Hallo Mattes,
ich sehe da jemanden atemlos hakenschlagend über die ein Leben lang beackerten Felder stolpern auf der Suche nach bleibenden Spuren...
(Die rastlose Syntax überträgt sich schon auf meinen Kommentar, und das spricht entschieden für das Gedicht.) Das Ich will sein Leben ändern, so die Botschaft, von Wende = Umkehr ist sogar die Rede, aber das kann es nicht ohne das Lesen der eigenen Fährten, die Einsicht in das vergangene Tun. Spurrinen sind eingefahrene Wege, die Halt geben, für den, der sie immer wieder fährt. Und für den, der das Eingefahrene seines Lebens erkennt, können sie zu Wendemarken werden.
"hunde hetzen hasen jagen" läßt sich syntaktisch nicht eindeutig zuordnen. Ich vermute aber, dass es einer früheren Lebensphase angehört, wo das Ich in einem rastlosen Immerweiter über endlose Felder jagte, an die es heute keine Spur von Erinnerung mehr hat.
Selten fand ich Kleinschreibung und fehlende Zeichensetzung so überzeugend wie in diesem Gedicht.
Vielleicht bin ich aber auch auf einer ganz falschen Fährte
Gruß, Ulli