Noch billiger ist’s anderswo!
Da saus’ ich hin
zum So-wie-so.
Deck’ mich ein.
Bin hip und in.
Steh’ dann topfein
mitten in der Party drin.
Mein Vater, der arme Tropf,
der hatte bloss Charakter.
War gekleidet von Fuss bis Kopf
wie’n Bauer auf dem Acker.
Er konsumierte spärlich national.
Hat sein Leben land gerackert,
spart und lebt klamm rational.
Und? – was hat er schon davon;
ausser mir, dem teuren Sohn?
Seine Garderobe – du meine Güte!
Die passt in meine Einkaufstüte.
Ich jedoch konsumier’ total global.
Mach’ mich bei der Arbeit schmal.
Denn dafür hab’ ich keine Zeit.
Das Angebot ist allzu breit.
Handy, Sterio und TV,
Handycam, DVD und CDV.
Bücher? – nein, die kauf ich nie!
Doch sonst alles auf der Welt
solang’ der Teuro-Kredit hält.
Hauptsach’; es ist cool und billig.
Da bin ich emsig und sehr willig.
Ganz rechts pocht mein Neo-Herz,
geplagt von üblem Bimbo-Schmerz.
Auf extrem links
- allerdings -
reck’ ich die Hand mit Sachverstand
zum Kassenwart vom Vaterland.
Dass sich dies nun ändern soll;
Schuld daran sind klar die Bosse.
Die kriegen ihren Hals nie voll –
und ich lande in der Gosse.
Ausgelagert in Billig-Länder
haben die arrivierten Schweine,
die Produktion an Sklaven-Bänder.
Gewissensbisse haben’s keine.
Pah! Billiglohn –
ist blanker Hohn!
Billigst soll bloss die Ware sein!
Sehn’ die Deppen da oben das nicht ein?