#1

Wortgewand

in Düsteres und Trübsinniges 18.05.2006 19:16
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Wortgewand

Ich drücke mich gewählt
- aus- und eingetunkt
in was mich quält -
um diesen Punkt
gen den ich treibe
Ich beschreibe
viel Gedenke
und doch beschränke
ich die Bahnen
die ich sabbelnd ziehe
lass nur ahnen
dass ich fliehe
Hab mich nicht mal halb geschält
und schon verbunden
hab ausgewählt
nicht zu erkunden
was mein Haupt verneint
doch schon
durch meine Haut durchscheint
was wie ein ungewollter Sohn
verzweifelt in mir weint
blende
bis zum Ende
und sterbe
an den nackten
harten Fakten
dieser Scherbe

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#2

Wortgewand

in Düsteres und Trübsinniges 18.05.2006 20:25
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
GW,

dein Gedicht sagt mir spontan zu. Die Zeilenumbrüche passen wunderbar und die schnellen Reime, die Schlag auf Schlag kommen, gefallen mir zum Ende hin immer besser.

Die Gedankensprünge sind nachvollziehbar.
Natürlich könnte man da wieder einmal den Dichter vermuten, der über sein Schaffen sinniert.
Doch selbst wenn dem so ist, wird der innere Konflikt des Dichters gerade durch die kurzen heftigen Gedankensprünge schön portraitiert (zur Mitte hin auch Verwirrung) und wir erhalten kurz Einblick in seine Gedankenwelt, bis er uns beim Gaffen erwischt und mit seiner Scherbe schneidet.

Aua

Grüßle,

Willi

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#3

Wortgewand

in Düsteres und Trübsinniges 18.05.2006 20:50
von Ulli Nois | 554 Beiträge | 554 Punkte
Hallo Gu,

das habe ich dreimal laut gelesen und es ist mir immer klarer eingegangen... (Deine Gedichte müssen überhaupt laut vorgetragen werden, erst dann entfalten sie ihre musikalische Wirkung!) ...

Ich lese hierin eher das Schleichen um die eigene Vergänglicheit. Der Tod, auf den wir zutreiben, ist ein nacktes, hartes Faktum. Paulus nannte ihn einen Stachel, du nennst ihn eine Scherbe, an der wir - auch wenn wir ihre Existenz noch sehr ignorieren - letztlich zugrunde gehen.

Vielleicht hast du aber auch etwas Konkreteres im Sinn...?

Wie auch immer, gefällt mir gut und siehe oben. .. Wann und wo trägst du es laut vor?

Lieben Gruß, Ulli

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#4

Wortgewand

in Düsteres und Trübsinniges 18.05.2006 20:51
von Ulli Nois | 554 Beiträge | 554 Punkte
Hallo Gu,

das habe ich dreimal laut gelesen und es ist mir immer klarer eingegangen... (Deine Gedichte müssen überhaupt laut vorgetragen werden, erst dann entfalten sie ihre musikalische Wirkung!) ...

Ich lese hierin eher das Schleichen um die eigene Vergänglicheit. Der Tod, auf den wir zutreiben, ist ein nacktes, hartes Faktum. Paulus nannte ihn einen Stachel, du nennst ihn eine Scherbe, an der wir - auch wenn wir ihre Existenz noch sehr ignorieren - letztlich zugrunde gehen.

Vielleicht hast du aber auch etwas Konkreteres im Sinn...?

Wie auch immer, gefällt mir gut und siehe oben. .. Wann und wo trägst du es laut vor?

Lieben Gruß, Ulli

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