Guten Morgen,
da mich das Tageslicht heute auch ein bißchen tötet, möchte ich nicht lang ausholen: Ich halte das Gedicht für sehr gelungen, weil erfahrungstief. Obwohl es viele Klischeeworte verwendet: Dunkel, Nacht, Fremde, ängstlich, Dämonen, Sorgen, Morgen etc., gibt es doch originelle Formulierungen (Ich kannte vor Angst keine Sorgen) und überraschende Wendungen. Es ist eben nicht das banale Schwarz-Weiß-Motiv: nach jeder Nacht kommt ein Morgen. Vielmehr: die Aufgabe des Vertrauten, und sei es noch so elend, ist schmerzhaft. Auch dem Hellen sind wir nicht wirklich gewachsen.
Die Wiederholungen verstärken das Gefühl von ewigem Dunkel, in die dann plötzlich der Morgen hineinbricht.
Das Herrausrücken der letzten Zeile bringt mir übrigens keinen Lesegewinn.)
SincereUlli