ihre blauen Münder
zur Schau gestellt

da, auf den Straßen
die zerfressenen Kleider,
die Schreie,
die niemand gehört hat

ihre Münder
blieben stumm
ihre Augen
sind schwarz

fahl schlägt sich der Himmel
über uns

auf den Straßen
an den Strommasten
aufgehängt an den Haaren

erbricht sich das Blaue über uns
und wir
schweigen

Hallo Goosie

Na, ich bin ein Schneller, was?
Der Text ist sehr gut, nur habe ich keinen Bezug.
Ich vermute, dass du ein historisches Ereigniss beschreibst.
Ich glaube nicht, dass die Leiber metaphorisch für etwas Anderes stehen.
Deswegen würde ich auch das Ereigniss dazu schreiben.
Als Nachsatz quasi.
Meinst du die Verfolgung der Partisanen? Oder wie?

LG Gem

Ps.: Warum blau? Hmm..

hallo gemini,
ja ein sehr schneller bist du also meine intention war nicht unbedingt ein ereignis aus der geschichte, vielmehr eine bestimmte situation. natürlich kann man es auf verschiedene weisen interpretieren. vielleicht wäre der passendere titel "Karlsplatz bei Nacht" ich wollte es nur nicht allzu sehr spezifizieren.

Hallo Goosie,

mir ging es ähnlich wie Gem - dein Gedicht hat mich angesprochen, aber ich habe es nicht zu deuten gewusst. Dank deinem Hinweis dämmert mir nun etwas - ich würde das nun auf die Drogenproblematik beziehen. Ich bin selbst kein Wiener, aber wenn ich "Karlsplatz" höre, dann klickt bei mir immer so was wie "Drogen". Vielleicht liege ich damit auch vollkommen falsch, aber möglich wäre eine Interpretation in diese Richtung schon, wie ich finde.

Grüße

Thomas

hallo roderich,

vielen dank für deinen kommentar. freut mich, dass es dir gefallen hat. ja ich glaub, ich sollte den titel wirklich abändern. mit dem karlsplatz hast du recht, da trifft man fast nur auf junkies und obdachlose. wenn du mal beim karlsplatz sein solltest, wirst du auch auf blaue münder treffen.