Ernüchterung
Heut lass ich mich treiben, durch Hafentavernen,
mein Kurs ist die Sehnsucht, die Theke das Ziel,
auch durch dunkle Gassen, mit roten Laternen,
gesehen habe ich manches, getrunken zu viel.
Ich erblicke im Rotlicht, der endlosen Tresen,
ein Mädchen so reizvoll, so süß und so scheu,
ich setze mich zu ihr, dem himmlischen Wesen,
und sage ihr, dass ich mich auf sie freu.
Es tritt aus dem Schatten, der dunkelen Ecken,
ein Typ heraus, so groß wie ein Stier,
zu spät, ich kann mich nicht mehr verstecken,
und falle vor Schreck, noch fast in mein Bier.
Sie schaut ihn nicht an, ich kann es nicht glauben,
zischt ihm nur kurz zu „ich tu was ich will,
und du wirst mir sicher keine Stunde mehr rauben!“,
und es fallen mächtige Schultern, dann geht er nur still.
Es löst sich die Spannung, auch ich bin betroffen,
sie machte ihn klein, dann hat sie gelacht,
ich habe alleine noch weiter gesoffen,
vorbei war die Lust, auf eine stürmische Nacht.