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Ameisenstaat
Die Königin der Krabbelstaaten
setzt an zu ihrem Hochzeitsflug
lässt sich befruchten von Soldaten -
zu bilden ihre Brut.
Der Schlupf der ersten Arbeiter
bringt Treiben in das Nest.
Macht jeder was, fällts auch nicht schwer
zu bauen noch den Rest.
Die Gänge werden Durchgangsflur
etagenweise Krabbelei
sie buddeln Bein an Bein die Spur -
die Kammern sind nun frei,
von Jägern neu gefüllt zu werden
mit Blattwerk und Insekt -
nun ziehn sie los, die kleinen Schergen
erbeuten, was auch schmeckt.
Als Nahrungsspeicher dient der Gaster
des Hinterleibes Partitur
sozial gedacht, doch auch Desaster
zu Lasten der Figur.
Doch brechen karge Zeiten an
erweist der evolutionäre Streich
als Rettung sich dem armen Stamm
erwürgt wird Blattkost weich.
Im Frühjahr bringt die Weckerin
die Wärme in das Nest
was Ei zu Larv, zu Puppenkind -
die Brut gedeihen lässt.
Und setzt ein Prasselregen ein
den Bau zu überfluten
so trinken sie, so saufen sie
und pieseln es zum Guten.
Die Königin der Krabbelstaaten
setzt an zu ihrem Hochzeitsflug
lässt sich befruchten von Soldaten -
zu bilden ihre Brut.
Der Schlupf der ersten Arbeiter
bringt Treiben in das Nest.
Macht jeder was, fällts auch nicht schwer
zu bauen noch den Rest.
Die Gänge werden Durchgangsflur
etagenweise Krabbelei
sie buddeln Bein an Bein die Spur -
die Kammern sind nun frei,
von Jägern neu gefüllt zu werden
mit Blattwerk und Insekt -
nun ziehn sie los, die kleinen Schergen
erbeuten, was auch schmeckt.
Als Nahrungsspeicher dient der Gaster
des Hinterleibes Partitur
sozial gedacht, doch auch Desaster
zu Lasten der Figur.
Doch brechen karge Zeiten an
erweist der evolutionäre Streich
als Rettung sich dem armen Stamm
erwürgt wird Blattkost weich.
Im Frühjahr bringt die Weckerin
die Wärme in das Nest
was Ei zu Larv, zu Puppenkind -
die Brut gedeihen lässt.
Und setzt ein Prasselregen ein
den Bau zu überfluten
so trinken sie, so saufen sie
und pieseln es zum Guten.
hallo yamaha
du bietest dem leser einen kleinen einblick in das hofstaatische ameisenleben. im großen und ganzen sind es biologische fakten, in gedichtform vorgetragen. in s5 dann ein kleiner seitenhieb: sozial gedacht, sieht aber scheiße aus
nur die allerletzte zeile - da weiß ich nicht so recht, was da los ist. also die ameisen trinken den regen, damit sie nicht überschwemmt werden, laufen dann raus und pieseln an anderer stelle. so bleibt der ameisenhaufen trocken. oder wie oder was? ist das jetzt deine humoristische weiterführung, oder hält sich das auch an biologische fakten?
den smiley würde ich am ende wegnehmen, oder gehört der zum gedicht?
grüße
barfly
du bietest dem leser einen kleinen einblick in das hofstaatische ameisenleben. im großen und ganzen sind es biologische fakten, in gedichtform vorgetragen. in s5 dann ein kleiner seitenhieb: sozial gedacht, sieht aber scheiße aus
nur die allerletzte zeile - da weiß ich nicht so recht, was da los ist. also die ameisen trinken den regen, damit sie nicht überschwemmt werden, laufen dann raus und pieseln an anderer stelle. so bleibt der ameisenhaufen trocken. oder wie oder was? ist das jetzt deine humoristische weiterführung, oder hält sich das auch an biologische fakten?
den smiley würde ich am ende wegnehmen, oder gehört der zum gedicht?
grüße
barfly
Hallo barfly,
danke, dass Du Dich meiner Zeilen gewidmet hast - und vor allem danke für die Kritik.
Der soziale Aspekt wird eigentlich in Strophe 6 erklärt. Bei Nahrungsknappheit können Ameisen auf die im Gaster
angelegten Reserven zurückgreifen (auswürgen und an andere abgeben, mmmh, lecker). Stört Dich nur der Begriff "sozial" oder die gesamte Zeile?
Auch die letzte Strophe entspricht biologischen Tatsachen. Bei Überflutung trinken die Ameisen ihren Bau quasi leer. Mit dem Smiley hast Du wohl recht, ich werde ihn gleich entfernen (obwohl ich an diesen kleinen Bildern
hänge ).
LG, yamaha
danke, dass Du Dich meiner Zeilen gewidmet hast - und vor allem danke für die Kritik.
Der soziale Aspekt wird eigentlich in Strophe 6 erklärt. Bei Nahrungsknappheit können Ameisen auf die im Gaster
angelegten Reserven zurückgreifen (auswürgen und an andere abgeben, mmmh, lecker). Stört Dich nur der Begriff "sozial" oder die gesamte Zeile?
Auch die letzte Strophe entspricht biologischen Tatsachen. Bei Überflutung trinken die Ameisen ihren Bau quasi leer. Mit dem Smiley hast Du wohl recht, ich werde ihn gleich entfernen (obwohl ich an diesen kleinen Bildern
hänge ).
LG, yamaha
hallo yamaha
barflys gesellschaftsform-kritik empfinde ich auch als berechtigt.
schon im titel könntest du unliebsame assoziationen vermeiden wenn du etwa "Ameisenhaufen" verwenden würdest.
in diesem kontext waren mir auch "Arbeiter" in der zweiten und "Schergen" in der vierten strophe unangenehm aufgefallen, mehr noch als das "sozial" in der sechsten. das staatenbildend-"sozial" alleine für sich, würde wohl nicht stören.
was den "Arbeiter" betrifft könnte ich dir eine umwandlung in "Arbeitstiere" empfehlen.
da würde dann auch der jambus besser fluchten. arbeiter lässt sich nur gezwungen mit zwei hebungen betonen.
reime dazu lassen sich sicher finden.
auch bei (r)"evolutionäre" bin ich inhaltlich und metrisch ins stolpern geraten. (ich hab beim ersten durchlesen, da revolutionär gesehen, sorry)
dass soldaten die befruchtung der chefin übernehmen, daran hab ich leise zweifel, ihr geschlecht ist nämlich verkümmert und sie haben keine flügel.
ansonsten gefällt mir das muntere treiben von hochzeitsflug über puppenkind bis zum optimistischen ausklang recht gut.
am besten gefielen mir die sonne als "Weckerin" und die sauforgie zum guten hin in der letzten strophe. damit stellt sich der finale lyrische placeboeffekt ein und ich berausche mich mit regenwasser, zusammen mit den ameisen.
gruß
alcedo
barflys gesellschaftsform-kritik empfinde ich auch als berechtigt.
schon im titel könntest du unliebsame assoziationen vermeiden wenn du etwa "Ameisenhaufen" verwenden würdest.
in diesem kontext waren mir auch "Arbeiter" in der zweiten und "Schergen" in der vierten strophe unangenehm aufgefallen, mehr noch als das "sozial" in der sechsten. das staatenbildend-"sozial" alleine für sich, würde wohl nicht stören.
was den "Arbeiter" betrifft könnte ich dir eine umwandlung in "Arbeitstiere" empfehlen.
da würde dann auch der jambus besser fluchten. arbeiter lässt sich nur gezwungen mit zwei hebungen betonen.
reime dazu lassen sich sicher finden.
auch bei (r)"evolutionäre" bin ich inhaltlich und metrisch ins stolpern geraten. (ich hab beim ersten durchlesen, da revolutionär gesehen, sorry)
dass soldaten die befruchtung der chefin übernehmen, daran hab ich leise zweifel, ihr geschlecht ist nämlich verkümmert und sie haben keine flügel.
ansonsten gefällt mir das muntere treiben von hochzeitsflug über puppenkind bis zum optimistischen ausklang recht gut.
am besten gefielen mir die sonne als "Weckerin" und die sauforgie zum guten hin in der letzten strophe. damit stellt sich der finale lyrische placeboeffekt ein und ich berausche mich mit regenwasser, zusammen mit den ameisen.
gruß
alcedo
also ich habe gegen die begriffe nicht wirklich etwas. ich glaube diese begriffe werden ja auch in der biologie verwendet, oder nicht? bei bienen redet man ja auch von einem volk [13]
die begriffe können nur in deinem gedicht nicht ihr ganzes potential entfalten, weil du das thema nur randständig behandelst. du könntest den sozialen, darwinistischen, evolutionären aspekt ausbauen. es gibt ja auch diese wanderameisen, die sehr kriegerisch leben. und wenn sie einen fluss überqueren müssen, bauen sie eine brücke aus ihren körpern, dabei ertrinken natürlich auch ein paar. sie opfern sich zugunsten der mehrheit, damit der großteil unbeschadet ans andere ufer gelangt.
die begriffe können nur in deinem gedicht nicht ihr ganzes potential entfalten, weil du das thema nur randständig behandelst. du könntest den sozialen, darwinistischen, evolutionären aspekt ausbauen. es gibt ja auch diese wanderameisen, die sehr kriegerisch leben. und wenn sie einen fluss überqueren müssen, bauen sie eine brücke aus ihren körpern, dabei ertrinken natürlich auch ein paar. sie opfern sich zugunsten der mehrheit, damit der großteil unbeschadet ans andere ufer gelangt.
Echt?
wenn sie einen fluss überqueren müssen, bauen sie eine brücke aus ihren körpern, dabei ertrinken natürlich auch ein paar. sie opfern sich zugunsten der mehrheit, damit der großteil unbeschadet ans andere ufer gelangt.
Ich überlege gerade, ob das hier auch so ist ? ;-)
wenn sie einen fluss überqueren müssen, bauen sie eine brücke aus ihren körpern, dabei ertrinken natürlich auch ein paar. sie opfern sich zugunsten der mehrheit, damit der großteil unbeschadet ans andere ufer gelangt.
Ich überlege gerade, ob das hier auch so ist ? ;-)
@ Alcedo
@ barfly
Auf jeden Fall werde ich die erste Strophe noch mal überarbeiten müssen, da – wie Alcedo bereits anmerkte – nicht die Soldatenameisen für
die Befruchtung zuständig sind, sondern „einfach nur männliche“ Artgenossen. Für den Hinweis bin ich sehr dankbar, denn was ich hier fabriziere, soll schon den biologischen Tatsachen entsprechen. Zu den Begrifflichkeiten: Natürlich spricht man – geht es um Ameisen – auch von Soldaten, Staat, Volk, Arbeiterinnen.
Die Soldaten muss ich aufgrund der falschen Sachlage sowieso kicken, die fallen also schon mal weg. Von der Änderung des Titels sehe ich erst einmal ab, Ameisentreiben ist mir zu wenig aussagekräftig, vielleicht fällt mir noch was Besseres ein.
Wo ich absolut mitgehe, sind Eure Kritiken an den Worten: Schergen, evolutionär (auch ich selbst bin da immer ins Stolpern geraten) und der Vorschlag, die Arbeiter in Arbeitstiere umzuwandeln.
Zu barflys Vorschlag, bezüglich evolutionärer / darwinistischer Gesichtspunkte noch weiter in die Tiefe zu gehen oder sogar die spezielle Art der Wanderameise ins Gedicht zu integrieren: Also, eigentlich wollte ich wissenschaftlich nicht zu sehr in die Presche schlagen (zumal ich nicht Biologie studiere), sondern es irgendwo auch relativ einfach halten, damit der Leser auch ohne Lexikon das Treiben meiner lieben Ameisen nachvollziehen kann. Zur Wanderameise ließe sich vielleicht ein separates Gedichtlein schreiben.
@ Kratzbürste (toller Nick): Ich opfere mich jedenfalls nicht .
@ barfly
Auf jeden Fall werde ich die erste Strophe noch mal überarbeiten müssen, da – wie Alcedo bereits anmerkte – nicht die Soldatenameisen für
die Befruchtung zuständig sind, sondern „einfach nur männliche“ Artgenossen. Für den Hinweis bin ich sehr dankbar, denn was ich hier fabriziere, soll schon den biologischen Tatsachen entsprechen. Zu den Begrifflichkeiten: Natürlich spricht man – geht es um Ameisen – auch von Soldaten, Staat, Volk, Arbeiterinnen.
Die Soldaten muss ich aufgrund der falschen Sachlage sowieso kicken, die fallen also schon mal weg. Von der Änderung des Titels sehe ich erst einmal ab, Ameisentreiben ist mir zu wenig aussagekräftig, vielleicht fällt mir noch was Besseres ein.
Wo ich absolut mitgehe, sind Eure Kritiken an den Worten: Schergen, evolutionär (auch ich selbst bin da immer ins Stolpern geraten) und der Vorschlag, die Arbeiter in Arbeitstiere umzuwandeln.
Zu barflys Vorschlag, bezüglich evolutionärer / darwinistischer Gesichtspunkte noch weiter in die Tiefe zu gehen oder sogar die spezielle Art der Wanderameise ins Gedicht zu integrieren: Also, eigentlich wollte ich wissenschaftlich nicht zu sehr in die Presche schlagen (zumal ich nicht Biologie studiere), sondern es irgendwo auch relativ einfach halten, damit der Leser auch ohne Lexikon das Treiben meiner lieben Ameisen nachvollziehen kann. Zur Wanderameise ließe sich vielleicht ein separates Gedichtlein schreiben.
@ Kratzbürste (toller Nick): Ich opfere mich jedenfalls nicht .
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