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#1
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Das Vermächtnis der drei Tode
in Düsteres und Trübsinniges 04.02.2006 14:43von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Das Vermächtnis der drei Tode
Der erste fiel in einen Sommer;
die Luft war lau und hinterm Hag,
umgeben von Erblühtem lag,
mein Herz in tausend Scherben.
Der zweite kam ganz unerwartet;
die Blätter zogen schon durchs Land
und unter kalten Decken fand
ich bittre Spuren, am Verderben.
Der dritte dann im Schneegestöber;
die Worte wirbelten im Wind,
man huldigte dem Jesuskind
und nebenbei lag ich im Sterben.
Nun sind die drei verbrieft, versiegelt;
rot glänzt das warme Wachs im Licht
und wenn der Frühling kommt dann bricht
der Nachlass auf und sucht den Erben.
Audioversion
(c) Margot S. Baumann
#2
von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Das Vermächtnis der drei Tode
in Düsteres und Trübsinniges 04.02.2006 16:47von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Liebe Margot!
Hätte ich es nicht gewußt, so wüßte ich es jetzt,
Bu bist routiniert, was Gedichte schreiben anbelangt.
Den Inhalt lasse ich ganz beiseite - da gibt es für mich gar nichts dazuzusagen.
Nachdem nichts auszusetzen ist, wende ich mich den Wörtern zu, von denen Du meist weiche wohlklingende verwendet hast.
Nur so gesehen, klänge in der zweiten Strophe/1.Satz das Wort 'unerwartet' härter, stoppend.
Diese Einschätzung grenzt naezu an kleinlich und betrifft nur den Lesefluß, ist aber genau aus dem Grunde des Inhaltes, des Plötzlichen, absolut richtig.
Kurzum - alles bestens; ich habe das Gefühl, Dir fällt es sehr leicht zu schreiben, nichts ist verkrampft, kein leiser Hinweis auf Bemühen.
Ich lese gerne Deine Gedichte, die zwar oft traurigen Inhalt haben, doch qualitativ keine Ansprüche offen lassen.
So erwarte ich mit Freude die nächsten 10 kg davon.
Freundlichen Gruß!
Joame
Hätte ich es nicht gewußt, so wüßte ich es jetzt,
Bu bist routiniert, was Gedichte schreiben anbelangt.
Den Inhalt lasse ich ganz beiseite - da gibt es für mich gar nichts dazuzusagen.
Nachdem nichts auszusetzen ist, wende ich mich den Wörtern zu, von denen Du meist weiche wohlklingende verwendet hast.
Nur so gesehen, klänge in der zweiten Strophe/1.Satz das Wort 'unerwartet' härter, stoppend.
Diese Einschätzung grenzt naezu an kleinlich und betrifft nur den Lesefluß, ist aber genau aus dem Grunde des Inhaltes, des Plötzlichen, absolut richtig.
Kurzum - alles bestens; ich habe das Gefühl, Dir fällt es sehr leicht zu schreiben, nichts ist verkrampft, kein leiser Hinweis auf Bemühen.
Ich lese gerne Deine Gedichte, die zwar oft traurigen Inhalt haben, doch qualitativ keine Ansprüche offen lassen.
So erwarte ich mit Freude die nächsten 10 kg davon.
Freundlichen Gruß!
Joame
#3
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Das Vermächtnis der drei Tode
in Düsteres und Trübsinniges 04.02.2006 17:48von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Joame
So ein bisschen Übung gibt's schon mit den Jahren und ich weiss, dass ich zuweilen extrem produktiv bin. Der Stephen King der Lyrik. Freut mich, wenn du meine Ergüsse gerne liest, es gibt sie auch zu kaufen!
'Unerwartet' lässt einem stoppen? Echt? Ja, kann sein, sehr poetisch ist's schon nicht ..... muss mal drüber nachdenken.
Danke fürs Kommentieren.
Freundlichen Gruss zurück.
Margot
So ein bisschen Übung gibt's schon mit den Jahren und ich weiss, dass ich zuweilen extrem produktiv bin. Der Stephen King der Lyrik. Freut mich, wenn du meine Ergüsse gerne liest, es gibt sie auch zu kaufen!
'Unerwartet' lässt einem stoppen? Echt? Ja, kann sein, sehr poetisch ist's schon nicht ..... muss mal drüber nachdenken.
Danke fürs Kommentieren.
Freundlichen Gruss zurück.
Margot
#4
von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Das Vermächtnis der drei Tode
in Düsteres und Trübsinniges 04.02.2006 17:57von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Aber es paßt! Denn die Aussage bezieht sich gerade auf Unerwartetes!
Du weißt doch gut, wenn Du ein knöchernes an die Türe klopfen beschreiben willst,
da wirst Du sicher nicht 'patsch, patsch' schreiben, eher zum 'Klopfklopf' greifen,
das wortlautmäßig der Aussage viel näher kommt,
ganz besonders, wenn es beim Vortrag entsprechend ausgesprochen wird.
Vergiß meine Bemerkung!
Freundlichen Gruß!
Joame
Du weißt doch gut, wenn Du ein knöchernes an die Türe klopfen beschreiben willst,
da wirst Du sicher nicht 'patsch, patsch' schreiben, eher zum 'Klopfklopf' greifen,
das wortlautmäßig der Aussage viel näher kommt,
ganz besonders, wenn es beim Vortrag entsprechend ausgesprochen wird.
Vergiß meine Bemerkung!
Freundlichen Gruß!
Joame
Ja, über den Inhalt habe ich mir auch den Kopf zerbrochen. Wenn der Tod in diesen regelmäßigen Abständen kommt, könnte er metaphorisch stehen für... etwas, dass nach und nach im lyrIch stirbt... vielleicht wieder mal eine allmählich scheiternde Beziehung mit dessen Überresten, bleibenden Erfahrungswerten, mit deren Nachhall das Ich im folgenden Frühling leben muss..
Aber das schien mir zu sehr an den Haaren herbeigezogen, ist das denn ein Erbe? Die Bilder haben so starken Symbolcharakter..
Ich wäre auch dankbar für ein paar aufhellende Hinweise.. *grübel*
Liebe Grüße,
Motte
#8
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Das Vermächtnis der drei Tode
in Düsteres und Trübsinniges 06.02.2006 11:55von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Gem, hi Motte
Als Joame gar nicht auf den Inhalt einging, dachte ich, das ist so klar wie das Tümpelwasser....*g Tja, so kann man sich täuschen. Dichte ich denn schon wieder zu kryptisch?
Also, die drei Tode beziehen sich (natürlich) auf das Ende von Liebesbeziehungen. Ihr kennt das Lied ..... Abschied ist ein bisschen wie sterben.....? Nicht? Macht nichts, ist eh eine Schnulze. Aber ich denke, solche Trennungen können dem Zurückgelassenen schon wie Sterben bzw. wie der Tod vorkommen. Es geht hier ja um 3 dieser Trennungen. Ob es sich immer um das gleiche lyr. Du handelt oder dann immer um ein neues, wollte ich nicht näher kennzeichnen. Solche Dinge überlasse ich gerne dem Leser.
Das Vermächtnis/Nachlass sind die Erfahrungen, die (verlorenen) Illusionen bzw. Desillusion, Erinnerungen etc. Ich wollte diese Aspekte eigentlich nicht werten. Es gibt sowohl positive wie auch negative. Das wissen wir ja alle, ne. Dass diese Tode in die verschiedenen Jahrezeiten fallen ergab sich aus meinen persönlichen Erfahrungen und war zu Anfang nicht beabsichtigt. Als ich dann jedoch merkte, dass sie sich „so schön“ folgten, benutzte ich den Frühling dann als kleinen Hoffnungsträger. Dass es eben immer weiter gehen wird, Jahr für Jahr ..... trotz vermeintlichem Sterben wieder ein Erwachen gibt. So war das von mir gedacht - stimmt doch zuversichtlich. ...... die letzte Str. könnte man natürlich - rubrikbedingt - als Warnung (zur Rache) verstehen. Aber wer traut meinem lyr. Ich schon Solches zu .....
Danke fürs Lesen und darüber sinnen.
Beste Grüsse
Margot
Als Joame gar nicht auf den Inhalt einging, dachte ich, das ist so klar wie das Tümpelwasser....*g Tja, so kann man sich täuschen. Dichte ich denn schon wieder zu kryptisch?
Also, die drei Tode beziehen sich (natürlich) auf das Ende von Liebesbeziehungen. Ihr kennt das Lied ..... Abschied ist ein bisschen wie sterben.....? Nicht? Macht nichts, ist eh eine Schnulze. Aber ich denke, solche Trennungen können dem Zurückgelassenen schon wie Sterben bzw. wie der Tod vorkommen. Es geht hier ja um 3 dieser Trennungen. Ob es sich immer um das gleiche lyr. Du handelt oder dann immer um ein neues, wollte ich nicht näher kennzeichnen. Solche Dinge überlasse ich gerne dem Leser.
Das Vermächtnis/Nachlass sind die Erfahrungen, die (verlorenen) Illusionen bzw. Desillusion, Erinnerungen etc. Ich wollte diese Aspekte eigentlich nicht werten. Es gibt sowohl positive wie auch negative. Das wissen wir ja alle, ne. Dass diese Tode in die verschiedenen Jahrezeiten fallen ergab sich aus meinen persönlichen Erfahrungen und war zu Anfang nicht beabsichtigt. Als ich dann jedoch merkte, dass sie sich „so schön“ folgten, benutzte ich den Frühling dann als kleinen Hoffnungsträger. Dass es eben immer weiter gehen wird, Jahr für Jahr ..... trotz vermeintlichem Sterben wieder ein Erwachen gibt. So war das von mir gedacht - stimmt doch zuversichtlich. ...... die letzte Str. könnte man natürlich - rubrikbedingt - als Warnung (zur Rache) verstehen. Aber wer traut meinem lyr. Ich schon Solches zu .....
Danke fürs Lesen und darüber sinnen.
Beste Grüsse
Margot
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