#1

Als die Katze einen Vogel ins Haus schleppte

in Düsteres und Trübsinniges 12.04.2006 11:06
von kein Name angegeben • ( Gast )
Der Vogel lebte noch
eine Weile,
und flatterte
schwer angeschlagen
und voller Panik
umher...
Als es schließlich
vorbei war,
war alles voller
Federn, Blut und Scheiße.
...

Federn, Blut und Scheiße.
...

Bei diesen Worten
klingt etwas
in mir an.
Ich weiß
nur nicht was...

Federn, Blut und Scheiße.
...

Es ist als ob jemand
gegen eine Kiste tritt, in der
eine Gitarrensaite gespannt ist...

Federn, Blut und Scheiße.
...

Ich denke dabei
aus irgendeinem Grund
an meinen Job.

Es ist kein schöner Ton.



nach oben

#2

Als die Katze einen Vogel ins Haus schleppte

in Düsteres und Trübsinniges 12.04.2006 18:51
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
hallo Benno

Du, das gefällt mir.
erinnert mich ansatzweise an die eindrucksvolle Lyrik Bukowskis.

eine ganz besondere Saite der Lyra lässt du hier anklingen,
und die wird hier nicht gezupft, sondern fast schon gerupft -
unschöne Töne, ungute Assoziationen werden verknüpft
und gedanklich begutachtet wie ein toter Vogel.

wenn mich etwas bei dem Ganzen stört, dann die Punkte als Abstandhalter zwischen den Strophen. muss das sein?

hinter "Job" fehlt aber ein Punkt.

Gruß
Alcedo




nach oben

#3

Als die Katze einen Vogel ins Haus schleppte

in Düsteres und Trübsinniges 13.04.2006 08:49
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Hallo Benno!

Ungefähr so habe ich es einmal gesehen. Es war grauenvoll und ich sehe es noch vor mir. Du hast es mir wieder vor Augen geführt. Der Vogel schrie mit menschenähnlichen Lauten und Federn wirbelten umher. - Kein schönes Thema, aber so ist das Leben!

@ Alcedo
Deiner Aussage stimme ich zu, es ist ein guter Vergleich!

Freundlich grüßt
Joame

nach oben

#4

Als die Katze einen Vogel ins Haus schleppte

in Düsteres und Trübsinniges 13.04.2006 09:09
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Hallo Benno

Ich weiß zwar nicht in wie weit dich der Kommentar des "allgegenwärtigen Gem" interessiert, aber trotzdem:

Die Punkte müßen unbedingt weg.
Auch sollte die Wiederholung von dem Satz hier sparsamer eingesetzt werden.
Normalerweise bin ich auch ein Freund von Wiederholungen, aber hier denke ich, dass die Aussage des Satzes sehr stark ist und auch über einen längeren Zeitraum nachhallt, sodass du ihn sparsamer einsetzen solltest.
Es wirkt wie "Effekthascherei".
Die Aussage und der Vergleich ist gut.
Auch das Ende gefällt mir, wobei ich nicht ganz weiß, ob ich den Absatz mit der Kiste nicht auch streichen würde, da der Vergleich Arbeit-Vogel schon reichen würde.
Obwohl das Bild gut ist, wirkt es fast etwas überladen.
Mal sehen.

LG Gem <----allgegenwärtig

nach oben

#5

Als die Katze einen Vogel ins Haus schleppte

in Düsteres und Trübsinniges 15.04.2006 02:34
von kein Name angegeben • ( Gast )
Hallo zusammen,...

Vorweg:

Oh allgegenwärtiger Gemini,
ich hoffe hast mir diesen an anderer Stelle gemachten kleinen Scherz nicht übel genommen.
Es klingt fast ein bißchen danach...
Ich werde meinen Humor hier wohl im Zaum halten müssen, den scheint eh keiner zu verstehen...(deja vu..?)

Ich bin grundsätzlich sehr interessiert an Deinen Kommentaren, genaugenommen wollte ich damit anerkennend zu Ausdruck bringen, daß man sich auf einen Kommentar von Dir eigentlich immer verlassen kann, wenn man nicht grade völlig belangloses Zeug daher schreibt, oder Du verhindert bist, weil Du Deine Schreibhand einem leidenden Dichter spendest. (siehst Du, jetzt mache ich es schon wieder... )

Nun ja, ich bitte Dich mir noch ein letztes Mal zu verzeihen..


So.

Jetzt zum geschäftlichen Teil.


Ich wundere mich nicht, daß Ihr Euch an den Punkten stoßt, ich würde selbst gerne daruf verzichten,
aber
das Gedicht stellt keine im Nachhinein geführte Überlegung da, sondern das lyr. Ich hält innerhalb der Erzählung der Vogelgeschichte spontan inne und lauscht den Worten "Federn, Blut und Scheiße" nach.
Wenn ich den Text laut lese mache ich an jeder Punktstelle (auch an denen am Ende der Zeilen) etwa 2-3 Sekunden Pause

...

Ich möchte den Leser damit einfach etwas ausbremsen, da die Wiederholungen sonst, wie Gemini so treffend bemerkte, zu überladen wirken. Diese sind aber wichtig, weil das lyr. Ich die Worte immer wieder laut wiederholt und ihnen nachlauscht und versucht zu ergründen was sie in ihm anrühren. Auch das Bild mit der Kiste ist wichtig für mich um das unausprechliche Gefühl im Inneren ansatzweise zu fassen. Würde wie gesagt auf die Punkte selbst gerne verzichten, aber mir fehlt eine brauchbare Alternative um dem Gedicht die notwendige Ruhe zu geben.

Ansonsten danke ich Euch für das Lob, das Gedicht ist von der ersten bis zur letzten Zeile so autobiographisch wie es nur sein kann... und es freut mich, das es mir gelungen ist, diese Dinge so zu formulieren, daß sie auch in anderen etwas anklingen lassen.

@ Alcedo
Nicht das es mich nicht rühren würde, aber der Vergleich mit Buk ist dann doch zu viel der Ehre.
Davon bin ich selbst für "ansatzweise" noch zu weit entfernt. Aber trotzdem danke!

Mit besten Grüßen,

Benno


P.S.:Wenn Ihr vielleicht alterative "Bremspausenvorschläge" habt, immer her damit!!

nach oben

#6

Als die Katze einen Vogel ins Haus schleppte

in Düsteres und Trübsinniges 15.04.2006 08:53
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
@Benno:
also der naheliegendste Alternativvorschlag wäre, einfach nur eine doppelte Leerzeile. die würde es auch tun und stört das Auge nicht so wie diese unbeholfen wirkenden ... ... ...
apropos Bukowski... hast du dieses "Stilmittel" denn auch nur in e i n e m seiner Werke gefunden? siehste...

da du aber die Wiederholungszeile mit den drei Substantiven dreimal verwendest, bietet es sich auch an, anstatt der Punkte jeweils ein Hauptwort abzuwechseln.(aber mit Federn sollte man nicht anfangen)
ich schreibs mal auf, ist allemal einen Versuch wert:
Als es schließlich
vorbei war,
war alles voller
Federn, Blut und Scheiße.

- Blut -

Federn, Blut und Scheiße.

Bei diesen Worten
klingt etwas
in mir an.
Ich weiß
nur nicht was...

- Federn -

Federn, Blut und Scheiße.

Es ist als ob jemand
gegen eine Kiste tritt, in der
eine Gitarrensaite gespannt ist...

- Scheiße -

Federn, Blut und Scheiße.

Ich denke dabei
aus irgendeinem Grund
an meinen Job.

Es ist kein schöner Ton.


hm, oder doch mit -Federn- beginnen?
(man könnte auch ein paar Amselfedern dazwischenkleben, macht sich aber schlecht so virtuell)

Gruß
Alcedo

nach oben

#7

Als die Katze einen Vogel ins Haus schleppte

in Düsteres und Trübsinniges 15.04.2006 09:39
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Hallo Benno

An Buk, war nur die Figur genial die er erschaffen hat, die Gedichte könnte bald jemand schreiben. Als er wirklich versucht hat handwerklich zu arbeiten, hat er meiner Meinung nach versagt.

Die Gitarrenseite ist ok. Anderer Vorschlag. Warum nimmst du den Absatz mit den Wörtern nicht ganz heraus und ersetzt ihn durch den Absatz mit der Saite. Der Nachhall wird so besser beschrieben. Wenn du es noch einmal in Worte kleidest, wirkt das nicht so gut.
Es würde den Leser zwar mehr fordern, aber die Bschreibung bliebe doch die Gleiche.

Naja, wie auch immer.

LG Gem

Ps.: Ach nö, ich bin nicht lange sauer....................................

nach oben

#8

Als die Katze einen Vogel ins Haus schleppte

in Düsteres und Trübsinniges 16.04.2006 12:35
von kein Name angegeben • ( Gast )
Hallo Ihr,...

ich habe das Gedicht nochmal geringfügig verändert.
Das Bild bleibt für mich so erhalten, aber optisch ist es nicht so irritierend. Hatte zwischendurch auch probeweise die mittlere Wiederholung rausgenommen, aber dann verliert es (für mich) an Wirkung.



Als die Katze einen Vogel ins Haus schleppte


Der Vogel lebte noch
eine Weile,
und flatterte
schwer angeschlagen
und voller Panik
umher...
Als es schließlich
vorbei war,
war alles voller
Federn, Blut und Scheiße.


Federn, Blut und Scheiße...


Bei diesen Worten
klingt etwas
in mir an.
Ich weiß
nur nicht was...


Federn, Blut und Scheiße...


Es ist als ob
jemand gegen eine Kiste tritt,
in der eine
Gitarrensaite gespannt ist...


Federn, Blut und Scheiße...


Ich denke dabei
aus irgendeinem Grund
an meinen Job.

Es ist kein schöner Ton.






Wäre an einer Rückmeldung Eurerseits interessiert.

Gruß, Benno

nach oben

#9

Als die Katze einen Vogel ins Haus schleppte

in Düsteres und Trübsinniges 16.04.2006 16:45
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Hallo Benno

Lass doch das "Federn, Blut und Scheiße...", nur einmal.

Einmal reicht es hier. So würde es mir besser gefallen.

LG Gem

nach oben


Besucher
0 Mitglieder und 6 Gäste sind Online

Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: Christian87655
Forum Statistiken
Das Forum hat 8220 Themen und 61619 Beiträge.

Heute waren 0 Mitglieder Online:

Besucherrekord: 420 Benutzer (07.01.2011 19:53).