt.
Die Schuld stand fortan
in Gram vertan hint'an.
Welkend geziemlich matt.
Mann, endlich ist die dran!
Damit die Klage
nicht verzage
gesellte sich dazu
die An- und Gegenklage.
Man klage nun – im Nu!
Die Schuld gibt endlich Ruh,
und mit der Diva Sühne,
spielt sie nun blinde Kuh,
auf ausgedienter Bühne.
Dennoch gibt's Applaus dazu,
von den Alten, sehr verhalten.
Ausser aus gewissen Reihen,
die emsig schalten und gewalten,
den gewissenhaft Gewissensfreien,
auf dass die Deutschen den Juden,
Auschwitz doch noch verzeihen.
Dach davon steht nichts im Duden.
Mensch wird man vor dem Himmelstor,
wo allzumenschlich wird angeklopft,
hoffend dass der Jude, der es öffnet,
vergebend reinlässt den armen Tropf.