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#1
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
die zeitlose Lüge
in Liebe und Leidenschaft 29.01.2006 14:57von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
die zeitlose Lüge
So kostbar sind mir heute jene kurzen Stunden,
in denen wir uns Worte von den Lippen küssten;
als wir nur mit den Händen sahen, so als müssten,
sie unsre Körper wie ein neues Land erkunden.
Und unersetzbar sind die zärtlichen Minuten.
Gleich hellen Diamanten auf kohlschwarzem Sand,
so strahlten sie und waren unsrer Liebe Pfand,
eh die Gezeiten sie entrissen in die Fluten.
Bis heute zählen diese schnellen Atemzüge –
in denen uns das Glück so nah und greifbar schien –
zum Besten was das Leben mir anhin geliehn,
denn unsre Ewigkeit entpuppte sich als Lüge.
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neue Version
die zeitlose Lüge
So kostbar sind mir heute jene kurzen Stunden,
in denen wir uns Worte von den Lippen küssten;
als wir nur mit den Händen sahen, so als müssten,
sie unsre Körper wie ein neues Land erkunden.
Und unersetzbar sind die zärtlichen Minuten,
die uns wie Perlen durch die Finger fielen.
Wie Kinder, die mit bunten Murmeln spielen,
so liessen wir uns von dem Reichtum überfluten.
Bis heute zählen diese schnellen Atemzüge –
in denen uns das Glück so nah und greifbar schien –
zum Besten was das Leben mir anhin geliehn,
doch unsre Ewigkeit entpuppte sich als Lüge.
Audioversion
(c) Margot S. Baumann
#2
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
die zeitlose Lüge
in Liebe und Leidenschaft 30.01.2006 17:42von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Liebe Margot,
ich schwelgte begeistert durch die ersten zwei Strophen und spürte trotz des Winters eine rosenblattdurchflatterte Frühlingsbrise in meinem Gesicht. Wirklich wunderschön und romantisch.
Dann machten mich die "schnellen Atemzüge" etwas nervös. Ich hätte eher an ruhige Atemzüge gedacht. "Schnell" klingt so nach Hektik.
Aber vor allem stutzte ich bei dem "denn" in der letzten Zeile. Das beschriebene Glück zählte zum besten im Leben, weil die Ewigkeit eine Lüge war? Das leuchtet mir nicht ganz ein. Ich hätte eher ein "doch" statt eines "denn" erwartet, weil ich da keinen Causalen Zusammenhang draus ableiten kann, sondern nur einen temporären.
Dennoch fließen nachwievor einpaar Böen über meine Gänsehaut.
Schönen Gruß,
GW
ich schwelgte begeistert durch die ersten zwei Strophen und spürte trotz des Winters eine rosenblattdurchflatterte Frühlingsbrise in meinem Gesicht. Wirklich wunderschön und romantisch.
Dann machten mich die "schnellen Atemzüge" etwas nervös. Ich hätte eher an ruhige Atemzüge gedacht. "Schnell" klingt so nach Hektik.
Aber vor allem stutzte ich bei dem "denn" in der letzten Zeile. Das beschriebene Glück zählte zum besten im Leben, weil die Ewigkeit eine Lüge war? Das leuchtet mir nicht ganz ein. Ich hätte eher ein "doch" statt eines "denn" erwartet, weil ich da keinen Causalen Zusammenhang draus ableiten kann, sondern nur einen temporären.
Dennoch fließen nachwievor einpaar Böen über meine Gänsehaut.
Schönen Gruß,
GW
#3
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
die zeitlose Lüge
in Liebe und Leidenschaft 30.01.2006 21:00von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi GW
Bei diesen kalten Temperaturen darf man schon etwas Schmalz aufs Brot streichen. Man gönnt sich ja sonst nichts. Freut mich, wenn's dir gefällt.
Mit den schnellen Atemzügen wollte ich eigentlich transportieren, dass es jeweils nur kurze Augenblicke waren, die die Zwei zusammen hatten. Deshalb auch die kurzen Stunden, die Minuten. Schnelle Atemzüge .... wobei atmet man schnell? Hm .....? Ja, genau!
Ich könnte das 'denn' natürlich in ein 'doch' umwandeln. Mir schien aber das 'denn' beschreibt die Situation besser. Zeigt es doch, dass die Situation - und vielleicht auch das Ende - von vornherein bekannt bzw. unumgänglich war. Aber ich denke darüber nach. Hab Dank fürs Lesen, die Gedanken dazu und den Tipp.
Lieben Gruss
Margot
Bei diesen kalten Temperaturen darf man schon etwas Schmalz aufs Brot streichen. Man gönnt sich ja sonst nichts. Freut mich, wenn's dir gefällt.
Mit den schnellen Atemzügen wollte ich eigentlich transportieren, dass es jeweils nur kurze Augenblicke waren, die die Zwei zusammen hatten. Deshalb auch die kurzen Stunden, die Minuten. Schnelle Atemzüge .... wobei atmet man schnell? Hm .....? Ja, genau!
Ich könnte das 'denn' natürlich in ein 'doch' umwandeln. Mir schien aber das 'denn' beschreibt die Situation besser. Zeigt es doch, dass die Situation - und vielleicht auch das Ende - von vornherein bekannt bzw. unumgänglich war. Aber ich denke darüber nach. Hab Dank fürs Lesen, die Gedanken dazu und den Tipp.
Lieben Gruss
Margot
#4
von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
die zeitlose Lüge
in Liebe und Leidenschaft 30.01.2006 22:46von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Liebe Margot!
Am Vormittag war noch kein Kommentar hier, ich hätte fast eine Fortsetzung (die zwar überflüssig) gehabt - zumindest wäre es meine Antwort zugleich gewesen. Ungespeichert war dann mit einem dummen Klick alles weg.
Nun (zurück von wichtigen Wegen)muß ich erkennen, jemand kam mir mit einem Kommentar zuvor, der zwar nicht meiner ist.
Du hast auch mit schnellen Atemzügen keine Hektik beschrieben, sondern ich sah damit die Flüchtigkeit, die Vergänglichkeit damit beschrieben.
Das Denn, das dem lieben GeradeWohl nicht so ganz zusagte,
verstehe ich sehr gut, es ist ja das Um und Auf des Gedichtes - leider auch die bittere Ernüchterung.
Ein Gedicht, das schön ist, das gefühlvoll ist, das deutsch ist. Mit dem kann ich etwas anfangen. Ich kann es gut lesen, verstehen, nachempfinden. Es ist eben ein Gedicht und kein erzwungenes Reimen
um irgend ein perverses Thema.
Es hebt sich ganz gewaltig von so vielen hier geposteten Werken ab, entbehrt gottlob der verkrampften Bemühung der Metaphrase, die so modern geworden zu sein scheint bei vielen, die um des Dichtens willen reimen.
Lieben Gruß
Joame
Am Vormittag war noch kein Kommentar hier, ich hätte fast eine Fortsetzung (die zwar überflüssig) gehabt - zumindest wäre es meine Antwort zugleich gewesen. Ungespeichert war dann mit einem dummen Klick alles weg.
Nun (zurück von wichtigen Wegen)muß ich erkennen, jemand kam mir mit einem Kommentar zuvor, der zwar nicht meiner ist.
Du hast auch mit schnellen Atemzügen keine Hektik beschrieben, sondern ich sah damit die Flüchtigkeit, die Vergänglichkeit damit beschrieben.
Das Denn, das dem lieben GeradeWohl nicht so ganz zusagte,
verstehe ich sehr gut, es ist ja das Um und Auf des Gedichtes - leider auch die bittere Ernüchterung.
Ein Gedicht, das schön ist, das gefühlvoll ist, das deutsch ist. Mit dem kann ich etwas anfangen. Ich kann es gut lesen, verstehen, nachempfinden. Es ist eben ein Gedicht und kein erzwungenes Reimen
um irgend ein perverses Thema.
Es hebt sich ganz gewaltig von so vielen hier geposteten Werken ab, entbehrt gottlob der verkrampften Bemühung der Metaphrase, die so modern geworden zu sein scheint bei vielen, die um des Dichtens willen reimen.
Lieben Gruß
Joame
#5
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
die zeitlose Lüge
in Liebe und Leidenschaft 31.01.2006 14:54von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Joame
Danke für das Lob. Freut mich, wenn es dir gefällt. Ja, die schnellen Atemzüge könnten auch für die Flüchtigkeit des Augenblicks und für die Vergänglichkeit stehen. Ein schöner Gedanke ... und so wahr, tja. Bezüglich des Verstehens bin ich froh, dass es auch Leser gibt, die "einfache" Gedichte mögen. Man wirft mir ja oftmals Trivialität vor ... ja, ja ... das tut man ... Aber ich denke, jede Art von Gedichten hat ihre Berechtigung. Es gibt immer sehr viele Strömungen und Moden, denen auch die Literatur unterworfen ist. Sich nur an einer Art von Geschriebenem zu orientieren ist genau so falsch, wie ständig von Welle zu Welle zu hüpfen. Nur wenn wir Vieles kennen, können wir auch auswählen und vergleichen und unsere eigene Sichtweise erweitern. Letzten Endes bleibt es immer jedem selber überlassen, welche Art er mag.
Danke für den Kommentar und beste Grüsse.
Margot
Danke für das Lob. Freut mich, wenn es dir gefällt. Ja, die schnellen Atemzüge könnten auch für die Flüchtigkeit des Augenblicks und für die Vergänglichkeit stehen. Ein schöner Gedanke ... und so wahr, tja. Bezüglich des Verstehens bin ich froh, dass es auch Leser gibt, die "einfache" Gedichte mögen. Man wirft mir ja oftmals Trivialität vor ... ja, ja ... das tut man ... Aber ich denke, jede Art von Gedichten hat ihre Berechtigung. Es gibt immer sehr viele Strömungen und Moden, denen auch die Literatur unterworfen ist. Sich nur an einer Art von Geschriebenem zu orientieren ist genau so falsch, wie ständig von Welle zu Welle zu hüpfen. Nur wenn wir Vieles kennen, können wir auch auswählen und vergleichen und unsere eigene Sichtweise erweitern. Letzten Endes bleibt es immer jedem selber überlassen, welche Art er mag.
Danke für den Kommentar und beste Grüsse.
Margot
#6
von Ulli Nois • | 554 Beiträge | 554 Punkte
die zeitlose Lüge
in Liebe und Leidenschaft 31.01.2006 19:05von Ulli Nois • | 554 Beiträge | 554 Punkte
Hi Margot,
auch mich hat die erste Strophe gleich eingenommen - in Abwandlung zum "kleinen Prinzen" könnte man fast daraus lesen: man sieht nur mit den Händen gut... - im Stadium des Verliebtseins jedenfalls besser als mit den Augen. Dieses sinnliche Erkunden kommt in der dir eigenen Eleganz wunderbar herüber...
In der zweiten Strophe überschreitest du mit den "Diamanten auf kohlschwarzem Sand" nach meinem Geschmack die Kitschgrenze. Genitive wie "unsrer Liebe Pfand" klingen mir ebenfalls zu "romantisch", d.h. sie sind zu fern von dem, wie ich denke und spreche, als dass ich mich mit ihnen anfreunden könnte. Was diese Stellen betrifft, würde ich sagar sagen: Deine Verse sind mir nicht zu einfach, sie sind mir nicht einfach genug...
Aber schnell wieder zum Positiven Die dritte Strophe! Das Glück, das so schön greifbar und begreifbar schien, entpuppt sich als vergänglich und in dieser Vergänglichkeit zugleich wieder als ein "besonderes" Glück! Das Schlusswort "Lüge" könnte über diese Glückserfahrung fast hinwegtäuschen, anderseits gefällt es mir natürlich gerade als Kontrapunkt zu dem romantisierenden Zwischenteil. Sollte - fällt mir gerade ein - dieses Romantische absichtlich überzeichnet sein, hättest du meine Kritik an der 2. Strophe fast widerlegt. Andererseits läßt sich Ironie in Gedichten nur sehr schwer transportieren. Kurz, ich glaube, du könntest die zweite Strophe einfach weggelassen, und hättest ein pointiertes kleines Meisterwerk geschaffen!
Aber da ich weiß, wie schwer sich unsereins von seinen Gedankenkindern trennt, auch wenn sie etwas ungestaltet erscheinen, würde ich mich nicht wundern, wenn du mein Ansinnen mit freundlicher Geste zurückweist.
In freudiger Erwartung,
Ulli
auch mich hat die erste Strophe gleich eingenommen - in Abwandlung zum "kleinen Prinzen" könnte man fast daraus lesen: man sieht nur mit den Händen gut... - im Stadium des Verliebtseins jedenfalls besser als mit den Augen. Dieses sinnliche Erkunden kommt in der dir eigenen Eleganz wunderbar herüber...
In der zweiten Strophe überschreitest du mit den "Diamanten auf kohlschwarzem Sand" nach meinem Geschmack die Kitschgrenze. Genitive wie "unsrer Liebe Pfand" klingen mir ebenfalls zu "romantisch", d.h. sie sind zu fern von dem, wie ich denke und spreche, als dass ich mich mit ihnen anfreunden könnte. Was diese Stellen betrifft, würde ich sagar sagen: Deine Verse sind mir nicht zu einfach, sie sind mir nicht einfach genug...
Aber schnell wieder zum Positiven Die dritte Strophe! Das Glück, das so schön greifbar und begreifbar schien, entpuppt sich als vergänglich und in dieser Vergänglichkeit zugleich wieder als ein "besonderes" Glück! Das Schlusswort "Lüge" könnte über diese Glückserfahrung fast hinwegtäuschen, anderseits gefällt es mir natürlich gerade als Kontrapunkt zu dem romantisierenden Zwischenteil. Sollte - fällt mir gerade ein - dieses Romantische absichtlich überzeichnet sein, hättest du meine Kritik an der 2. Strophe fast widerlegt. Andererseits läßt sich Ironie in Gedichten nur sehr schwer transportieren. Kurz, ich glaube, du könntest die zweite Strophe einfach weggelassen, und hättest ein pointiertes kleines Meisterwerk geschaffen!
Aber da ich weiß, wie schwer sich unsereins von seinen Gedankenkindern trennt, auch wenn sie etwas ungestaltet erscheinen, würde ich mich nicht wundern, wenn du mein Ansinnen mit freundlicher Geste zurückweist.
In freudiger Erwartung,
Ulli
#7
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
die zeitlose Lüge
in Liebe und Leidenschaft 31.01.2006 19:32von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Ulli
Nein, ich weise grundsätzlich nichts zurück und du hast sicher Recht, dass die 2. Str. kitschig ist. Ich kann jetzt nicht mal sagen, dass ich die bewusst so geschrieben hätte, wobei ich mich doch gerne (wortgewandt) heraus rede. Ich hatte nämlich zuerst die Idee: 1. Str. Stunden, 2. Str. Minuten und die 3. dann mit Sekunden .... damit verdeutlicht wird, wie die Zeiteinheiten - und damit auch die gemeinsame Zeit - immer kürzen werden. Aber dann fand ich zu den Sekunden nichts Passendes .....*g ... und die 3. Str. schien mir dann in dieser Version viel besser. Aber ich überlege deinen Rat jetzt ernsthaft. Vielleicht sollte ich das wirklich tun.
Danke für den Hinweis und den Kommentar.
Beste Grüsse
Margot, die pessimistische Romantikerin
Nein, ich weise grundsätzlich nichts zurück und du hast sicher Recht, dass die 2. Str. kitschig ist. Ich kann jetzt nicht mal sagen, dass ich die bewusst so geschrieben hätte, wobei ich mich doch gerne (wortgewandt) heraus rede. Ich hatte nämlich zuerst die Idee: 1. Str. Stunden, 2. Str. Minuten und die 3. dann mit Sekunden .... damit verdeutlicht wird, wie die Zeiteinheiten - und damit auch die gemeinsame Zeit - immer kürzen werden. Aber dann fand ich zu den Sekunden nichts Passendes .....*g ... und die 3. Str. schien mir dann in dieser Version viel besser. Aber ich überlege deinen Rat jetzt ernsthaft. Vielleicht sollte ich das wirklich tun.
Danke für den Hinweis und den Kommentar.
Beste Grüsse
Margot, die pessimistische Romantikerin
#11
von Mattes • | 1.141 Beiträge | 1141 Punkte
die zeitlose Lüge
in Liebe und Leidenschaft 02.02.2006 11:14von Mattes • | 1.141 Beiträge | 1141 Punkte
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Hallo Marge!
Wer solche Elogen bekommt, benötigt eigentlich keine förmliche Analyse mehr. Mir juckte es aber in den Fingern, nachdem ich sah, dass du dir Freiheiten gegönnt hast, gegen die ja auch nichts zu sagen ist. Es fällt eben auf und der geneigte Leser fragt sich, ob die routinierte Dichterin damit etwas bezweckt. Tat sie es? Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass die Sechsheber nicht alexandrinisch daherkommen und daher die beiden mittleren Fünfheber eine so verführerische Dynamik hinein bringen, die dem zweiten Teil, da wieder zurückgekehrt, dann abgehen. Mir erging es jedenfalls so.
Die zweite Strophe ist nicht nur deswegen jetzt besser, sondern auch wegen der Kitschbereinigung, wenn das Gedicht auch mit den sehenden Händen (unter deinem Niveau, sorry), den von den Lippen geküssten Worten, dem „anhin“ Geliehenen und vielleicht auch der Ewigkeit immer noch schön kitschig ist, wogegen grundsätzlich aber auch nichts zu sagen ist (Was soll eigentlich diese Schmähung anderer Inhalte, Joame?). Sie ist vor allem jetzt besser, weil mit den murmelspielenden Kindern, dem fünfhebigen Mittelteil, dem aus bunten Murmeln bestehenden Reichtum, eine gewisse Distanz eingebaut wird. Dem lyr. Ich war selbst während der kostbaren Minuten die Vergänglichkeit und sogar die Romantiküberhitzung bewusst aber es hat eben genommen, was es kriegen konnte.
Schade, dass du die Sekunden nicht explizit eingebaut hast. Ich kann mir nämlich nicht helfen, ich lese diese schnellen Atemzüge eingedenk der sehenden Hände, der Küsse und der Zärtlichkeiten in einem sexuellen Kontext und der macht mir auch den Kitsch erträglicher und hebt das Gedicht über den Schwulst hinaus.
Mir gefällt es, ist das deutlich geworden?
DG
Mattes
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Hallo Marge!
Wer solche Elogen bekommt, benötigt eigentlich keine förmliche Analyse mehr. Mir juckte es aber in den Fingern, nachdem ich sah, dass du dir Freiheiten gegönnt hast, gegen die ja auch nichts zu sagen ist. Es fällt eben auf und der geneigte Leser fragt sich, ob die routinierte Dichterin damit etwas bezweckt. Tat sie es? Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass die Sechsheber nicht alexandrinisch daherkommen und daher die beiden mittleren Fünfheber eine so verführerische Dynamik hinein bringen, die dem zweiten Teil, da wieder zurückgekehrt, dann abgehen. Mir erging es jedenfalls so.
Die zweite Strophe ist nicht nur deswegen jetzt besser, sondern auch wegen der Kitschbereinigung, wenn das Gedicht auch mit den sehenden Händen (unter deinem Niveau, sorry), den von den Lippen geküssten Worten, dem „anhin“ Geliehenen und vielleicht auch der Ewigkeit immer noch schön kitschig ist, wogegen grundsätzlich aber auch nichts zu sagen ist (Was soll eigentlich diese Schmähung anderer Inhalte, Joame?). Sie ist vor allem jetzt besser, weil mit den murmelspielenden Kindern, dem fünfhebigen Mittelteil, dem aus bunten Murmeln bestehenden Reichtum, eine gewisse Distanz eingebaut wird. Dem lyr. Ich war selbst während der kostbaren Minuten die Vergänglichkeit und sogar die Romantiküberhitzung bewusst aber es hat eben genommen, was es kriegen konnte.
Schade, dass du die Sekunden nicht explizit eingebaut hast. Ich kann mir nämlich nicht helfen, ich lese diese schnellen Atemzüge eingedenk der sehenden Hände, der Küsse und der Zärtlichkeiten in einem sexuellen Kontext und der macht mir auch den Kitsch erträglicher und hebt das Gedicht über den Schwulst hinaus.
Mir gefällt es, ist das deutlich geworden?
DG
Mattes
#12
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
die zeitlose Lüge
in Liebe und Leidenschaft 02.02.2006 11:48von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Mattes
Nein, ich habe mir dabei nichts gedacht, Schande über mich! Oder doch?
Freut mich doch ganz heftig, dass es - trotz eines gewissen Kitschfaktors - zu gefallen vermag.
Ich dachte, ich hätte mit den sehenden Händen (unter meinem Niveau? Kennst du es denn? *g), den Küssen, Körpern, schnellen Atemzügen etc. mehr als verdeutlicht, dass es sich hier um eine (rein) sexuelle Beziehung handelt. Es ist dir also doch noch zu helfen ....*g. In der es aber - vielleicht nur durch das lyr. Ich - doch mehr um Gefühle ging, als man es sich eingestehen wollte. Nun ja, wenn's so nicht rüber kümmt, dann bleibt's halt "nur" ein fast Kitschgedicht. Ist doch auch ganz schön.
Es grüsst
das Muttimal
Nein, ich habe mir dabei nichts gedacht, Schande über mich! Oder doch?
Freut mich doch ganz heftig, dass es - trotz eines gewissen Kitschfaktors - zu gefallen vermag.
Ich dachte, ich hätte mit den sehenden Händen (unter meinem Niveau? Kennst du es denn? *g), den Küssen, Körpern, schnellen Atemzügen etc. mehr als verdeutlicht, dass es sich hier um eine (rein) sexuelle Beziehung handelt. Es ist dir also doch noch zu helfen ....*g. In der es aber - vielleicht nur durch das lyr. Ich - doch mehr um Gefühle ging, als man es sich eingestehen wollte. Nun ja, wenn's so nicht rüber kümmt, dann bleibt's halt "nur" ein fast Kitschgedicht. Ist doch auch ganz schön.
Es grüsst
das Muttimal
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