Zum Jahresend´ verdünnt sich stets die Zeit,
der Zwischenraum ist kaum mehr haaresbreit
und auf der Schwell´ steht man im Jubelchor,
ich drück mich an die Zarg` und schau empor,
am Himmelszelt verläuft ein jäher Strahl,
zerteilt es und schließt auf das Zeitportal.
Raketenfeuer reizt´s Gewölk zu Tränen,
so muss ich mich im letzten Jahre wähnen:
der gleiche Rauch auf Brücken überm Fluss,
stand unter buntem Lichterregenguss,
euphorisch schloss ich dich dort in den Arm,
die Zukunft feiernd, statt zu fliehn - vor der, die dich mir nahm.
Zieh die Kapuz´ nun weit in das Gesicht,
bin lieber Schatten als im Rampenlicht
und halt das Medallion fest in der Hand,
gelehnt noch immer an der Scheidewand,
werd ich durchtränkt von feucht-schmutzigen Schwaden,
genieß es, ganz im Nebelrauch zu baden.
Bin hingerissen von Zerstörungslust,
soweit ich lassen kann, was gehen musst´.
Zerbombt, zersprengt den Wundeiter im Herzen!
Verwüstet mir die Ordnung ständ´ger Schmerzen!
So herrlich dumpf hallt Lärm in meinen Ohren,
Bin blind vom Licht, in tauber Trance - Du bist der Welt, die Welt ist dir, du mir, ich dir verloren!