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Zahnlos
Sein einstmals stolzer Blick ist müde
in sich gekehrt und tief versunken.
Die Augen blass geworden, trübe –
sie altern jede neue Stunde.
Beim Springen ist die größte Sorge,
es könnten seine Knochen splittern.
Die ehemals so starke Pfote
ist nicht mehr sicher und sie zittert.
Ein letzter Hauch in seinen Gliedern,
das Maul, lang zahnlos, ist geschlossen.
Es ist ein Abend unter vielen,
doch dieses Mal gibt es kein Morgen.
Sein einstmals stolzer Blick ist müde
in sich gekehrt und tief versunken.
Die Augen blass geworden, trübe –
sie altern jede neue Stunde.
Beim Springen ist die größte Sorge,
es könnten seine Knochen splittern.
Die ehemals so starke Pfote
ist nicht mehr sicher und sie zittert.
Ein letzter Hauch in seinen Gliedern,
das Maul, lang zahnlos, ist geschlossen.
Es ist ein Abend unter vielen,
doch dieses Mal gibt es kein Morgen.
Lieber Roderich!
Ein Thema, dessen Traurigkeit betroffen macht.
Die Auffälligkeiten für mich sind -Augen blass-,
wo ich ehr matt erwartet habe.
Dann dachte ich in der drittletzten Zeile
über die Aussage -lang zahnlos- etwas nach.
Das Gedicht ließ mich an einen Hund denken,
der vor zwei Wochen im Alter von 17 Jahren gestorben ist und kaum noch gehen konnte.
Ich sah ihn beim Lesen Deines Gedichtes vor mir.
Es grüßt Dich
Joame
Ein Thema, dessen Traurigkeit betroffen macht.
Die Auffälligkeiten für mich sind -Augen blass-,
wo ich ehr matt erwartet habe.
Dann dachte ich in der drittletzten Zeile
über die Aussage -lang zahnlos- etwas nach.
Das Gedicht ließ mich an einen Hund denken,
der vor zwei Wochen im Alter von 17 Jahren gestorben ist und kaum noch gehen konnte.
Ich sah ihn beim Lesen Deines Gedichtes vor mir.
Es grüßt Dich
Joame
hi Tom,
ich kenne die Situation. Ich habe auch vor einigen Jahren meinen Hund,
durch Altersschwäche, verloren. Es war als wenn ein Familienmitglied geht. Auch für "Sie" habe ich damals einen Text gemacht und auf meine Webswite gestellt.http://hometown.aol.de/gebauerwhm/homepage/hunde.html
Gruss
Knud
ich kenne die Situation. Ich habe auch vor einigen Jahren meinen Hund,
durch Altersschwäche, verloren. Es war als wenn ein Familienmitglied geht. Auch für "Sie" habe ich damals einen Text gemacht und auf meine Webswite gestellt.http://hometown.aol.de/gebauerwhm/homepage/hunde.html
Gruss
Knud
Hallo Rod,
offensichtlich können sich Hundebsitzer mit dem Text identifizieren, aber auch mich als Nicht-Herrchen spricht Dein Text an. Was ich formal so faszinieren finde ist, das man beim Lesen fast den Eindruck haben könnte, dass sich die Verse reimen, was sie aber gar nicht tun. Auch wenn es eine für mein Empfinden sehr traurig beschriebene Situation ist, finde ich die Wahl der Rubrik natur hier sehr gut gewählt.
Ich finde auch, dass der Text eine gute altersbedingte Einsamkeit im verfallenden Raum des eigenen Körpers ausdrückt.
Ich hätte mir vielleicht wenigstens einen Vers als kleinen Silberstrahl in diesem dunklen Bild gewünscht, aber so ist es zumindest konsequent.
Gern gelesen.
Grüße,
GW
offensichtlich können sich Hundebsitzer mit dem Text identifizieren, aber auch mich als Nicht-Herrchen spricht Dein Text an. Was ich formal so faszinieren finde ist, das man beim Lesen fast den Eindruck haben könnte, dass sich die Verse reimen, was sie aber gar nicht tun. Auch wenn es eine für mein Empfinden sehr traurig beschriebene Situation ist, finde ich die Wahl der Rubrik natur hier sehr gut gewählt.
Ich finde auch, dass der Text eine gute altersbedingte Einsamkeit im verfallenden Raum des eigenen Körpers ausdrückt.
Ich hätte mir vielleicht wenigstens einen Vers als kleinen Silberstrahl in diesem dunklen Bild gewünscht, aber so ist es zumindest konsequent.
Gern gelesen.
Grüße,
GW
Hallo,
ich danke euch sehr für eure Kommentare.
@ Joame: Deine Assoziation deckt sich genau mit meiner eigentlichen Intention. Ich habe hier vielmehr an meine Katze gedacht, die schon langsam alt und müde wird. Zwar ist sie noch bei bester Gesundheit, aber die Alterserscheinungen sind nicht mehr zu leugnen. Dieses Gedicht ist all jenen zugedacht, die ein geliebtes Haustier verloren haben.
@ Knud: Deinen Link kann ich leider nicht öffnen. Ich habe aber eine Vorstellung davon, wie du dich damals gefühlt haben musst. Die Tiere werden, wie du schon so richtig bemerkt hast, zu vollwertigen Familienmitgliedern. Für mich ist es sogar - auch, wenn das jetzt vielleicht zynisch klingt - schmerzvoller, ein Tier leiden zu sehen als einen Menschen. Der Mensch hat eine Vorstellung davon, was mit ihm passiert und aus welchen Gründen, er weiß um seine eigene Sterblichkeit aufgrund seines Ich-Bewusstseins (ausgenommen davon die Kinder, deren Verständnis für ihre jeweilige Situation erst im Lauf der Zeit entwickelt wird und die daher genau so fassungslos vor ihrem eigenen Leiden stehen wie Tiere), die Tiere jedoch nicht. Sie leiden und sie wissen nicht, warum. Das schmerzt mich mehr als eigenes, selbst erlebtes Leiden. Insofern schlägt mein Herz in diesen Belangen sogar mehr für die Tiere als für die Menschen.
@ GW: Dieses Gedicht war mein erster Versuch, mit Assonanzen zu arbeiten. Insofern hat man das Gefühl, die Zeilen würden sich reimen, tun sie aber nicht. Den Hoffnungsstrahl am Horizont kann ich dir übrigens nicht bieten, er wäre falsch am Platz.
Viele Grüße
Thomas
ich danke euch sehr für eure Kommentare.
@ Joame: Deine Assoziation deckt sich genau mit meiner eigentlichen Intention. Ich habe hier vielmehr an meine Katze gedacht, die schon langsam alt und müde wird. Zwar ist sie noch bei bester Gesundheit, aber die Alterserscheinungen sind nicht mehr zu leugnen. Dieses Gedicht ist all jenen zugedacht, die ein geliebtes Haustier verloren haben.
@ Knud: Deinen Link kann ich leider nicht öffnen. Ich habe aber eine Vorstellung davon, wie du dich damals gefühlt haben musst. Die Tiere werden, wie du schon so richtig bemerkt hast, zu vollwertigen Familienmitgliedern. Für mich ist es sogar - auch, wenn das jetzt vielleicht zynisch klingt - schmerzvoller, ein Tier leiden zu sehen als einen Menschen. Der Mensch hat eine Vorstellung davon, was mit ihm passiert und aus welchen Gründen, er weiß um seine eigene Sterblichkeit aufgrund seines Ich-Bewusstseins (ausgenommen davon die Kinder, deren Verständnis für ihre jeweilige Situation erst im Lauf der Zeit entwickelt wird und die daher genau so fassungslos vor ihrem eigenen Leiden stehen wie Tiere), die Tiere jedoch nicht. Sie leiden und sie wissen nicht, warum. Das schmerzt mich mehr als eigenes, selbst erlebtes Leiden. Insofern schlägt mein Herz in diesen Belangen sogar mehr für die Tiere als für die Menschen.
@ GW: Dieses Gedicht war mein erster Versuch, mit Assonanzen zu arbeiten. Insofern hat man das Gefühl, die Zeilen würden sich reimen, tun sie aber nicht. Den Hoffnungsstrahl am Horizont kann ich dir übrigens nicht bieten, er wäre falsch am Platz.
Viele Grüße
Thomas
#7
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Zahnlos
in Natur 29.05.2006 16:31von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Rod, noch zwei Anmerkungen dazu: Auch ich hatte es schon mal vor einer Weile gelesen und kann mich erinnern, das ich es klanglich komisch fand da ich Reime erwartete.
Die Assonanzen funktionieren also, gefällt mir. Vor allem wenn man beim Gedichtelesen in einen Trott kommt kann so ein assonantes Gedicht einen wachrütteln. Das werde ich ganz frech auch mal probieren
PS: Erinnert mich an das Übergedicht: Den Panther (Drei Strophen, ähnlicher Verlauf/Ende.)
Grüßle,
Willi
Die Assonanzen funktionieren also, gefällt mir. Vor allem wenn man beim Gedichtelesen in einen Trott kommt kann so ein assonantes Gedicht einen wachrütteln. Das werde ich ganz frech auch mal probieren
PS: Erinnert mich an das Übergedicht: Den Panther (Drei Strophen, ähnlicher Verlauf/Ende.)
Grüßle,
Willi
Hallo,
@ Knud: Danke für den korrigierten Link. Habe mir das Gedicht gleich durchgelesen. Es ist sehr einfühlsam geschrieben und hat mich berührt.
@ Willi: Vielen Dank für deinen Kommentar. Freut mich, wenn das Experiment mit den Assonanzen als gelungen erachtet wird. Und ja, man kommt aus dem Reimetrott mal raus (obwohl man sich unweigerlich selbst immer wieder beim Reimen ertappt). Die Ähnlichkeit mit dem Panther ist übrigens nicht ungewollt, wenngleich ich mich keinesfalls erdreiste, dieses Gedicht auch nur annähernd auf eine vergleichbare Ebene mit dem Meisterwerk von Rilke stellen zu wollen. Aber dennoch ist in meinem Gedicht auch eine klitzekleine Verbeugung vor Rilke verankert.
Grüße
Thomas
@ Knud: Danke für den korrigierten Link. Habe mir das Gedicht gleich durchgelesen. Es ist sehr einfühlsam geschrieben und hat mich berührt.
@ Willi: Vielen Dank für deinen Kommentar. Freut mich, wenn das Experiment mit den Assonanzen als gelungen erachtet wird. Und ja, man kommt aus dem Reimetrott mal raus (obwohl man sich unweigerlich selbst immer wieder beim Reimen ertappt). Die Ähnlichkeit mit dem Panther ist übrigens nicht ungewollt, wenngleich ich mich keinesfalls erdreiste, dieses Gedicht auch nur annähernd auf eine vergleichbare Ebene mit dem Meisterwerk von Rilke stellen zu wollen. Aber dennoch ist in meinem Gedicht auch eine klitzekleine Verbeugung vor Rilke verankert.
Grüße
Thomas
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