Der letzter Törn

Das Blei im Herzen und den Knien,
sitz ich gedankenvoll am Pier,
vorbei der Jugend wilde Gier,
sehe die Zeit vorüber ziehn.

Den Kragen hochgeschlagen, halt ich Rat,
der alte Mund umschmiegt die traute Pfeife,
ist Alles Faulprozess, oder auch Reife?
Und inhaltlich zerreisst mich der Spagat.

Da liegt sie nun, die einstmals schmucke Deern,
sie hatte Masten hoch wie Kirchturmkreuze,
ich nehm das Halstuch müde ab und schnäuze,
mir meinen Kummer fort, aus schwerem Hirn.

Nun geht sie auf die letzte Reise,
in einem Kleid, dass rostbefleckt,
kein Mast sich mehr zum Himmel reckt,
ich wend mich ab und weine leise.

Hi Knud

Das ist echt traurig. Man denkt fast, es ist eine alte Freundin, die da „zu Grabe“ getragen wird und vielleicht ist sie es ja auch.
In der 4. Zeile der 1. Strophe stimmt die Metrik nicht. Würdest du schreiben: .... seh ich die Zeit vorüber ziehn, würde es besser klingen. In der 4. Zeile der 2. Strophe fehlen dir, als Gegenstück zur 1. Zeile, zwei Silben. In der 3. Strophe fehlt dir in der 3 Zeile wieder 2 Silben, um auf die 11 (wie in Zeile 2) zu kommen. Beschreibe doch vielleicht den Vorgang ... langsam oder müde oder so was in der Art. Kreuze/schnäuze finde ich echt Klasse!
Das ‚kranke’ Hirn gefällt mir nicht so. Müdem oder altem wäre m.E. passender. In der letzten Strophe ist lediglich das ‚dass’ in ‚das’ zu ändern (bezieht sich auf Kleid). Gefällt mir wirklich gut. Ach, was bin ich so sentimental! Wird wohl das Alter sein.

Gruss
Margot

Übrigens Marg das Alter findet nur im Kopf statt. Glaube mir, ich weiss wovon ich rede
Gruss
Knud