Hallo Mattes,
bei Deinem Plädoyer für formale Betrachtungen bzgl. Inhalt bei Gedichten, den ich voll unterschreibe, zögere ich ja fast mein kleines inhaltliches Statement hier abzugeben.
Am interessantesten finde ich in dem ganzen Zusammenhang die erste Strophe. Weil das im Bezug gerade auf Selbstmord den Aspekt der Wahrnehmung, insbesondere der Selbstwahrnehmung anspricht. Ein Selbstmörder der denkt, er würde durch seine Tat Himmel und Hölle in Bewegung setzen durch seine Tat, jedoch nur wie eine Träne im Meer der Selbstmörder versinkt.
Ich fänd es übrigens besser vom Spannungsbogen her, wenn die zweite und die dritte Strophe vertauscht wären. So hätte man am Ende des Gedichtes noch den nachhall des (nicht) gehörten Schrei im Ohr. Es ist vielleicht auch so, dass die ersten beiden Strophe beim Lesen so eine treibende Dynamik besitzen. Die letzte Strophe bremst mich beim Lesen etwas aus. Das ist gewiss auch so intendiert und macht auch sinn. Denn der Selbstmörder soll hier ja auf den Boden der Tatsachen geholt werden. Aber das wird er eigentlich im ganzen Text. Also, ich fänd das Hochhausbild am Schluss schöner, wobei ich auch nicht weiß, ob das höchste Gebäude nun noch in Chicago oder mittlerweile irgendwo in Japan steht.
Gern gelesen.
Grüße,
GerateWohl