Hallo Uschi,
das gefällt mir gut. Da kommen bei mir viele Gedanken auf von gruseligen Kindheits-Keller-Träumen bis zur verbotenen Heimlichkeit, die zum Schluss die vertraute Erfrischung bringt. Vor allem gefällt mir hier das Bild des Fächers.
Das Ich sucht in der verlorenen, auch bedrohlichen Dunkelheit unter fragilem Lichtschein nach vertrautem. Der Aspekt des Verbotenen ist mir noch etwas suspekt. Was mir jedoch gefällt ist, dass das Ich am Ende nicht nur das beschriebene Blatt findet, sondern durch das Falten zum Fächer mit dem Fund nicht am Ende seiner Suche angekommen ist, sondern quasi sein Schicksal in die hand nimmt und aktiv fächelt.
Dem atmen der Luft steht zuvor noch die Sauerstoff-raubende Kerzenflamme entgegen.
Was mir allerdings nicht so gefällt ist die gramatikalische Einfachheit in der Du den Text hältst. Ich hätte mir das ganze als eine Reihe schöner, ineinandergreifender Formulierungen gewünscht. Da Du die Verben meist im Infinitiv hälst, wirkt das ganze wie eine Stichwortliste, aber nicht wie ein ausgereiftes Gedicht auf mich. Das fehlt dem ganzen nach meinem Gefühl, um seine Stärke wirklich zu entfalten.
Gefällt mir aber trotzdem.
Lieben Gruß,
GW