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Hallo,
bin eben neu eingetroffen und hoffe im richtigen Teil des Boards gelandet zu sein.
Ich habe ich folgendes Problem:
Ich muss, basierend auf der Kurzgeschichte "San Salvador" von Peter Bichsel (Text: http://www.wolfgang.richardt.info/3-6.1.htm) einen Tagebucheintrag von Hildegard über den Ehealltag mit Paul schreiben. Jedoch fehlen mir noch gewisse Sachen, die ich nichtnso richtig zu formulieren weiß, bzw. Dinge die man noch mit hineinbrigen kann.
Was ich bisher geschafft habe:
Liebes Tagebuch,
es ist schon wieder einige Zeit vergangen, seit ich dich das letzte Mal zur
Hand genommen habe. Komisch, dabei heißt es ja eigentlich Tagebuch.
Damit man sich seine persönlichen, täglichen Erlebnisse noch einmal vor
Augen führen kann, sie überdenkt und die eigenen Eindrücke auf einen
deiner so zahlreichen Seiten festhält. Genau diese Erlebnisse worüber es
sich zu schreiben lohnt, fehlen mir aber. Es ist doch immer wieder
dasselbe. Ich stehe jeden Morgen schon um 5 Uhr auf, bereite das
Schulessen für unsere beiden Kinder vor und hole die Zeitung aus dem
Briefkasten, damit mein Mann Paul später etwas zu lesen hat.
Anschließend fahre ich zur Arbeit. Nachdem ich mich hier mit allerlei
unfreundlichen und ungeduldigen Kunden herumgeärgert habe, erledige
ich am späten Nachmittag noch die Einkäufe. Das erledigt, bleibt einmal
in der Woche Zeit, in der ich mich ausschließlich auf mich konzentrieren
kann. Bei der Probe des Kirchenchors am Mittwoch habe ich einmal die
Möglichkeit abzuschalten und den täglichen Stress in Beruf und Familie zu
vergessen. Leider sind diese Augenblicke viel zu selten geworden und
wenn ich abends nach Hause komme, präsentiert sich mir immer wieder
das gleiche Bild, der Alltagstrott der schon seit 15 Jahren anhält. Mein
Mann Paul sitzt den größten Teil der Zeit zuhause, liest seine Zeitung,
raucht seine Zigaretten und passt auf die Kinder auf. Die restliche Zeit
verbringt er allein mit langen Spaziergängen, die meist im „Löwen“ enden.
Dieser Ablauf erfolgt tagtäglich und ich habe ihn seit 15 Jahren vor
Augen. Es ist alles so schrecklich eintönig und langweilig geworden, doch
ich habe es schon lange aufgegeben daran etwas zu ändern – es bringt ja
doch nichts. Vielmehr habe ich mich über die ganzen Jahre hinweg, an
diese Situation gewöhnt, mich einfach mit ihr abgefunden. Trotzdem
schafft es Paul immer wieder, mich zu ärgern – ob beabsichtigt oder nicht
ist mir schleierhaft. Zum Beispiel hat er sich heute, anscheinend aus
lauter Langeweile eine Füllfeder gekauft und verbrachte Stunden damit,
die Bedienungsanleitung zu studieren. Er sollte sich aber vielmehr um den
Haushalt kümmern, den Kindern bei ihren Schulaufgaben helfen und sich
im Garten nützlich machen. Ich bin den ganzen Tag unterwegs und habe
dafür einfach keine Zeit. Nach so einer Enttäuschung nehme ich mir dann
immer das Fotoalbum zur Hand, um in alten Erinnerungen zu schwelgen.
Dabei denke ich an die Zeit als wir uns kennenlernten und die ersten
Jahre unserer Ehe. Paul war damals ganz anders. Er überraschte mich oft
mit spontan geplanten Ausflügen oder kleinen Aufmerksamkeiten, wie zum Beispiel
einen Strauß Blumen. Romantische Spaziergänge bei Sonnenuntergang
und die leidenschaftlichen Zärtlichkeiten in trauter Zweisamkeit waren
früher keine Seltenheit. Heute ist davon allerdings nichts mehr zu spüren.
Wie könnte es jetzt noch weiter gehen? Wäre für Anstöße echt dankbar.
MfG
nedk
bin eben neu eingetroffen und hoffe im richtigen Teil des Boards gelandet zu sein.
Ich habe ich folgendes Problem:
Ich muss, basierend auf der Kurzgeschichte "San Salvador" von Peter Bichsel (Text: http://www.wolfgang.richardt.info/3-6.1.htm) einen Tagebucheintrag von Hildegard über den Ehealltag mit Paul schreiben. Jedoch fehlen mir noch gewisse Sachen, die ich nichtnso richtig zu formulieren weiß, bzw. Dinge die man noch mit hineinbrigen kann.
Was ich bisher geschafft habe:
Liebes Tagebuch,
es ist schon wieder einige Zeit vergangen, seit ich dich das letzte Mal zur
Hand genommen habe. Komisch, dabei heißt es ja eigentlich Tagebuch.
Damit man sich seine persönlichen, täglichen Erlebnisse noch einmal vor
Augen führen kann, sie überdenkt und die eigenen Eindrücke auf einen
deiner so zahlreichen Seiten festhält. Genau diese Erlebnisse worüber es
sich zu schreiben lohnt, fehlen mir aber. Es ist doch immer wieder
dasselbe. Ich stehe jeden Morgen schon um 5 Uhr auf, bereite das
Schulessen für unsere beiden Kinder vor und hole die Zeitung aus dem
Briefkasten, damit mein Mann Paul später etwas zu lesen hat.
Anschließend fahre ich zur Arbeit. Nachdem ich mich hier mit allerlei
unfreundlichen und ungeduldigen Kunden herumgeärgert habe, erledige
ich am späten Nachmittag noch die Einkäufe. Das erledigt, bleibt einmal
in der Woche Zeit, in der ich mich ausschließlich auf mich konzentrieren
kann. Bei der Probe des Kirchenchors am Mittwoch habe ich einmal die
Möglichkeit abzuschalten und den täglichen Stress in Beruf und Familie zu
vergessen. Leider sind diese Augenblicke viel zu selten geworden und
wenn ich abends nach Hause komme, präsentiert sich mir immer wieder
das gleiche Bild, der Alltagstrott der schon seit 15 Jahren anhält. Mein
Mann Paul sitzt den größten Teil der Zeit zuhause, liest seine Zeitung,
raucht seine Zigaretten und passt auf die Kinder auf. Die restliche Zeit
verbringt er allein mit langen Spaziergängen, die meist im „Löwen“ enden.
Dieser Ablauf erfolgt tagtäglich und ich habe ihn seit 15 Jahren vor
Augen. Es ist alles so schrecklich eintönig und langweilig geworden, doch
ich habe es schon lange aufgegeben daran etwas zu ändern – es bringt ja
doch nichts. Vielmehr habe ich mich über die ganzen Jahre hinweg, an
diese Situation gewöhnt, mich einfach mit ihr abgefunden. Trotzdem
schafft es Paul immer wieder, mich zu ärgern – ob beabsichtigt oder nicht
ist mir schleierhaft. Zum Beispiel hat er sich heute, anscheinend aus
lauter Langeweile eine Füllfeder gekauft und verbrachte Stunden damit,
die Bedienungsanleitung zu studieren. Er sollte sich aber vielmehr um den
Haushalt kümmern, den Kindern bei ihren Schulaufgaben helfen und sich
im Garten nützlich machen. Ich bin den ganzen Tag unterwegs und habe
dafür einfach keine Zeit. Nach so einer Enttäuschung nehme ich mir dann
immer das Fotoalbum zur Hand, um in alten Erinnerungen zu schwelgen.
Dabei denke ich an die Zeit als wir uns kennenlernten und die ersten
Jahre unserer Ehe. Paul war damals ganz anders. Er überraschte mich oft
mit spontan geplanten Ausflügen oder kleinen Aufmerksamkeiten, wie zum Beispiel
einen Strauß Blumen. Romantische Spaziergänge bei Sonnenuntergang
und die leidenschaftlichen Zärtlichkeiten in trauter Zweisamkeit waren
früher keine Seltenheit. Heute ist davon allerdings nichts mehr zu spüren.
Wie könnte es jetzt noch weiter gehen? Wäre für Anstöße echt dankbar.
MfG
nedk
Sag mal, bündelt Ihr Euch mittlerweile? Ich meine Schüler und Studis, die gern gute Zensuren haben wollen, die sie sich unter Zuhilfenahme von Schreibenden verschaffen wollen? Ihr sollt Euch selbst Gedanken machen. Sonst wird das nix. Von einem Zeugnis-Wisch hatte noch niemand was. Bei genügend wahrem Interesse am zu behandelnden Stoff schafft Ihr das gut allein. Wenn der nicht da ist, müsst Ihr eben mit ner Zensur schlechter rechnen. So isses. Basta. Trainiert Eure Köpfe und Gefühle!
#5
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
San Salvador (P. Bichsel)
in Arbeitshügel 09.04.2006 10:22von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi nedk
Ich muss zugeben, obwohl ich Bichsel eigentlich sehr mag (er wohnt lediglich 20 Minuten von mir entfernt, und Nachbarn muss man doch unterstützen *g), diese Geschichte nicht gelesen habe. Ich kann dir also nichts raten, was mit dem Inhalt zu tun hat. Deshalb beschränke ich mich auf die Form.
Wenn du wirklich einen Tagebucheintrag verfassen musst, dann ist der Text dafür zu distanziert. In Tagebücher schreibt man sein Träume, Wünsche, Gefühle, Sehnsüchte, Ängste, Wut, Hass .... etc. etc. hinein. Du verfasst hier aber lediglich eine Zusammenfassung des Geschehens, wie für einen Dritten gemacht. Ich weiss jetzt zwar, was sie den ganzen Tag so macht und was passiert ist, aber der Charakter der Frau bleibt seltsam blass.
Ich würde tiefer in die Psyche der Protagonistin eintauchen und diese vermitteln. Schreibe, was sie denkt, was sie fühlt, wie sie sich den Wandel ihrere Ehe erklärt, was sie sich (noch) erhofft, wie das aussehen müsste und wie weit sie bereit wäre, dafür zu gehen .... etc. Manchmal kann man auch etwas dazudichten, ständige Kopfschmerzen, schlechte Träume .... u. Ä. Mach die Frau und ihre Gedanken greifbarer, persönlicher.
Soweit von mir.
Gruss
Margot
Ich muss zugeben, obwohl ich Bichsel eigentlich sehr mag (er wohnt lediglich 20 Minuten von mir entfernt, und Nachbarn muss man doch unterstützen *g), diese Geschichte nicht gelesen habe. Ich kann dir also nichts raten, was mit dem Inhalt zu tun hat. Deshalb beschränke ich mich auf die Form.
Wenn du wirklich einen Tagebucheintrag verfassen musst, dann ist der Text dafür zu distanziert. In Tagebücher schreibt man sein Träume, Wünsche, Gefühle, Sehnsüchte, Ängste, Wut, Hass .... etc. etc. hinein. Du verfasst hier aber lediglich eine Zusammenfassung des Geschehens, wie für einen Dritten gemacht. Ich weiss jetzt zwar, was sie den ganzen Tag so macht und was passiert ist, aber der Charakter der Frau bleibt seltsam blass.
Ich würde tiefer in die Psyche der Protagonistin eintauchen und diese vermitteln. Schreibe, was sie denkt, was sie fühlt, wie sie sich den Wandel ihrere Ehe erklärt, was sie sich (noch) erhofft, wie das aussehen müsste und wie weit sie bereit wäre, dafür zu gehen .... etc. Manchmal kann man auch etwas dazudichten, ständige Kopfschmerzen, schlechte Träume .... u. Ä. Mach die Frau und ihre Gedanken greifbarer, persönlicher.
Soweit von mir.
Gruss
Margot
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