Der Ganter


Mein Blick ist vom Vorüberziehn der Worte
so müd geworden, dass mir nichts gefällt.
Mir ist, als war ich tausend Mal am Orte,
als gäb’s ihn tausendfach auf dieser Welt.

Mein großes Werk, unzählige Gedichte,
ist eins, das sich im kleinsten Kreise dreht,
so wie ein Tanz um Quark und ich beschichte
und trete breit, was längst geschrieben steht.

Nur selten hellt der Nebel der Gedanken
ein wenig auf. Dann fällt mir etwas ein,
jenseits realer, angestammter Schranken,
doch hört im Stammhirn auf zu sein.

Und ich Esel hatte gehofft, dass du wenigstens vergessen hättest, wie sehr ich dich lobte, bevor ich dich kopierte.

Nein, nein, tatsächlich hatte ich das vergessen. Wie konnte ich nur? Allerdings wusste ich, dass ich mich mit dem obersten Kongenie am Platze messe und anlege.

(@ Mattes)


Dein Hirn ist vom Vorüberziehn der Augen
so schlapp geworden, dass es nichts mehr hält
dir ist, als würde es zu nix mehr taugen
was deine Leser erfreut auf der Welt.

Die graue Masse geschmeidig starker Windung
die sich auf allerkleinstem Flecke sammelt
ist wie ein Blubb im Spinat (für die Bindung)
ohne sie wärst du längst schon vergammelt.

Nur spärlich schieb ich dir nun Zellen rüber
ganz lautlos wachsen sie in dich hinein
sieh da, nun ist dein Grips völlig hinüber
ich bin nun mal kein Dichterlein.

Die kleine Welt von dem Gedicht
gestattet keine weite Sicht
Die Vielfalt ist sehr eingeschränkt,
erst recht bei dem, was man so denkt.

Ich reih die Staben aus dem Buch
und mauere so manchen Fluch
zu einem lyrisch hohen Vorwand
für mancherlei beschriebnen Umstand.

Doch wozu lange Dichtereien?
Könnte auch laut "Scheiße!" schreien.
Dieses Wörtchen tut es auch,
wenn ich mal das Fluchen brauch.

Für viele mag das Dichten Rätsel bleiben,
quält er sich doch beim Worte richtig schreiben;
erst recht beim Reimen, weil er da vermutet,
die Welt des Dichters bei beengt,
und Aussagen wie ins Korsett gezwängt.
Nur deshalb weil er träge oft vom Geist durchflutet,
beharrt er so in seinem falschen Glauben,
erreicht er nie die höchsten Stufen,
wo prächtig reifen süße Trauben,
die unbekannte Götter für den Dichter schufen.

Dann muß es doch sehr bitter sein,
dass manche Dichter ohne Reim,
mehr Leser haben als die Guten,
die ständig gleiche Hörner tuten

edit: ...und mach mal den Rechtschreibfehler weg joame. Das wirkt nicht gut in einem Satz, der diesen Mangel aufzeigen soll.

Es ist der Gem, vor dem sich alle sputen
Wenn sie mal wieder kräftig tuten
und er den Finger mahnend hebt
vergeht ein Stück vom Dichtsekret

Der Ganter, hihi

Ja, wenn ich loslege, hören alle auf. Weil sie Schiss haben, dass ich weiterdichte.

Das kannst du.

Indem du nach Wien zum Treffen kommst

Da darfst du dann trinken, bist du nur noch Verse lallst und alle flehend darum bitten, dass dich jemand zum Schweigen bringt.

Okay, ich sehe es ein! Ich werde dir auf deinem Terrain keine Konkurrenz mehr machen. Was rede ich da? Konkurrenz, lächerlich...

... echt witzisch!

Mattes ist dem Muh nicht würdig. Überrascht?